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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In epistulam ad Colossenses commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Kolosser (BKV)

1.

V. 9: „Deshalb hören wir auch seit dem Tage, da wir es vernommen, nicht auf, für euch zu beten und zu flehen, daß ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht“:

S. 254 V. 10: „daß ihr des Herrn1 würdig wandelt, in allem wohlgefällig, in jedem guten Werke fruchtbringend, und zunehmend in der Erkenntnis Gottes; ...“

„Deshalb“; was besagt dieser Ausdruck? Da wir von eurem Glauben und von eurer Liebe gehört haben; da wir von froher Hoffnung beseelt sind, dürfen wir hoffnungsfreudig auch um das Zukünftige bitten. Gleichwie wir bei den Wettkämpfen besonders diejenigen anfeuern, welche dem Siege nahe sind, ebenso ermuntert auch Paulus besonders jene, die auf dem Wege der Vollkommenheit bereits die größere Strecke zurückgelegt haben. — „Seit dem Tage, da wir es vernommen,“ sagt er, „hören wir nicht auf, für euch zu beten.“ Wir beten für euch nicht nur einen Tag, nicht nur zwei oder drei. Damit beweist er einerseits seine Liebe und gibt ihnen zugleich leise zu verstehen, daß sie noch nicht am Ziele angelangt seien. Denn der Ausdruck „daß ihr erfüllt werdet“ sollte offenbar darauf hindeuten. Und beachte nur das einsichtsvolle Verfahren dieses Heiligen! Nirgends sagt er, daß ihnen das Ganze fehle, sondern stets nur, daß ihnen noch etwas abgehe. Allerorts deutet die Wendung „daß ihr erfüllt werdet“ dies an. Desgleichen die Worte: „in allem wohlgefällig, in jedem guten Werke“; ferner: „in jeder Kraft gekräftigt“; sodann: „zu aller Geduld und Sanftmut“. Denn durch die stete Beifügung des Wörtleins „all“ bezeugt er ihnen, daß sie in der Vollkommenheit schon ein Erkleckliches, wenn auch nicht alles geleistet haben. Er sagt: „daß ihr erfüllt werdet“, nicht: daß ihr erlanget; denn erlangt hatten sie (die Erkenntnis) schon. Aber was noch erübrigt, ist: „daß ihr ganz erfüllt werdet“. So war der Tadel nicht kränkend, und das rückhaltslos erteilte Lob gestattete ihnen nicht, den Mut sinken zu lassen und die Hände in den Schoß zu legen. — Was aber bedeuten die Worte: „daß ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens“? Durch den Sohn müssen wir uns ihm nahen, keineswegs durch Engel. Daß ihr euch ihm nahen müßt, habt ihr (bereits) erkannt; es erübrigt aber noch, daß ihr S. 255 auch dies einsehen lernet, warum er den Sohn gesandt hat. Denn sollte das Heil durch Engel kommen, so hätte er nicht ihn gesandt, nicht ihn dahingegeben.— „In aller geistlichen Weisheit“, heißt es, „und Einsicht.“ Weil die Philosophen sie irre führten, so sagt er: Ich will, daß ihr in geistlicher Weisheit lebt, nicht nach der Weisheit der Menschen. Bedarf es aber zur Erkenntnis des göttlichen Willens geistlicher Weisheit, so bedarf es zur Erkenntnis seines Wesens unablässiger Gebete. Hier zeigt Paulus das, daß er seitdem bete und noch nicht damit zu Ende gekommen oder davon abgestanden sei. Denn dies erhellt aus den Worten: „seit dem Tage, da wir es vernommen.“ Es liegt aber für sie ein starker Vorwurf darin, wenn sie seit jener Zeit, obschon durch seine Gebete unterstützt, noch nicht zur Besinnung gekommen sind. — „... und zu flehen,“ fügt er hinzu, mit allem Eifer, („daß ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis“); denn darauf deutet jenes: „Ihr habt erkannt2“ hin, aber es bedarf noch einer Zunahme der Erkenntnis. — „Daß ihr“, sagt er, „des Herrn würdig wandelt.“ Hier spricht er vom Leben und von den Werken. So macht er es nämlich überall; immer verbindet er mit dem Glauben den entsprechenden Wandel. — „In allem wohlgefällig.“ Inwiefern aber „in allem wohlgefällig“? „In jedem guten Werke fruchtbringend, und zunehmend in der Erkenntnis Gottes.“ Gleichwie Gott, will er sagen, in reichem Maße sich euch geoffenbart hat und gleichwie ihr eine so großartige Erkenntnis gewonnen habt, so sollt ihr auch einen des Glaubens würdigen Wandel an den Tag legen! Denn dieser Glaube erheischt große Vollkommenheit des Wandels, eine viel größere, als der alttestamentliche. Wer nämlich die richtige Gotteserkenntnis besitzt und gewürdigt worden ist, ein Diener, ja sogar ein Kind Gottes zu sein: sieh, welch große Tugend von ihm verlangt wird!

