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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In epistulam ad Philippenses

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Philipper (BKV)

3.

Siehe, wie er sie auch lehrt, bescheiden zu sein! Er hat ihnen nämlich ein großartiges Zeugnis ausgestellt. Um sie nun vor menschlicher Eitelkeit zu bewahren, leitet er sie sofort an, das Vergangene sowohl als das Zukünftige auf Christum zurückzubeziehen. — Wie? Er sagt nämlich nicht: Indem ich hoffe, daß ihr, wie ihr angefangen, so auch vollenden werdet, sondern was? „...daß der, welcher in euch das gute Werk angefangen hat, es vollenden wird.“ Er will ihnen einerseits nicht das Verdienst der Tugendhaftigkeit rauben — denn er sagt: „Ich freue mich wegen eurer Teilnahme“, offenbar, weil sie die Tugend übten —, andrerseits sie belehren, daß ihre guten Werke nicht ihnen allein, sondern vorzugsweise Gott zuzuschreiben seien; „ich hoffe zuversichtlich,“ schreibt er, „daß der, welcher in euch das gute Werk angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi“, nämlich — Gott. Nicht (bloß) bezüglich eurer (Person) aber, will er sagen, hege ich diese Überzeugung, sondern auch be- S. 20 züglich der von euch ausgehenden (Werke)1. Denn auch das ist kein geringes Lob, daß Gott in jemand wirke. Wenn nämlich Gott kein Ansehen der Person kennt, wie er es auch tatsächlich nicht kennt, sondern im Hinblick auf die Willensrichtung uns bei der Verrichtung guter Werke beisteht, so hängt es offenbar von uns ab, seine Hilfe zu gewinnen. Also auch in dieser Hinsicht beraubte Paulus die Philipper nicht des verdienten Lobes. Denn wenn Gott schlecht- und einfachhin wirkte, dann müßte er notwendigerweise auch in den Heiden, überhaupt in allen Menschen wirksam sein, wenn er uns nämlich wie Holz und Stein in Bewegung setzte, ohne von unserer Seite eine Mitwirkung zu verlangen. Wenn daher Paulus sagt: „Gott wird es vollenden“, so gereicht auch dieser Ausdruck ihnen wieder zum Lobe, weil sie bestrebt waren, Gottes Gnade zu gewinnen, um mit ihrer Hilfe sich über die Gebrechlichkeit der menschlichen Natur zu erheben. Anders ausgedrückt liegt das Lob darin: Eure guten Werke sind derart, daß sie nicht mehr in der Kraft des natürlichen Menschen liegen, sondern daß Gott den Ausschlag geben muß. Wenn aber Gott es vollenden wird, so wird auch die Anstrengung nicht groß sein, sondern ihr dürft zuversichtlich hoffen, daß euch alles leicht von statten gehen wird, da ja er euch seinen Beistand gibt.

V. 7: „Wie es denn gerecht ist, daß ich solches von euch allen denke, weil ich euch im Herzen trage, in meinen Banden und bei meiner Verteidigung und Befestigung des Evangeliums, euch, die ihr insgesamt Mitteilnehmer an meiner Gnade seid.“

