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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In Matthaeum homiliae I-XC

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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)

1.

V.15: „Und siehe, einer trat heran und sprach zu ihm: Guter Meister, was soll ich tun, damit ich ewiges Leben erlange?“

Manche stellen diesen Jüngling als Heuchler und schlechten Menschen hin, der nur zu Jesus gekommen sei, um ihn zu versuchen. Ich für meine Person möchte ihn zwar nicht gegen den Vorwurf der Habsucht und Geldgier in Schutz nehmen, denn auch Christus tadelte ihn darob; allein als Heuchler möchte ich ihn keineswegs bezeichnen, weil es etwas gar so Unsicheres und Gewagtes ist, über verborgene Dinge ein Urteil zu fällen, namentlich wenn es sich um Beschuldigungen handelt, und auch deshalb, weil Markus einen solchen Verdacht ausschließt, wenn er schreibt; „Es lief einer herzu, und fragte ihn, das Knie vor ihm beugend“, und:„Jesus aber sah ihn an und liebte ihn“1 . Allein die Macht und Anziehungskraft des Geldes ist eben gar groß. Das kann man auch darauf ersehen: Wenn man sonst allwegs tugendhaft ist, die Habsucht verdirbt alles andere. Paulus war gar im Rechte, wenn er sie als die Wurzel aller Übel bezeichnet:„Denn die Wurzel aller Übel ist die Habsucht“2 . Warum aber gab ihm Christus zur Antwort: „Niemand ist gut“? Weil der Jüngling ihn noch als bloßen Menschen betrachtete, als einen aus vielen anderen und als gewöhnlichen jüdischen Lehrer. Deshalb redet auch er als Mensch mit ihm. Gar S. d908 häufig macht er es so, dass er im Sinne der Fragesteller antwortet, so z.B. als er sagte: „Wir beten an, was wir wissen“3 , oder: „Wenn ich Zeugnis gebe über mich selber, dann ist mein Zeugnis nicht wahr“4 . Wenn also Jesus in unserem Falle erwidert: „Niemand ist gut“, so will er sich selbst damit nicht die Güte absprechen, Gott bewahre, denn seine Worte lauteten ja nicht: Warum nennst du mich gut? Ich bin nicht gut, sondern: „Niemand“, das soll heißen, kein Mensch „ist gut.“ Auch will er damit nicht besagen, es gebe überhaupt keinen guten Menschen, sondern nur keinen im Vergleiche mit Gottes Güte; deshalb fügt er auch hinzu: „Außer Gott allein.“ Er sagte nicht: Als nur mein Vater, um anzudeuten, dass er sich dem Jünglinge nicht offenbaren wollte. In ähnlicher Weise hatte er früher die Menschen böse genannt, als er sprach: „Wenn nun ihr, obgleich ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset“5 . Damit wollte er aber nicht die ganze menschliche Natur als böse bezeichnen6 , sondern er nannte vielmehr auch die guten Menschen böse, aber nur im Vergleiche mit der Güte Gottes. Deshalb fuhr er auch fort: „Um wieviel mehr wird euer Vater, welcher im Himmel ist, Gutes geben denen, die ihn bitten?“

Aus welchem Grunde, fragst du, oder zu welchem Zwecke gab er ihm diese Antwort? Weil er den Jüngling allmählich emporheben und unterweisen will, dass man sich jeder Schmeichelei enthalten soll. Er sucht ihn vom Irdischen loszumachen und mit Gott zu vereinigen; er will ihn für das Himmlische gewinnen, zur Erkenntnis des wahrhaft Guten führen, der die Wurzel und Quelle alles Guten ist, und ihn aufmuntern, diesem allein Ehre zu erweisen. Auch die Worte: „Lasset euch nicht Meister nennen“7 , die er ein andermal sprach, gelten nur im Vergleich mit ihm, damit man lerne, wer der Urheber alles Bestehenden sei. Bislang hatte der S. d909 Jüngling keine geringe Bereitwilligkeit an den Tag gelegt; wenigstens war er von solcher Liebe beseelt, dass er zu Christus kam, um sich mit ihm über das ewige Leben zu beraten, indes andere zu ihm kamen, um ihn zu versuchen oder für sich oder andere Heilung zu finden. Der Boden war fett und fruchtbar, aber die zahllosen Disteln erstickten die Saat.