V. 11: „in jeder Kraft gekräftigt...“

Hier redet er von den Prüfungen und Verfolgungen. Wir beten, daß ihr mit Kraft erfüllt werdet, damit ihr nicht in Nachlässigkeit verfallet noch die Hoffnung auf- S. 256 gebet. — „... gemäß der Macht seiner Herrlichkeit ...“ —, sondern daß ihr einen so entschiedenen Eifer erlangt, wie ihn füglich nur die Kraft seiner Herrlichkeit verleihen kann. — „Zu aller Geduld und Langmut ...“ Was er sagen will, ist ungefähr dieses; Wir beten mit einem Worte darum, spricht er, daß ihr ein tugendhaftes und eurem Glauben entsprechendes Leben führen und unerschütterlich standhaft bleiben möget, gekräftigt, wie es billig ist, von Gott gekräftigt zu werden. Deshalb berührt er vorderhand noch nicht die Glaubenslehren, sondern verweilt bei dem Lebenswandel, bezüglich dessen er an ihnen nichts auszusetzen hatte. Erst nachdem er sie gelobt hat, worin sie es verdienten, erst dann geht er zum Tadel über. So verfährt er überall; wenn er einen Brief zu schreiben hat, worin es manches zu tadeln, manches aber auch zu loben gibt, so spricht er zuerst sein Lob aus und geht erst dann zu den Klagepunkten über. Er trachtet eben zuerst den Zuhörer an sich zu fesseln, jeder falschen Auslegung des Tadels vorzubeugen und zu zeigen, daß er am liebsten durchaus nur Lobeserhebungen vorbringen möchte, leider aber sich in die Notwendigkeit versetzt sehe, einen anderen Ton gegen sie anzuschlagen. So macht er es auch im ersten3 Briefe an die Korinther. Nachdem er ihnen das reichste Lob gespendet hat wegen ihrer Anhänglichkeit an seine Person4 und wegen des Blutschänders, dann erst geht er zur Rüge über. Im Sendschreiben an die Galater dagegen schlägt er nicht diesen, sondern den umgekehrten Weg ein; oder besser gesagt, bei genauerem Zusehen folgt auch hier die Rüge auf das Lob. Weil er nämlich an ihnen damals nichts Gutes hervorheben konnte, weil sie Anlaß zu heftigen Vorwürfen gegeben hatten, weil alle ihren Weg verderbt hatten und stark genug waren, einen Tadel zu ertragen, so beginnt er mit einer Rüge und spricht: „Verwundert bin ich5“; so daß selbst hierin ein gewisses Lob enthalten ist. Im weiteren Verlaufe aber lobt er sie ausdrücklich, nicht wegen ihres gegen- S. 257 wärtigen, sondern wegen ihres früheren Verhaltens, indem er sagt: „(Ich bezeuge euch,) daß ihr, wenn es möglich wäre, die Augen euch ausgerissen und mir gegeben hättet6.“


  1. Die Vulgata: „Gottes”. ↩

  2. V. 6. ↩

  3. Richtiger: „zweiten“; vgl. 2 Kor. 10, 7 f. ↩

  4. Vgl. 2 Kor. 2. ↩

  5. Gal. 1, 6. ↩

  6. Gal. 4, 15. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Colossiens

1.