Diese Stelle mag einstweilen als Beweis seiner großen Sehnsucht gelten, wenn er die Philipper im Herzen trug und selbst in Kerker und Ketten sich ihrer erinnerte. Es liegt aber (auch) kein geringes Lob für diese Männer darin, da die Liebe unseres Heiligen nicht die Frucht bloßer Voreingenommenheit, sondern reif- S. 21 licher Prüfung und richtiger Überlegung ist. Wenn daher jemand von Paulus so innig geliebt wird, so ist das ein Beweis, daß er wirklich eine große und bewunderungswürdige Persönlichkeit sein muß — „Und bei der Verteidigung“, heißt es, „und Befestigung des Evangeliums.“ Was Wunder, wenn er sie im Kerker im Herzen trug? Seid ihr ja, versichert er, nicht einmal während der Zeit, da ich vor Gericht erscheinen mußte, um mich zu verteidigen, meinem Gedächtnisse entschwunden. So bezwingend ist die Macht der geistlichen Liebe, daß sie keinen Augenblick sich zurückdrängen läßt, sondern stets in der Seele des Liebenden festhaftet und keiner Trübsal, keinem Schmerze gestattet, die Seele vollständig zu übermannen. Gleichwie nämlich in dem Feuerofen zu Babylon, so gewaltig auch die Flammen emporloderten, für jene heiligen Jünglinge die Kühle der Tauzeit herrschte2, so schlägt auch die Liebe, wenn sie einmal von der Seele eines gottglühenden und gottgefälligen Mannes Besitz genommen hat, jede Flamme zurück und erzeugt wundersam kühlenden Tau. — „Und Befestigung des Evangeliums“, setzt er hinzu. Also waren die Ketten eine Befestigung des Evangeliums, eine Verteidigung desselben? Allerdings. Inwiefern? Weil man ihn für einen Betrüger hätte halten können, wenn er sich der Haft entzogen hätte; nun er aber alles, Gefangenschaft und Trübsal, geduldig erträgt, liefert er damit den deutlichen Beweis, daß er solches nicht aus irgendwelchem menschlichen Beweggrunde leide, sondern um Gottes, des Allvergelters, willen. Denn niemand hätte es sich erwählt, den Tod zu erleiden und so große Gefahren auf sich zu nehmen, niemand hätte sich unterfangen, bei einem so mächtigen Fürsten wie Nero anzustoßen, wenn er nicht seine Augen auf einen andern, viel erhabeneren König gerichtet hatte. Also eine „Befestigung des Evangeliums“ waren die Ketten. Beachte, wie er zum Überfluß alles ins Gegenteil verkehrt! Was nach menschlicher Ansicht Schwäche und Beschuldigung war, das nennt er „Befestigung“; den Gegenfall hätte er als Schwäche empfunden. — Sodann zeigt er, S. 22 daß seine Liebe nicht bloßer Voreingenommenheit, sondern reiflicher Prüfung entsprang. Warum? „Ich trage euch im Herzen,“ schreibt er, „in meinen Banden und bei meiner Verteidigung, weil ihr Mitteilnehmer an der Gnade seid.“ Was soll das heißen? Bestand die Gnade des Apostels darin, daß er gefesselt, daß er vertrieben, daß er mit zahllosem Ungemach überhäuft wurde? — Ja gewiß; denn es heißt: „Es genügt dir meine Gnade; denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollendet3.“ „Darum habe ich Wohlgefallen“, fährt er fort, „an Schwachheiten, an Misshandlungen4.“ Da ich nun sehe, daß ihr durch die Werke eure Tugend betätigt und tatsächlich Teilnehmer an dieser Gnade seid, und zwar mit Freudigkeit, so ziehe ich mit Recht diesen Schluß. Denn ich habe euch erprobt, ich kenne am meisten von allen euch und eure vollkommene Tugendübung, daß ihr, obschon so weit von uns getrennt, euch alle Mühe gebet, uns in den Trübsalen nicht zu verlassen, sondern die Prüfungen für das Evangelium mit uns zu teilen und hinter mir, der ich in den Kampf gegangen bin, in nichts zurückzustehen, obschon ihr in weiter Ferne seid; darum bin ich berechtigt, euch dieses Zeugnis auszustellen. — Warum aber sagt er nicht Teilnehmer, sondern „Mitteilnehmer“? Auch ich selber, meint er, teile mich andern mit5, „damit ich Teilnehmer am Evangelium werde6“, d. h. damit ich Anteil bekomme an den für die Verkündigung des Evangeliums verheißenen Gütern. — Und was vollends wunderbar ist: sie alle waren von solcher Gesinnung beseelt. Denn er sagt: „Die ihr insgesamt Mitteilnehmer an meiner Gnade seid“. Aus solchen Anfängen nun schöpfe ich die zuversichtliche Hoffnung, daß ihr bis zum Ende so bleiben werdet. Denn unmöglich kann ein so glänzender Beginn (vorzeitig) erlöschen und zum Ende kommen; er weist vielmehr auf einen großartigen Abschluß hin.


