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Homilien über den zweiten Brief an die Korinther (BKV)
II.
Ferner damit man ihm nicht entgegenhalte: Wenn du auch groß bist und Vieles gewirkt hast, so doch nicht so Großes, wie die Apostel in den übrigen Kirchen, so fährt er fort:
13. Denn was ist es, worin ihr zurückstandet hinter den übrigen Kirchen?
Nicht geringere Gnade, will er sagen, habt ihr empfangen als die Übrigen. Doch vielleicht könnte Jemand einwenden: Was bringt er denn überhaupt die Apostel in die Sache, während er den Kampf gegen die falschen Apostel bei Seite läßt? Dieß thut er, um den guten Muth der Seinigen desto mehr zu beleben und zu zeigen, daß er nicht bloß über den falschen Lehrern stehe, sondern auch hinter den großen Aposteln in Nichts zurückbleibe. Darum spricht er, wenn er von den falschen Aposteln redet: „Ich mehr“; vergleicht er sich aber mit den ächten Aposteln, so erklärt er sich zufrieden, wenn er ihnen nicht nachsteht, obschon er mehr als sie gearbeitet hat. Und damit gibt er den Korinthern zu verstehen, daß sie auch die Apostel mißachten, wenn sie Den, der ihnen gleichsteht, falschen Lehrern nachsetzen. — „Ausser daß gerade ich euch nicht beschwerlich geworden bin.“ Das ist nun wiederum ein sehr schwerer Vorwurf. Und noch bitterer ist das Folgende: „Sehet mir dieses Unrecht nach!“ Doch ist das Bittere auch wieder mit einer Kundgebung der Liebe und einem Lobe auf sie verbunden, wenn sie es ja als eigene Beeinträchtigung erachten, daß der Apostel sich nicht bestimmen läßt, von ihnen Gaben anzunehmen, daß er sich nicht entschließen kann, von daher den Unterhalt zu empfangen. Wenn ihr mir daraus, spricht er, einen Vorwurf macht, — und er sagt nicht: Ihr thut S. 430 damit Unrecht, sondern er redet in der schonendsten Weise — so bitte ich um Nachsicht, verzeihet mir diesen Fehler! Und beachte die Einsicht! Denn da die oftmalige Berührung dieses Gegenstandes für die Korinther beschämend sein mußte, so fügt er jedesmal ein Wort zur Milderung bei. So sprach er weiter oben. „Es ist Wahrheit Christi in mir, daß dieses mein Rühmen nicht soll gehemmt werden,“ um dann beizufügen: „Weil ich euch nicht liebe? Gott weiß es; sondern um Denen den Anhalt zu benehmen, die Anhalt wünschen, und damit sie in Dem, worin sie sich rühmen, erfunden werden wie auch wir.“ Und im ersten Briefe schrieb er: „Worauf nun gründet sich mir der Lohn? Daß ich bei der Predigt keinen Entgelt für das Evangelium nehme.“1 Und hier: „Vergebt mir dieses Unrecht!“ Denn er will es nirgends erkennen lassen, daß er es aus Rücksicht auf ihre Schwäche thue; darum drückt er auch hier sich also aus: Wenn ihr es für ein Vergehen erachtet, so bitte ich um Nachsicht. Diese Worte haben den Zweck, zugleich zu verwunden und zu heilen. Denn sage mir nur nicht: Wenn du verwunden willst, wozu dann die Entschuldigung? wenn heilen, was verwundest du? Denn das ist eben die große Kunst, die Wunde zu schlagen und zugleich zu verbinden. Sodann damit es, wie schon vorher bemerkt, nicht scheine, als verfolge er bei der oftmaligen Erwähnung dieses Gegenstandes eigennützige Absichten, so tritt er dieser Auffassung schon im ersten Briefe entgegen, wenn er sagt: „Nicht darum habe ich geschrieben, damit so an mir geschehe; denn gut ist es mir, eher zu sterben, als daß Jemand meinen Ruhm vereitle;“2 und hier thut er es noch liebreicher und herzlicher. Wie und auf welche Weise?
S. 431 14. Siehe, jetzt zum dritten Male stehe ich bereit, zu euch zukommen, und werde euch nicht beschweren. Denn ich suche nicht das Eurige, sondern euch. Denn es sind ja nicht die Kinder verbunden, den Eltern Schätze zu sammeln, sondern die Eltern den Kindern.