« C'est pourquoi », c'est-à-dire parce que nous avons connu votre foi et Notre charité. Les espérances que nous avons conçues alors nous ont encouragé à demander encore à Dieu pour vous sa protection dans l'avenir. Dans les luttes on s'applique à exhorter les athlètes qui vont saisir la victoire. Ainsi fait Paul : il s'adresse à ceux qui ont le mieux (109) réussi. « Du jour où nous avons appris ces choses », dit-il, « nous ne cessons de prier pour vous ». Oui, nous prions pour vous et ce n'est pas depuis un jour, ce n'est pas depuis deux ou trois jours. Il leur montre ici sa charité pour eux, et il leur fait entendre aussi qu'ils ne sont pas encore arrivés au but. C'est le sens de ce mot « qu'il vous remplisse ». Voyez ici sa prudence. Il ne dit jamais que tout leur manque ; il dit partout qu'il leur manque quelque chose encore. C'est le sens de l'expression « qu'il vous remplisse ». Puis il dit : « Tâchant de lui plaire en tout », par toutes sortes de bonnes oeuvres; puis encore : « Etant rempli de force en tout », et plus bas : Pour avoir, « en toutes rencontres, une patience et une douceur persévérante ». Ce mot « en toutes rencontres » est d'un homme qui rend justice à leurs progrès, sans proclamer encore leurs perfections. « Qu'il vous remplisse ». Il ne dit pas: Qu'il vous donne; car cette connaissance leur a déjà été donnée. Il dit : « Qu'il vous remplisse », c'est-à-dire, qu'il perfectionne cette connaissance. Il y a ici une réprimande légère et un éloge qui, n'étant pas complet, ne les engage pas à se négliger. Mais comment seront-ils « remplis de la connaissance de la volonté de Dieu?» Ils seront conduits à cette connaissance parle Fils de Dieu et non par les anges. Vous le savez, leur dit-il, il faut que vous y soyez conduits : il vous reste maintenant à apprendre pourquoi Dieu vous a envoyé son Fils. Si notre salut devait s'opérer parle moyen des anges, Dieu n'aurait pas envoyé, n'aurait pas livré son Fils. « En vous donnant»,dit-il, « toute la sagesse et toute l'intelligence spirituelle». Comme ils se laissaient abuser parles philosophes, il veut qu'ils acquièrent la sagesse spirituelle et non la sagesse humaine. Or, si pour connaître la volonté de Dieu,il faut avoir la sagesse spirituelle, pour connaître son essence, il faut de constantes prières. Et il leur fait voir ici depuis combien de temps il prie pour eux sans relâche. Tel est le sens de ces mots « du jour où nous avons appris ». Ces mots sont aussi la condamnation de ceux que cette longue prière n'aurait pas rendus meilleurs. « De demander à Dieu » et de demander avec un zèle ardent. Nous avons beaucoup prié, dit-il, et vous avez déjà connu quelque chose; mais vous avez encore besoin d'en connaître beaucoup d'autres.

« Afin que vous marchiez dans les voies de Dieu, d'une manière digne de lui ». Il est ici question de la manière dont il faut vivre et agir, et c'est là un point sur lequel l'apôtre insiste toujours. Il ne sépare jamais la foi de la bonne conduite. « Tâchant de lui plaire en tout ». Cette expression est expliquée par la suivante : « Portant les fruits de toutes sortes de bonnes oeuvres, et grandissant dans la connaissance de Dieu ». Si Dieu s'est révélé tout entier à vous, si vous avez reçu de lui cette connaissance sublime, montrez que votre conduite est à la hauteur de votre foi. Car cette foi nouvelle impose à ses adeptes un plan de vie magnanime, plus magnanime encore que l'ancienne loi. Quand on connaît Dieu, quand on a été trouvé digne d'être le serviteur, que dis-je? le fils de Dieu, quelle vertu ne faut-il pas avoir? « Que vous soyez en tout remplis de force ». II veut ici parler des épreuves et des persécutions. Nous prions Dieu, dit-il, que vous vous sentiez pleins de force, pour que vous ne tombiez pas dans l'abattement et le désespoir. « Par la puissance de sa gloire », c'est-à-dire, pour que vous ayez une ardeur proportionnée à l'éclat de sa gloire. « Pour avoir, en toutes rencontres, une patience et une douceur persévérante ». Ce qu'il dit là revient à ceci Nous prions Dieu, en un mot, qu'il vous fasse la grâce de mener une vie vertueuse, une vie digne de votre plan de conduite, qu'il vous fasse la grâce de rester fermes, comme des athlètes qui puisent leurs forces dans le ciel. Il ne parle pas encore de leurs croyances; il ne s'occupe que de leur vie où il ne trouve rien à reprendre, et après leur avoir donné la part d'éloges à laquelle ils ont droit, il en vient à les accuser. C'est la méthode qu'il suit toujours dans ses épîtres. A-t-il à reprendre ou à louer, il commence par l'éloge et finit par l'accusation. Il se concilie et gagne d'abord son auditeur; il ôte à ses accusations tout caractère passionné, et montre qu'il voudrait toujours donner des éloges, mais que la nécessité lui dicte un autre langage. C'est ce qu'il fait dans sa première épître aux Corinthiens. (I Cor. V.) Après les avoir loués beaucoup de leur affection pour lui, il s'en prend à un fornicateur, et il en vient à les accuser. Dans l'épître aux Galates (Galates, I), il suit une marche toute contraire. Mais que dis-je? A bien examiner les choses, il fait sortir une accusation d'un éloge. Ne pouvant parler de (110) leur bonne conduite, ayant à intenter contre eux une grave accusation, ayant affaire à des auditeurs corrompus qui pouvaient supporter les reproches, parce qu'ils étaient endurcis, il commence par les accuser en disant : « Je m'étonne » (Ibid. 6) ; c'est là un mot d'éloge. Plus bas il loue non leur conduite actuelle, mais leur conduite d'autrefois, en ces termes : « Vous étiez prêts, s'il eût été possible, à vous arracher les yeux, pour me les donner ». (Ibid. IV, 15.)

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