  1. Die Maurinerausgabe fasst den Artikel in den Worten περὶ τῶν ἐξ ὑμῶν fälschlich als Maskulinum und versteht demnach die Stelle von den Nachkommen der Philipper: „de iis, qui ex vobis orientur.“ ↩

  2. Vgl. Dan. 3, 47. 50. ↩

  3. 2 Kor. 12, 9. ↩

  4. Ebd. 12, 10. ↩

  5. Vgl. 1 Kor, 9, 19 ff. ↩

  6. Ebd. 9, 23. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Philippiens

3.

Voyez comme il leur enseigne la pratique de la modestie. Comme il leur a rendu un important témoignage, il craint que l'humaine faiblesse ne succombe à l'orgueil, et il s'empresse de leur apprendre à reporter tout à Jésus-Christ, le passé comme l'avenir. Comment ? Il se garde bien de dire J'ai confiance qu'ayant si bien commencé, vous finirez de même. Que dit-il donc? « Celui qui a commencé le bien en vous, ne cessera de le perfectionner ». Sans doute il ne refuse pas d'avouer qu'ils ont quelque part dans la bonne oeuvre : «Je suis heureux », dit-il au contraire, « de votre participation », comme s'ils ne devaient qu'à eux-mêmes cette sainte conduite. Mais, cependant, il ne dit pas que la vertu vienne d'eux seuls, il en attribue à Dieu le principe tout d'abord : « C'est lui » , dit-il, «j'en ai la confiance, qui a commencé le bien en vous; c'est lui encore qui ne cessera de « le perfectionner jusqu'au jour de Jésus-Christ ». Lui, c'est Dieu. Et il en sera ainsi, ajouta-t-il , non-seulement de vous, mais de tous ceux qui vous suivront, je l'espère.

Après tout, ce n'est pas un mince éloge pour un homme, que Dieu daigne opérer en lui. Car s'il ne fait acception de personne, et certes c'est son caractère divin; s'il ne voit dans chacun de nous, pour se déterminer à nous aider, que notre bon propos à remplir notre devoir, il est assez clair que c'est nous-mêmes qui lui donnons sujet de nous seconder ainsi. Sous ce rapport, l'apôtre est loin de retirer aux Philippiens leur mérite. En effet, si Dieu agissait en nous seul et par caprice, rien n'empêcherait que les gentils et même tous les hommes sans exception ne fussent l'objet de sa grâce au. même degré, s'il les remuait, osé-je dire, comme le bois ou la pierre, sans chercher aucune coopération de notre part. Ainsi, quand l'apôtre ajoute : « Dieu perfectionnera », ici même il fait encore leur éloge, avouant qu'ils ont attiré sur eux la grâce de Dieu qui les aidera à vaincre l'humaine nature. Un autre mérite ressort encore ici : vos bonnes oeuvres ont ce caractère qu'elles ne présentent rien de l'homme, mais qu'elles ont besoin de la force de Dieu. Au reste, si Dieu perfectionne, vous n'aurez pas à travailler beaucoup ; vous devez donc avoir confiance, facilement vous atteindrez la perfection , puisque vous serez aidés de lui.

« Et il est juste que j'aie ce sentiment de a vous tous, parce que je vous porte dans mon cœur, comme ayant tous part à ma grâce, par celle que vous avez prise à mes liens, à ma défense, et à l'affermissement de l'Evangile (7) ». Voilà bien la sainte passion d'une âme ardente : il portait les Philippiens dans son coeur; et jusque dans la prison et les fers, il gardait leur souvenir : ce n'est pas pour ces pieux fidèles un éloge vulgaire, que d'être ainsi gravés dans la mémoire d'un si grand saint. L'affection de Paul n'avait point son motif dans un mouvement irréfléchi; il s'appuyait sur la raison et le jugement. Pour être aussi vivement aimé de lui, il fallait, évidemment, le mériter par une grande et admirable vertu.

