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Homilien über den zweiten Brief an die Korinther (BKV)
VI.
Denn wenn du ein schönes Weib siehst, so mußt du nicht darauf schauen, wie du die Leidenschaft befriedigst, S. 146 sondern wie du von der Leidenschaft frei wirst. „Und wie ist Das möglich?“ frägst du; „denn ob ich liebe, ist ja nicht meine Sache!“ Aber wessen denn, sage mir! „Es ist boshafte Anstiftung eines Dämons.“ Glaubst du, daß es einzig nur der Dämon ist, der dir Fallstricke legt? So ringe denn und kämpfe gegen die Krankheit. „Aber ich kann es nicht,“ sagst du. Wohlan denn, ich will zuerst dich lehren, daß an Allem nur deine Fahrlässigkeit Schuld ist, und daß du es bist, der anfänglich dem Dämon Zugang verschafft hat; und ich will dir zeigen, wie du auch jetzt noch, wenn du nur willst, mit vieler Leichtigkeit den Feind vertreiben kannst. Denn sage mir, wenn Jemand Ehebruch begeht, thut er Das aus Liebe oder aus bloßer Lust an Gefahren? „Offenbar aus Liebe.“ Sind also Solche zu entschuldigen? „Durchaus nicht.“ Und warum wohl nicht? „Weil an ihnen selbst die Schuld liegt. Doch wozu die langen Schlüsse? Ich bin mir bewußt, daß ich den Willen habe, die Leidenschaft abzuwehren, und ich vermag es nicht; sie fällt im Gegentheile mich an und zwängt und quält mich gewaltig.“ Den Willen magst du wohl haben, mein Lieber, aber du thust nicht, was zur Abwehr geeignet ist! Du machst es wie ein Fieberkranker, der Ströme kalten Wassers hinabstürzt und dann spricht: Was denke ich nicht Alles aus, um die Gluth zu löschen, und vermag es nicht! Ich fache mir im Gegentheile die Flamme noch stärker an.
Sehen wir nun, ob nicht auch du vielleicht Solches thust, was den Brand schürt, während du auf Mittel zum Löschen zu sinnen glaubst! „O nein!“ sagst du. So sage mir, was hast du denn schon Alles versucht, um die Glut der Leidenschaft zu löschen? Und was ist es denn überhaupt, was der Leidenschaft Nahrung gibt? Wir leiden zwar nicht alle an dieser schlimmen Krankheit; denn größer ist die Anzahl Derer, die in den Fesseln der Geldliebe, als Derer, die in den Banden der sinnlichen Liebe liegen; aber doch soll Allen, Diesen wie Jenen, ein gemeinschaftliches S. 147 Heilmittel geboten sein. Denn unleidlich sind sie beide, die eine wie die andere Liebe, aber tiefgreifender und durchdringender ist doch noch die sinnliche Liebe. Sind wir nun einmal der stärkeren Herr geworden, so werden wir offenbar auch die schwächere leicht überwinden. Aber wie kommt es dann, möchte man fragen, daß, wenn die sinnliche Liebe die schärfste ist, nicht Alle von dieser Krankheit ergriffen werden, daß vielmehr die größere Anzahl rasend das Geld liebt? Der Grund ist einmal der, weil die letztere Leidenschaft dem Anscheine nach keine Gefahr mit sich bringt; und dann, weil die sinnliche Gluth, wenn sie auch heftiger ist, doch rascher wieder erlischt. Denn würde sie andauern wie die Geldliebe, so würde sie ihr Opfer von Grund aus verderben.