Damit will er sagen: Der Verzicht auf die Gaben ist für mich kein Grund, nicht zu euch zu kommen; ich bin vielmehr zum zweiten Male zu euch gekommen und stehe jetzt zum dritten Male bereit, ohne daß ich euch beschwerlich sein werde. Und wie erhaben ist der Grund! Denn er sagt nicht: Ihr hängt zu sehr am Eurigen, ihr würdet es schwer fühlen, ihr seid zu schwach, sondern wie? „Ich suche nicht das Eurige, sondern euch.“ Größeres suche ich, Seelen statt des irdischen Gutes, ewiges Heil statt des Goldes. Und weil doch noch der Vermuthung Raum blieb, als fühle er sich von ihnen gekränkt, so führt er auch den Grund an, der ihn leite. Denn es lag ja nahe, daß sie sagten: Kannst du denn nicht uns und das Unsrige zugleich haben? Dagegen verwahrt er sich nun in der herzlichsten Weise, indem er weiter sagt: „Denn es sind ja nicht die Kinder verbunden, den Eltern Schätze zu sammeln, sondern die Eltern den Kindern.“ Statt der Lehrer und Schüler setzt er Eltern und Kinder, um zu zeigen, daß es von ihm nur Schuldigkeit sei, was doch in Wahrheit keine Schuldigkeit war. Denn so hat Christus nicht geboten, sondern Paulus sagt Das nur aus schonender Rücksicht; darum fügt er auch noch ein Weiteres bei. Denn er sagt nicht bloß: Die Kinder sind nicht verbunden, Schätze zu sammeln, sondern auch: Die Eltern sind schuldig, Dieses zu thun. Wenn es sich demnach um’s Geben handelt,
S. 432 15. So will ich gar gerne aufopfern und völlig aufgeopfert werden um eurer Seelen willen.
Den Eltern gebietet das Gesetz der Natur, für ihre Kinder zu sammeln; ich aber thue nicht bloß Dieses, sondern gebe noch mich selbst hin. Das ist eben das Großartige, daß Paulus, statt zu empfangen, sogar noch hinzu gibt, und zwar nicht karg, sondern mit großmüthigem Herzen und aus dem eigenen Mangel; denn die Worte: „Ich will völlig aufgeopfert werden“ deuten Das an. Und müßte ich den eigenen Leib hingeben, so würde ich ihn nicht schonen um eures Heiles willen. Und was weiter folgt, ist ein Ausdruck der Klage und der Liebe zugleich: „Wenn ich auch, je mehr ich euch liebe, desto weniger geliebt werde.“ Und Das thue ich, will er sagen, für Die, welche meine Liebe keineswegs mit gleicher Liebe erwidern.
Betrachte nun jetzt, wie viele Stufen die Sache hat. Paulus hat Anspruch auf ihre Gaben und verzichtet darauf: siehe, das ist der erste Ruhm. Und er thut es, während er Mangel leidet: das der zweite; und während er ihnen das Evangelium verkündet: das der dritte. Und er gibt noch hinzu: das ist an vierter Stelle zu rühmen ; und er gibt nicht bloß einfach, sondern so reichlich als möglich: das an fünfter; und nicht bloß Hab und Gut, sondern auch sich selbst: das an sechster; und für Solche, die ihn nicht allzu sehr lieben: das an siebenter; und die trotzdem von ihm überaus geliebt werden: das an achter Stelle.
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Commentaire sur la deuxième épitre aux Corinthiens
2.
Ensuite, comme on aurait pu lui dire: si vous êtes grand , si vous avez beaucoup fait, toutefois vous n'avez pas tant fait que les apôtres des autres Eglises, il ajoute : « Car en quoi avez-vous été inférieurs aux autres Eglises (13)? » Vous n'avez pas eu, en fait de grâces , une moindre part que les autres. Mais, dira-t-on peut-être, pourquoi se tourne-t-il maintenant vers les apôtres; après avoir engagé le combat contre les faux apôtres, pourquoi le cesse-t-il ? C'est pour relever tout à fait les courages, c'est pour montrer, non-seulement qu'il vaut mieux que ces faux docteurs , mais qu'il ne le cède en rien aux grands apôtres. Voilà pourquoi, quand il parle des prétendus ministres de Jésus-Christ, il dit : « Je le suis plus qu'eux »; mais quand c'est aux apôtres qu'il se compare, il se contente de ne leur être pas inférieur, quoiqu'il ait travaillé plus qu'eux. Et par là il montre aux fidèles qu'ils outragent les apôtres, en le mettant, lui leur égal, au-dessous des faux docteurs. « Si ce n'est en ce que je n'ai point voulu vous être à charge». Ici le reproche est sévère; il y a plus de sévérité encore dans ce qui suit : « Pardonnez-moi ce tort que je vous ai fait ». Toutefois cette sévérité n'exclut ni l'affection ni l'éloge, puisque Paul suppose que les Corinthiens tenaient pour une injure son refus de rien accepter d'eux, ainsi que le manque de confiance qu'il leur témoignait en ne voulant pas qu'ils le nourrissent. Si vous m'accusez, (il ne dit pas: vous faites mal de m'accuser; son expression est pleine de douceur), je demande mon pardon, accordez-moi ma grâce. Voyez sa sagesse : aussitôt qu'il leur a adressé ce reproche, aussitôt il les en veut consoler. Plus haut, après leur avoir dit : « La vérité de Jésus-Christ est en moi, on n'arrêtera point le cours de ma gloire », il ajoutait : « Est-ce que je ne vous aime pas? Dieu le sait; mais je veux retrancher une occasion de se glorifier, à ceux qui veulent trouver cette occasion en paraissant semblables à nous ». (Il Cor. XI, 10-12.) Et, dans la première épître : « En quoi trouverai-je donc ma récompense? En prêchant gratuitement l'Evangile que je prêche ». (I Cor. IX , 18.) Ici , même précaution : « Pardonnez-moi ce tort que je vous ai fait». Car il tient toujours à dissimuler que c'est leur faiblesse qui est cause qu'il ne veut rien recevoir d'eux; voilà pourquoi, ici (165) encore, il tient ce langage : Si j'ai fait une faute, selon vous, pardonnez-la-moi. Ce qu'il disait, c'était à la fois pour les exciter et les adoucir. Et qu'on n'objecte pas. Si vous voulez réprimander, pourquoi vous défendre ? Si vous voulez adoucir, pourquoi réprimander? Voilà précisément la marque de l'habileté faire une incision et refermer la plaie. Ensuite, je l'ai déjà dit, aussi souvent qu'il leur fait ce reproche, il l'adoucit, afin qu'on ne s'imagine pas qu'il espère recevoir d'eux quelque chose. Dans la première épître, il leur disait : « Je ne vous écris point ceci, afin qu'on me traite de même; car mieux vaudrait pour moi mourir, que de souffrir qu'on me fît perdre cette gloire ». (I Cor. IX, 15.) Ici, ses paroles sont plus douces et plus caressantes. Comment s'y prend-il ? « Voici la troisième fois que je me prépare pour vous aller voir, et je ne vous serai pas à charge ; car ce ne sont pas vos biens que je cherche, mais vous; car ce n'est pas aux enfants à thésauriser pour leurs pères, mais aux pères pour leurs enfants (14) ».
Voici ce qu'il veut dire : Ce n'est pas parce que je ne reçois rien de vous que je ne vais pas vous trouver; j'ai été vous voir deux fois, et je me prépare à vous aller voir une troisième, et je ne vous -serai pas à charge. Son explication sur ce point est grave. Il ne dit pas : parce que vous êtes mesquins, parce que vous vous blessez vite, parce que vous êtes faibles; mais que dit-il? « Car ce ne sont pas vos biens que je cherche, mais vous ». Je cherche plus que de l'argent, je cherche des âmes et non des fortunes, votre salut et non votre bourse. Ensuite, comme on pouvait encore le soupçonner de parler ainsi par dépit, il ajoute encore une réflexion. Il pouvait croire qu'on lui dirait : Ne sommes-nous pas libres de conserver ce qui est à nous? Par ce motif il a l'air de prendre leur défense, et il dit avec beaucoup de suavité: « Car ce n'est pas aux enfants à thésauriser pour leurs pères, mais aux pères pour leurs enfants » ; au lieu de maîtres et de disciples, il met parents et enfants; il présente comme étant simplement l'accomplissement d'un devoir une conduite d'une perfection plus haute, car Jésus-Christ n'a point commandé à ses apôtres de ne rien accepter de leurs disciples; c'est par ménagement pour eux que l'apôtre s'exprime ainsi, et voilà pourquoi il ne recule pas devant une certaine exagération. En effet, il ne se contente pas de dire : Ce n'est pas aux enfants à thésauriser pour leurs pères; mais il ajoute que c'est pour les pères un devoir d'agir ainsi. Eh bien ! donc, puisque c'est un devoir : « Je donnerai très-volontiers tout ce que j'ai , et je me donnerai encore moi-même, pour le salut de vos âmes (15) ». C'est la loi de la nature qui ordonne aux pères de thésauriser pour leurs enfants, mais moi je fais plus, je m'ajoute moi-même à ce que je donne; l'excès de sa générosité se manifeste non-seulement en ce qu'il ne reçoit rien, mais en ce qu'il fait plus, il donne; et il ne donne pas simplement, mais il donne avec une générosité sans borne, il donne ce qui lui manque à lui-même; car c'est là ce qu'indique cette parole : « Je me donnerai encore moi-même ». S'il vous fallait ma chair même, je ne la ménagerais pas pour votre salut. Il y a, dans ce qui suit, un reproche et en même temps une, parole d'affection
« Quoique moi qui vous aime tant, je me voie si peu aimé de vous ». Ce que je fais, dit-il, pour ceux que j'aime, et qui ne m'aiment pas autant. Considérez maintenant la gradation dans tous ces mérites de l'apôtre. Il était autorisé à recevoir,-mais il ne recevait rien premier mérite. Cependant il avait besoin second mérite ; cependant il leur prêchait l'Evangile : troisième mérite; et il fait plus, il donne: quatrième mérite; et non-seulement il donne, mais son présent est considérable cinquième mérite; et il ne donne pas seulement de l'argent, il se donne lui-même sixième mérite; et à des gens qui n'ont pas pour lui un vif amour: septième mérite; et pour qui il éprouve, lui, un vif amour: huitième mérite.