Beachte, wie bereitwillig er bisher die Gebote erfüllt hatte. „Was soll ich tun, damit ich das ewige Leben erlange?“ fragt er. So willig zeigte er sich zur Erfüllung alles dessen, was ihm aufgetragen werden würde. Wäre er gekommen, um Christus zu versuchen, so hätte es der Evangelist gewiss erwähnt, wie er es auch bei den anderen tat, z.B. bei dem Gesetzeslehrer. Und hätte es auch der Evangelist übergangen, Christus hätte es jedenfalls aufgedeckt durch ein offene Zurechtweisung oder doch durch eine Anspielung, schon um nicht den Schein zu erwecken, als sei er hintergangen worden, ohne es zu merken: sonst würde er ja seine eigene Sache geschädigt haben. Hätte er den Herrn versuchen wollen, so würde er ihn auch kaum voll Trauer über den Bescheid verlassen haben. Ein derartiges Gefühl finden wir bei den Pharisäern nie, sondern nur Ingrimm, so oft sie hatten verstummen müssen. Ganz anders der Jüngling; er war niedergeschlagen, als er wegging. Darin liegt doch ein deutlicher Beweis dafür, dass er nicht in schlechter Absicht gekommen war, sondern eher, dass sein Wille zu schwach war, dass sein Verlangen nach dem ewigen Leben aufrichtig gemeint, er aber einer Leidenschaft erlag, die noch stärker war.

Als daher Christus antwortete:

V.17: „Wenn du in das Leben eingehen willst, so halte die Gebote“,

fragte er: „Welche?“ Durchaus nicht, um ihn zu versuchen, sondern in der Annahme es gäbe außer den Vorschriften des Gesetzes noch andere, die ihm die Pforte zum Leben erschließen könnten: ein klarer Beweis für die Aufrichtigkeit seines Verlangens. Als ihn darauf Jesus auf die Vorschriften des Gesetzes verwies, erklärte er:

S. d910

V.20: „Alles dieses habe ich beobachtet von meiner Jugend an.“

Aber auch das genügte ihm noch nicht, er fragte neuerdings: „Was bleibt mir noch zu tun übrig?“ Auch das ist doch wahrlich nichts Geringes, dass er dachte, es fehle ihm noch etwas, die angeführte Gesetzestreue reiche noch nicht aus, um zu erreichen, wonach er verlangte. Was erwidert nun Christus? Da er ihm etwas Großes auferlegen wollte, so stellte er ihm auch einen großen Kampfpreis in Aussicht und spricht:

V.21: „Wenn du vollkommen sein willst, so geh hin, verkaufe, was du hast und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komme, folge mir nach!“


  1. Mk 10,17,21 ↩

  2. 1 Tim 6,10 ↩

  3. Joh 4,22 ↩

  4. Joh 5,31 ↩

  5. Mt 7,11 ↩

  6. denn das „ihr“ sollte nicht heißen: ihr Menschen ↩

  7. Mt 23,10 ↩

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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu

1.

Quelques-uns blâment ce jeune homme et disent qu’il vient trouver Jésus-Christ avec un esprit double et seulement pour te tenter. Pour moi, je croirais assez qu’il était avare et qu’il était possédé par la passion de l’argent, puisqu’en effet Jésus-Christ nous l’a fait voir; mais je n’ose dire qu’il agisse ici avec duplicité, parce qu’il est toujours dangereux, principalement en matière de crimes, d’assurer ce qu’on ne sait pas ni ce qui est douteux. Au reste saint Marc a détruit à l’avance cette opinion en disant « qu’il accourut à Jésus-Christ, qu’il fléchit le genou devant lui, et que Jésus-Christ le regardant, l’aima ». (Marc X, 17.) Mais la (493) tyrannie que les richesses exercent sur les hommes est étrange, mes frères, et cet exemple en est une grande preuve: quelque vertu que nous possédions d’ailleurs, cette seule passion les ruine toutes, et c’est avec grande raison que saint Paul l’appelle « la racine de tous les vices». (I Tim. VI, 10.) Mais pourquoi Jésus-Christ répond-il ceci à ce jeune homme?

« Jésus lui répondit: Pourquoi m’appelez-vous bon? Il n’y a que Dieu seul qui soit bon (17) ». Comme ce jeune homme ne regardait Jésus-Christ que comme un pur homme et comme un des docteurs ordinaires d’entre les Juifs, Jésus voulait aussi lui répondre comme s’il n’eût été en effet qu’un simple homme. C’est ainsi que nous voyons souvent qu’il proportionne ses réponses à la disposition de ceux qui l’interrogent, comme lorsqu’il dit : « Nous adorons ce que nous connaissons ». Et ailleurs : « Si je me rends témoignage à moi-même, mon témoignage n’est pas vrai». (Jean, III.) Lors donc qu’il dit: «Il n’y a que Dieu seul qui soit bon », il n’entend pas dire qu’il ne soit bon lui-même. Dieu nous garde de cette pensée. Il ne dit point: «Pourquoi m’appelez-vous bon »? je ne le suis pas, mais « il n’y a que Dieu seul qui soit bon » (Matth. VII, 11), c’est-à-dire, il n’y a personne entre les hommes qui soit bon. Ce qu’il ne dit pas néanmoins pour assurer qu’il n’y a personne de bon entre les hommes, mais seulement pour faire voir que la bonté qu’ils ont est bien différente de celle de Dieu. Il dit: « il n’y a que Dieu seul qui soit bon », et non pas : Il n’y a que mon Père seul qui soit bon, pour marquer qu’il ne découvrait pas à ce jeune homme qui il était.