Von dieser sinnlichen Liebe nun wollen wir Einiges sprechen und sehen, woher das Übel Zuwachs erhält; denn so werden wir erkennen, ob an uns die Schuld liegt oder nicht; und wenn an uns, so wollen wir Alles thun, um der Leidenschaft Herr zu werden; wenn aber nicht an uns, was mühen wir uns dann umsonst? Und was tadeln wir ihre armen Opfer, statt ihnen zu verzeihen? Woraus entsteht also diese Liebe? „Von der Schönheit des Angesichtes,“ sagst du, „wenn nämlich Die, welche die Wunde schlägt, schön und wohlgestaltet ist.“ Das behauptest du ohne allen Grund. Denn käme es von der Wohlgestalt, die Liebe zu erwecken, so müßte ein solches Mädchen Alle zu Liebenden haben; ist nun aber Das nicht der Fall, so liegt der Grund nicht in der Natur, nicht in der schönen Gestalt, sondern in den ungezügelten Augen. Wenn du dämlich die Gestalt geflissentlich betrachtest und bewunderst, dann wirst du erfaßt und hast den Pfeil im Herzen. „Aber wer könnte denn ein schönes Weib ansehen, ohne es zu preisen? Wenn es demnach nicht in unserer Wahl liegt, die Schönheit zu bewundern, so steht auch die Liebe nicht bei uns.“ Nur langsam, mein Guter! Was mengst du Alles durcheinander und wendest dich dahin und dorthin, S. 148 nur um die Wurzel des Übels nicht zu sehen? Denn ich sehe Viele, welche die Schönheit bewundern und preisen, ohne deßhalb zu lieben. „Aber wie ist Das möglich, zu bewundern und doch nicht zu lieben?“ Nur ruhig! Das ist es, was ich eben zeigen will; aber gedulde dich nur! Höre auf Moses, der den Sohn des Jakob bewundert und von ihm sagt: „Und es war Joseph schön von Gestalt und gar lieblich von Angesicht.“1 Liebte nun Der, welcher Dieses sagte? „Keineswegs; denn er sah ja den nicht, welchen er preist.“ Aber auch die Schönheit, von der wir nur hören, kann uns ähnlich ergreifen, nicht bloß die wir sehen. Doch darüber sollst du nicht mit mir streiten. Ich frage: War nicht David gar lieblich und hatten rötliches Haar und schöne Augen? Und Das ist gerade der unwiderstehlichste Theil der Wohlgestalt, die Schönheit der Augen. Wurde nun Jemand von Liebe zu ihm ergriffen? „Gewiß nicht.“ Also ist mit der Bewunderung nicht immer auch die Liebe verbunden. So hatten manche Söhne Mütter voll blühender Schönheit. Aber wie? Entbrannten sie deßhalb in Liebe zu ihnen? „Das sei ferne! sie bewundern wohl die Anmuth, verfallen aber nicht in eine schändliche Liebe. Und Das hat man wiederum der Natur zu verdanken.“ Welcher Natur, sage mir! „Sie sind ja die Mütter,“ antwortest du. Hast du denn nicht gehört, wie die Perser ohne allen äusseren Zwang Umgang haben mit den eigenen Müttern, und das nicht der eine und andere, sondern das ganze Volk? Und von Dem abgesehen ist auch aus dem Folgenden ersichtlich, daß dieses Gebrechen nicht im Reiz des Leibes, überhaupt nicht in der körperlichen Schönheit, sondern in der zerfahrenen, haltlosen Seele seinen Ursprung hat. Denn Viele wenigstens gab es, die an tausend anmuthigen Frauen vorübergingen, um sich häßlichen zu ergeben; daraus ist klar, daß die Liebe nicht von der Wohlgestalt kommt; denn sonst hätten auf S. 149 Jene eher die schönen Frauen Eindruck gemacht, statt daß sie den häßlichen in die Schlinge fielen. „Was ist dann eigentlich Schuld?“ frägst du; „wenn die Liebe nicht von der Schönheit kommt, wo hat sie dann Anfang und Wurzel? Kommt sie vom bösen Feinde?“ Das wohl auch, aber darum handelt es sich hier nicht, sondern ob nicht auch an uns die Schuld liegt. Wohl legen uns auch die Dämonen Schlingen, aber mit ihnen legen wir selbst sie uns zuerst. Denn diese bösartige Krankheit zieht ihre reichste Nahrung aus vertrautem Umgang, aus süßen Schmeichelworten, aus behaglichem Nichtsthun und dem Mangel einer ernsten Beschäftigung.
