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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) Homilien über den I. Thessalonicher-Brief (BKV)
Fünfte Homilie.

2.

4. Und daß ein Jeder von euch seinen Leib in Züchtigkeit und Ehre zu besitzen wisse, 5. nicht in zügelloser Begierlichkeit, wie die Heiden, die Gott nicht kennen. „Daß ein Jeder,“ sagt der Apostel, „seinen Leib in Züchtigkeit zu besitzen wisse.“ Seinen Leib in Zucht zu halten ist also eine Wissenschaft, und zwar eine bedeutende. Wenn nun der Leib rein bleibt, so besitzen wir ihn; wird er aber unrein, so besitzt ihn die Sünde. Natürlich, denn er thut ja nicht mehr, was wir wollen, sondern was die Sünde will.

„Nicht in zügelloser Begierlichkeit,“ heißt es. Hier zeigt der Apostel auch die Art und Weise, wie wir uns rein zu halten haben, um die Versuchungen der Begierlichkeit von vornherein zu beseitigen. Schwel- S. 619 gerei nämlich, Reichthum, Sorglosigkeit, Müssiggang, Unthätigkeit und ähnliche Dinge sind es, welche den Menschen zum Bösen veranlassen.

„Wie die Heiden, die Gott nicht kennen.“ Diese führen ein solches Leben, weil sie nicht an ein künftiges Gericht glauben.

6. Daß Keiner in seines Bruders Rechte übergreife und ihn übervortheile.

II. Ganz passend gebraucht der Apostel den Ausdruck „übergreifen“. Gott hat Jedem sein Weib zugetheilt und der Natur die Grenze gesteckt, daß er nur dieser einen beiwohne. Einer Andern nun beizuwohnen, wäre ein Übergriff, ein Raub, ein Betrug, ja noch schlimmer als Raub. Denn der Ehemann grämt sich weniger über den Verlust von Hab und Gut, als über die Verletzung der ehelichen Treue. Du nennst deinen Nebenmenschen Bruder und entblödest dich nicht, ihm Nachtheil zuzufügen, und zwar in Dingen, wo du doch durch keinerlei Noth veranlaßt wirst? Hier spricht der Apostel vom Ehebruche, oben hat er von der Unzucht im Allgemeinen gehandelt. Weil er vor einem Eingriffe in die Rechte des Bruders sprechen wollte, hat er der Meinung vorgebeugt, als sei nur von den eigentlichen Brüdern die Rede, und will sagen, daß es nicht erlaubt sei, mit fremden Frauen, mit Unverheiratheten oder gemeinen Dirnen umzugehen. Von aller Unzucht muß man sich enthalten. Darum heißt es weiter:

6. Denn der Herr ist Rächer von all Diesem.

Zuerst hat der Apostel die Gläubigen ermahnt, ihr Ehrgefühl wach gerufen, indem er sagt: „So machen es ja nur die Heiden.“ Hierauf hat er ihnen durch Gründe die Verwerflichkeit dieses Lasters bewiesen, indem er es als S. 620 Rechtsverletzung des Nebenmenschen darstellt; zuletzt führt er die Hauptsache an:

6. Denn der Herr ist Rächer von all Diesem, wie wir euch schon früher gesagt und euch gewarnt haben.

Denn nicht ungestraft werden solche Dinge verübt, und die zu erleidende Strafe dafür steht in keinem Vergleiche mit der genossenen Lust.

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Traductions de cette œuvre
Commentaire sur la première épitre aux Thessaloniciens Comparer
Homilien über den I. Thessalonicher-Brief (BKV)

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