« Jusque dans ma défense et dans l'affermissement de l'Evangile ». Après ce trait, n'admirons plus qu'il les portât dans son cœur, même au fond de son cachot : à l'heure même où je comparaissais devant les tribunaux, dit-il, pour y plaider ma cause, vous n'étiez pas sortis de mon esprit. — Telle est, en effet, la puissance de l'amour spirituel, qu'il ne puisse céder aux rigueurs d'un temps malheureux, mais qu'embrasant l'âme à tout jamais, il ne puisse être vaincu par le malheur ni par la souffrance. Jusque dans la fournaise de Babylone , au milieu de cet épouvantable brasier , une douce rosée rafraîchissait les bienheureux enfants : ainsi la sainte amitié, dès qu'elle a saisi l'âme, mais une âme aimante et agréable à Dieu, éteint toute autre flamme, et répand une admirable rosée.

« Et dans l'affermissement de l'Evangile ». Ainsi les chaînes apostoliques étaient l'affermissement de l'Evangile, et comme son bouclier et sa défense. Cette parole est juste et profonde. S'il n'avait pas, en effet, glorifié et (9) aimé ses chaînes, il n'aurait paru qu'un imposteur. Mais maintenant qu'il subissait volontiers les fers et la souffrance , tous les maux réunis, il montre assez qu'il ne souffrait pas pour une cause humaine, mais pour la cause de Dieu, son grand rémunérateur. Nul n'aurait ainsi choisi la mort et tous les dangers ; nul n'aurait affronté la colère d'un empereur comme celui-là, de Néron, s'il n'avait vu plus haut un empereur bien autrement grand. Les chaînes étaient donc la confirmation de l'Evangile. — Admirez comme, pour arriver plus pleinement et plus parfaitement à son but, l'apôtre fait voir en toutes choses le côté contraire aux vues humaines. Ce que l'on regardait comme faiblesse ou déshonneur, lui, le déclare être la confirmation de l'Evangile ; comme si l'apôtre avait dû être faible sans ces épreuves qui les effraient. — Ensuite, il veut montrer que son amitié pour eux n'est pas un aveugle parti pris, mais une affection raisonnée. Quelle preuve en donne-t-il? Ecoutez. « Je vous porte dans mes chaînes et jusque dans ma défense, parce que, en union intime avec moi, vous avez partagé ma grâce ». Qu'est-ce à dire? Etait-ce donc une grâce pour l'apôtre, que les fers, l'exil perpétuel, les innombrables supplices? Oui : car, est-il dit, « ma grâce vous suffit, et ma force se montre tout entière dans l'infirmité; aussi», ajoute l'apôtre , « je me complais dans les infirmités et dans les outrages ». (II Cor. XII, 9, 10.) Quand donc je vous vois montrer votre vertu par vos oeuvres, et participer à cette grâce aussi , et même avec joie, je conçois aussi pour vous les mêmes espérances. Je vous connais par expérience, j'ai vu surtout vos bonnes oeuvres; malgré la distance qui nous sépare, vous vous efforcez de partager mes tribulations et ensuite ma récompense, en sorte que tout en restant éloignés du combat , vous aurez dans la victoire une part égale à la mienne, moi qui suis au milieu de la mêlée; il est donc juste que je vous rende ce témoignage.

Mais pourquoi ne dit-il pas simplement « Vous participez » ; mais : « Vous participez dans l'union la plus intime avec moi? » C'est comme s'il disait : Je vous fais votre part, afin d'avoir moi-même la mienne dans cet Evangile, c'est-à-dire aux biens qu'il nous promet. Chose admirable, d'ailleurs, que tous ces pieux fidèles aient eu des sentiments assez

généreux pour être appelés par Paul lui-même ses copartageants: Telle est , en effet , son expression : « Tous avec moi vous avez part à la grâce ». De tels commencements me garantissent votre persévérance dans ces généreuses dispositions. Il est impossible qu'un début si glorieux s'éteigne et se dissipe comme une vaine fumée : d'avance il promet une fin glorieuse.

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