Denn groß, ja groß ist die Macht des Umgangs, so groß, daß sie zuletzt zu einem Zwange der Natur wird. Wenn aber der vertrauliche Verkehr diesen Zwang erzeugt, so kann er ihn offenbar auch wieder brechen. Manche wenigstens haben sich von ihrer Liebe dadurch geheilt, daß sie das geliebte Wesen nicht mehr sahen. Das erscheint nun eine Zeit lang bitter und sehr unbehaglich; allmählig aber wird es süß, und später könnten sie, selbst wenn sie wollten, nicht mehr zur alten Leidenschaft zurückkehren. „Aber was dann, wenn ich ohne langen Umgang sogleich beim ersten Anblick mich gefangen fühle?“ Auch da ist das müssige Leben Schuld oder die üppigen Mahle, die Gleichgiltigkeit gegen die obliegenden Pflichten und der Mangel an bedeutsamer Thätigkeit. Denn während ein Solcher wie ein Landstreicher müssig umhergeht, erreichen ihn alle Pfeile des Bösen, und wie ein verlorenes Kind fällt dem nächsten Besten eine solche Seele zur Beute. Denn die Seele ist nun einmal das Thätigsein gewohnt, und entzieht man ihr das Wirken im Guten, so verfällt sie nothwendig, weil sie nicht müssig sein kann, auf das Schlimme. Es ist wie beim Ackerlande; wird dieses nicht besät und bepflanzt, so bringt es einfach Unkraut hervor. Und wenn die Seele nichts Angemessenes zu thun hat, so überläßt sie sich schlechten Dingen, weil sie unbedingt nach Thätigkeit S. 150 verlangt. Und wie das Auge niemals vom Sehen läßt und darum Schlimmes sehen wird, wenn sich ihm nichts Gutes bietet, so beschäftigt sich auch das Denken mit unnützen Dingen, wenn es abläßt vom Nöthigen. Denn daß Beschäftigung und Sorge auch den ersten Angriff mit Erfolg abwehren kann, ist ans vielen Gründen klar. Wenn du nun ein schönes Weib siehst und der Anblick dich nicht unberührt läßt, so schaue nicht mehr hin, und du bist frei. „Und wie kann ich nicht mehr hinsehen,“ sagst du, „wenn die Begierde mich zieht?“ Widme dich anderen Dingen, welche die Seele in Anspruch nehmen, seien es nun Gegenstände der Wissenschaft und Sorgen des Berufes, oder Beschützung der Armuth und Beistand gegen das Unrecht, oder eifriges Gebet und ernstes Nachdenken über die künftigen Dinge. Das sind Gegenstände, mit welchen du die Seele beschäftigen mußt. Auf diese Weise wirst du nicht bloß eine noch frische Wunde heilen, sondern auch einer schon durch Altern verhärteten mit Leichtigkeit los werden. Wenn schon ein Schimpf, wie das Sprichwort sagt, oft den Liebenden veranlaßt, die Liebe zu lösen, wie sollen nicht um so mehr diese geistigen Zaubersprüche das Übel zu bannen vermögen, wenn wir nur ernstlich davon befreit sein wollen? Wenn wir aber mit Denen, die solche Geschoße auf uns schleudern, immerfort umgehen und verkehren, wenn wir immer mit ihnen reden und ihre Worte hören, so geben wir der Krankheit stets neue Nahrung. Wie kannst du nun erwarten, daß das Feuer erlösche, wenn du jeden Tag die Flamme neu anfachst?