C’est ainsi que le Sauveur dit ailleurs: « Quoi que vous soyez mauvais, vous savez bien néanmoins donner de bonnes choses à vos enfants ». Il les appelle « mauvais » aussi bien qu’ici, sans avoir dessein de condamner généralement toute la nature des hommes en elle-même, puisqu’il dit : « Quoique vous soyez mauvais »; et non pas: quoique tous les hommes soient mauvais ; ne les appelant mauvais qu’en les comparant avec la bonté de Dieu; comme on le voit par ce qu’il ajoute « A combien plus forte raison votre Père qui est dans le ciel donnera-t-il de vrais biens à ceux qui lui en demandent» ? Vous me demanderez peut-être pourquoi Jésus-Christ parle avec tant de force à ce jeune homme, et quel avantage il voulait qu’il retirât de sa réponse? Il voulait premièrement l’élever peu à peu jusqu’à la connaissance de Dieu. Il voulait lui apprendre à ne point mêler de flatteries dans ses paroles, et le détacher insensiblement de la terre pour l’attacher à Dieu seul. Il lui persuade de ne désirer que les biens à venir, et de connaître celui qui étant véritables ment bon, est l’unique source de tous les biens, afin qu’il lui rende la gloire qui lui est due. C’est ainsi que, lorsqu’il commandait à ses apôtres de n’appeler personne « maître sur la terre (Matth. XXIII, 9) », il voulait leur apprendre à faire quelque discernement de lui d’avec tous les hommes, et à connaître qu’il était l’origine et le principe de toutes choses.

Il faut remarquer, mes frères, que ce jeune homme en venant à Jésus-Christ témoignait une disposition assez extraordinaire en ce temps-là. Tous ceux qui s’approchaient alors du Sauveur y venaient ou pour le tenter, ou pour obtenir de lui la guérison de leurs maladies, ou de quelques-uns de leurs proches. Ce jeune homme au contraire y vient dans un dessein plus louable, et dans le désir seul en apparence d’acquérir la vie éternelle. Il ressemblait à une excellente terre très-fertile en elle-même, mais toute couverte d’épines et de ronces, qui étaient prêtes à étouffer cette semence précieuse que Jésus-Christ y devait répandre. il témoigne son obéissance, en disant : « Quel bien faut-il que je fasse pour acquérir la vie éternelle » ? Tant il était préparé pour obéir à tout ce que le Fils de Dieu lui commanderait. S’il se fût adressé à Jésus-Christ avec duplicité de coeur et pour le tenter, l’évangéliste n’eût pas oublié de le dire, comme il le marque de ce docteur de la loi. Et si l’évangéliste n’en eût rien dit, Jésus-Christ n’eût pas manqué de le faire, ou en le reprenant, ou en le marquant obscurément, afin qu’il ne s’imaginât pas avoir pu tromper celui à qui il pariait, ce qui eût causé sa perte.

De plus, s’il ne se fût adressé au Sauveur que pour le tenter, la réponse de Jésus-Christ ne lui eût point causé cette profonde tristesse avec laquelle il s’en retourna. Nous ne voyons point dans l’Evangile que les pharisiens se retirent ainsi tristes d’auprès de Jésus-Christ, mais seulement dans la rage et dans la fureur d’avoir été confondus. Celui-ci au contraire s’en retourne tout abattu de tristesse. Ce qui montre assez qu’il n’était pas venu lui parler (494) avec un esprit de déguisement et de feinte; mais seulement qu’il était faible; et que d’un côté il désirait sincèrement la vie éternelle mais que de l’autre il était possédé d’une passion très-dangereuse. C’est pourquoi lorsque Jésus-Christ lui eut dit : « Si vous voulez entrer en la vie, gardez les commandements (17)» , il lui répond sans artifice et sans le tenter: « Quels commandements » ? Il croyait peut-être que Jésus-Christ lui ferait quelques commandements nouveaux différents du décalogue, pour acquérir en les pratiquant cette vie heureuse qu’il témoignait tant désirer : « Quels commandements? lui dit-il. Jésus lui dit vous ne tuerez point : vous ne commettrez point d’adultère : vous ne déroberez point: vous ne direz point de faux témoignage (18). Honorez votre père et votre mère, et vous aimerez votre prochain comme vous-même « (19) ». Lorsque Jésus-Christ lui eut marqué ces commandements de la loi, ce jeune homme répondit aussitôt: «J’ai gardé tous ces commandements dès ma jeunesse (20) ». Et sans s’arrêter là, il ajoute aussitôt: « Que me reste-t-il encore à faire » ? marquant par, toutes ces circonstances un désir ardent de posséder la vie éternelle; mais particulièrement en ce qu’il croyait qu’après avoir accompli les commandements dont Jésus-Christ lui parlait, il lui manquait encore quelque chose pour acquérir ce qu’il souhaitait.

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