Diese Worte nun über den vertrauten Umgang seien an die Jünglinge gerichtet. Denn für Männer, die an reifes Denken gewohnt sind, ist das wirksamste Mittel die Furcht Gottes, der Gedanke an die Hölle, die Sehnsucht nach dem himmlischen Reiche; Das reicht völlig hin, um den Brand zu löschen. Und ausserdem bedenke auch noch, wie Das, was du siehst, nichts Anderes ist als Schleim und Blut und Saft aufgelöster Speise. „Aber lieblich S. 151 blüht wie eine Blume das Angesicht,“ sagst du. Was glänzt denn lieblicher als die Blumen der Erde? Aber auch sie welken und vergehen. So schaue denn auch hier nicht auf’s blühende Antlitz, sondern dringe tiefer ein mit dem Geiste; nimm jene schöne Hülle in Gedanken weg und beschäftige dich mehr mit Dem, was hinter ihr liegt! Wie glänzt nicht auch der Leib des Wassersüchtigen! die Aussenseite hat durchaus nichts Abstoßendes; aber der Gedanke an die im Innern verborgenen Säfte schreckt uns ab und wir bringen es nicht über uns, Solche zu küssen. „Aber das weiche, blitzende Auge und der schöne Bogen und das bläuliche Lid und der sanfte Stern und der sonnig helle Blick!“ Was ist denn eben Das recht betrachtet, Anderes als Nerven und Äderchen und Häutchen und Blutgefäße? Denke dir dieses schöne Auge, wie es in der Krankheit, wie es im Alter ist, wie es aussieht, wenn der Kummer es trübt oder der Zorn es schwellt! Wie unschön ist es, wie rasch verdirbt es, wie verlöscht es schneller als die Züge einer Schrift! Von diesem äusseren Scheine erhebe die Gedanken zur allein wahren Schönheit! „Aber ich sehe ja nicht“, sagst du, „die Schönheit der Seele.“ Wenn du willst, kannst du sie sehen. Denn wie man eine schöne Gestalt auch in der Ferne bewundern kann, ohne sie mit Augen zu sehen, so ist es auch möglich ohne Hilfe der Augen die Schönheit der Seele zu schauen. Hast du dir nicht schon manchmal eine liebliche Zaubergestalt geschaffen und für das Gebilde dich begeistert? So zeichne dir auch jetzt ein Bild von der Schönheit der Seele und schwelge an ihren herrlichen Zügen! „Aber Unkörperliches sehe ich ja nicht.“ Gewiß sehen wir es, wenn wir mit dem Geiste schauen, und zwar genauer, als wenn es körperliche Dinge wären. Darum bewundern wir ja auch Engel und Erzengel, obschon wir sie nicht sehen, darum bewundern wir Rechtschaffenheit der Sitten und die Tugend der Seele. Siehst du einen Mann, der milde und maßvoll ist, so bewundere diesen mehr als jenes schöne Gesicht; und siehst du einen, der bei Beleidigung und Unrecht gelassen bleibt, S. 152 so bewundere Solche nicht nur, sondern liebe sie auch, und mögen sie noch so gealtert sein! Denn Das ist das Eigenthümliche an der Schönheit der Seele, daß sie auch im Alter viele Verehrer hat und niemals welkt, sondern immerfort blüht. Damit wir nun ebenfalls diese Schönheit uns erwerben, so wollen wir eifrig Denen nachstreben, die sie besitzen, und diese recht innig lieben. Denn so werden wir auch, mit dieser inneren Schönheit ausgestattet, der ewigen Güter theilhaftig werden können. Mögen diese uns allen zu Theil werden durch die Gnade und Güte unseres Herrn Jesus Christus! Amen. S. 153
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Gen. 39, 6. ↩
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Commentaire sur la deuxième épitre aux Corinthiens
6.
Quand volis voyez une belle femme, cherchez non pas à satisfaire votre passion, mais à vous en délivrer: Et comment y parviendrai-je, dites-vous? Car je ne suis pas libre d'aimer ou de ne pas aimer. Qui donc vous contraint à éprouver cet amour coupable ? Est-ce le démon? Vous croyez que c'est le démon qui vous tend un piège. — Eh bien ! combattez, luttez contre votre passion. — Mais je ne puis, dites-vous. — Sachez donc tout de suite que votre lâcheté en est la cause, que dès le principe vous avez donné au démon entrée dans votre, âme, et que maintenant, si vous le voulez, vous le repousserez aisément. Dites-moi, ceux qui commettent l'adultère, y sont-ils amenés par la violence dé leur amour, ou bien seulement par le désir de courir un danger? (53) Evidemment c'est l'amour qui les entraîne. Est-ce un motif suffisant d'excuse? Non, assurément. Pourquoi, parce qu'ils ont commis l'adultère par leur faute.
A quoi bon tous ces raisonnements, direz-vous? Je sens bien que je voudrais me délivrer de cette passion, mais que je n'en ai point la force. Elle me poursuit sans cesse, elle m'accable, elle me tourmente. — Vous voulez, dites-vous, vous en délivrer. Mais, vous ne faites rien de ce qu'il faudrait. Vous ressemblez à un homme qui, brûlé par la fièvre, ne cesserait de boire de l'eau fraîche et dirait : que d'expédients j'imagine pour apaiser ma fièvre, et je n'en viens. pas à bout; je ne fais qu'en accroître la violence ! Et vous, ne ranimez-vous point sans cesse les flammes de votre. passion, tout en vous imaginant faire usage de ce qui pourrait les éteindre? — Oh ! non, dites-vous. — Eh, bien, je vous le demande, qu'avez-vous donc fait pour apaiser. votre passion? Comment en. général se développe une passion ? Nous ne sommes pas tous, il est vrai, sujets aux mêmes faiblesses, et on trouverait bien plus d'esclaves de l'amour des richesses que l'on ne trouverait d'esclaves de la beauté des corps, mais le remède, que je propose peut convenir à tous, à ceux-ci comme à ceux-là. L’amour des uns n'est pas moins absurde que celui des autres;. mais l'amour qu'excite la beauté corporelle est plus vif, plus violent. Si nous triomphons de celui-ci, nul doute que nous ne triomphions de celui-là; qui est plus faible.
Mais, direz-vous, si la. passion de l'amour a plus de violence, comment se fait-il qu'elle ne s'empare point de tout le monde, et qu'un si grand nombre coure après les richesses avec une véritable fureur? — C'est que cette passion des richesses semble moins dangereuse; ensuite, si la passion de l'amour a plus de violence, elle s'éteint aussi plus vite. Si elle persistait, comme l'avarice , c'en serait fait de celui dont elle s'empare. Parlons donc de cet amour que fait naître la beauté corporelle, et voyons comment se développe cette coupable faiblesse. Nous saurons alors si nous sommes à coupables ou non; si nous sommes coupables, ne négligeons rien pour triompher du mal ; il n'y a rien de notre faute, pourquoi nous tourmenter en vain? Au lieu de blâmer les victimes de l'amour, pourquoi ne pas leur pardonner au contraire? — Comment donc l'amour prend-il naissance dans une âme? Ce qui le produit, dites-vous, c'est la beauté du visage : un beau visage, un visage plein d'agréments, porte à l'âme une profonde blessure. — Vaines paroles ! S'il suffisait de la beauté pour produire l'amour, cette jeune fille aurait tout le monde pour amants. Il n'en est pas ainsi , et c'est pourquoi il ne faut attribuer cette passion ni à la beauté ni à la nature, mais à l'immodestie des regards. Vous la contemplez avec admiration, vous soupirez après tant de charmes ; et le trait s'enfonce dans votre coeur. — Eh, dites-vous, comment voir une belle femme, sans se sentir épris d'admiration? S'il ne dépend pas de nous d'admirer ou de ne pas admirer, nous ne sommes donc pas libres non plus de ne pas aimer.
Arrête, ô homme ! Pourquoi confondre ainsi toutes choses, pourquoi se jeter ainsi de tous côtés, sans vouloir découvrir la racine du mal? Combien n'y en a-t-il pas qui admirent, qui louent, et qui cependant ne sont point les esclaves de cette passion de l'amour? — Mais, diras-tu, est-il possible de ne pas aimer, quand on admire? — Pas de trouble, je te prie, patience, et tu entendras Moïse qui admire le fils de Jacob, et qui dit : « Joseph était beau de visage; et son aspect était plein de charmes ». (Gen. XXXIX, 6) Et bien ! tout en tenant ce langage, Moïse était-il épris d'amour pour Joseph? Non certes. — C'est qu'il 'ne voyait pas, diras-tu, celui dont il faisait l'éloge mais ce sentiment de l’amour, nous l'éprouvons en entendant parler de la beauté corporelle comme en la voyant de nos yeux. — Mais je veux trancher la question : David n'était-il pas fort beau, n'avait-il pas les cheveux blonds et de très beaux yeux? Et. rien ne captive mieux que la beauté des yeux. Or, qui s'éprit d'amour pour lui? personne. L'admiration n'entraîne donc point nécessairement l’amour. Que d'hommes ont eu des mères d'une beauté remarquable ! Et cependant les fils ont-ils brûlé d'amour pour leurs mères? Loin de nous cette pensée. Ils admiraient sans doute cette beauté qu'ils avaient sous les yeux; mais ils ne se laissaient pas aller à un amour honteux. — C'était, dis-tu, l'effet de la nature. — Et comment? Parce que, ces femmes étaient leurs mères ? — Ne savez-vous pas que les Perses ont avec leurs mères, et cela librement, un commerce incestueux; non pas seulement un ou deux de ce peuple, mais la nation tout entière? — Mais pourquoi tant de paroles? Il est bien évident d'ailleurs que ce n'est point la beauté du corps, ni celle du visage qui engendre cette maladie, mais la paresse et la lâcheté de l'âme. Combien n'en voit-on pas qui dédaignent les femmes vraiment belles, pour se livrer à d'autres vraiment laides. Donc l'amour ne vient point de la beauté; autrement, ces hommes dont je parle eussent donné la préférence aux premières. — Quelle est donc la cause de l'amour? S'il ne vient point de la beauté, où a-t-il donc son principe et sa racine? — Vient-il du démon? Sans doute. Mais. ce n'est pas la question. II s'agit de savoir si nous lui donnons nous-mêmes naissance. Car ce n'est pas le démon tout seul qui l'inspire, nous agissons de concert avec lui. Ce qui engendre surtout cette maladie pernicieuse, c'est le trop de familiarité, ce sont les paroles flatteuses, c'est l'oisiveté, le désoeuvrement, l'inoccupation.
Grande, oui, bien grande est la force de l'habitude; elle est si grande qu'elle devient une nécessité. Si donc l'habitude est la cause du mal, n'est-il pas évident que l'habitude contraire le fera disparaître. Que d'amants ont cessé d'aimer en ne voyant plus celles qu'ils aimaient ! Quelque temps sans doute c'est une privation amère et pénible; mais l'amertume se change ensuite en douceur, et on ne pourrait retomber, quand même on le voudrait. — Mais, direz-vous, avant d'avoir contracté l'habitude, dès le premier aspect, me voilà séduit. — Lâcheté encore, mollesse, négligence de vos devoirs, abandon de vos affaires les plus urgentes. Vous ressemblez à un vagabond que tous les maux envahissent; votre âme me fait l'effet d'un enfant qui erre au hasard, et que le premier vent emmène en servitude. Il faut. qu'elle exerce son activité ; si vous ne l'appliquez à des actions sérieuses, comme elle ne peut se passer d'agir, elle se crée une autre occupation. La terre que l'on n'ensemence point, où l'on ne plante rien, ne produit que de l'herbe.; ainsi en est-il de: l'âme; n'a-t-elle rien de sérieux en vue, elle se laisse aller au mal par le désir qu'elle a d'agir. L'oeil, dont la fonction est de voir, à défaut de beaux objets, se portera sur des objets repoussants. De même l'âme, à défaut d'occupations utiles, s'occupera de futilités. Que le travail, que l'application puisse repousser la première attaque, on peut en donner bien des preuves. C'est pourquoi si vous voyez une belle femme et que vous vous sentiez affecté, cessez de la voir et vous êtes délivré.
Et comment puis-je ne plus la voir, entraîné que je suis par la passion ? — Appliquez-vous à d'autres objets capables de distraire vota âme : lisez, méditez, défendez le pauvre, venez au secours de l'opprimé, priez, songez à la vie future ; voilà autant de moyens d'enchaîne votre âme. Alors vous pourrez guérir, je n dis pas une, blessure toute fraîche encore mais une blessure profonde, invétérée. Une insulte, dit le proverbe, suffit pour éteindre l'amour dans le coeur de l’amant; à plus fort raison ces spirituels enchantements triompheront-ils du mal, pourvu que nous voulions nous éloigner de l'objet de notre passion. Mais si nous continuons à fréquenter, à entretenir ces personnes qui lancent ces traits contre nous, qui nous font ces blessures, si nous aimons à parler d'elles, à jouir de leur conversation, nous ne ferons qu'accroître notre maladie. Comment pouvez-vous espérer d'éteindre le feu, si chaque jour vous activez la flamme ? — Voilà ce que j'avais à dire aux jeunes gens sur les effets de l'habitude.
Quant aux hommes faits; quant à ceux qu savent réfléchir, je ne puis rien leur conseiller de plus efficace que la crainte de Dieu, la pensée de l'enfer, le désir du royaume de cieux : cela suffit bien pour éteindre le feu de la passion. Dites-vous encore que ce que vos yeux admirent n’est pas autre. chose que de l'humeur et du sang gt le suc d'une nourriture corrompue. — Mais du moins, dites-vous, ce visage est comme une fleur brillante. — Est-il rien de plus brillant que les fleurs de la campagne ? Et cependant elles se flétrissent. elles se corrompent. Aussi, ne vous attachez point à cette fleur ; voyez plus avant par la pensée; enlevez par la pensée cette peau si belle, et considérez ce qu'elle cache. Le corps des hydropiques a-t-il rien de repoussant, ne brille-t-il pas au contraire des plus vives couleurs? Néanmoins, la seule pensée de l'humeur qu'il renferme nous rebute, et nous ne voudrions pas baiser un hydropique.
Cet oeil est plein de tendresse et en même temps de vivacité, ce sourcil s'étend délicieusement, ces paupières sont azurées, cette prunelle respire la douceur, le regard est d'une ineffable sérénité. — Mais après tout, qu'est-ce autre chose que des nerfs, des veines et des (55) artères? Figurez-vous cet oeil si beau, débilité, épuisé par la vieillesse, abattu par le chagrin, gonflé par la colère ! Oh ! qu'il est hideux, que sa beauté s'est vite évanouie ! une peinture se dissipe moins rapidement. Elevez votre esprit jusqu'à la, véritable beauté. — Mais je ne vois pas, dites-vous, la beauté de l'âme. — Vous la verrez, si vous le voulez bien. Comme on peut admirer la beauté d'un visage en se le représentant par l'imagination, même en l'absence de ce visage ; de même, sans le secours des yeux, on peut voir la beauté de l'âme. Ne vous êtes-vous jamais représenté par la pensée une forme remarquable par sa, beauté, et n'avez-vous pas de la sorte éprouvé un vif sentiment? Représentez-vous donc aussi la beauté de l'âme, et complaisez-vous dans cette image.
Mais je ne puis voir ce qui est incorporel. — Notre esprit le contemple mieux que rions ne contemplons les corps. N'admirons-nous pas les anges et les archanges, que nous ne voyons pas de nos yeux? De même aussi, nous pouvons admirer les bonnes moeurs et la vertu de l'âme. Si vous voyez un homme de bien, modéré dans ses désirs, vous l'admirerez bien plus qu'un beau visage. Si vous le voyez supporter un outrage avec patience , aimez-le quand même il serait accablé par la vieillesse. Oui, la beauté de cette âme, malgré la vieillesse, a un grand nombre. d'amants, elle ne se flétrit jamais, elle se conserve toujours dans sa fleur. Pour posséder nous-mêmes cette beauté, recherchons ceux qui la possèdent, et soyons épris d'amour pour eux. Ainsi pourrons-nous, à notre tour, une fois revêtus de cet éclat, parvenir aux biens éternels. Puissions-nous tous avoir ce bonheur, par la grâce et la bonté, etc.