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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In epistulam ad hebraeos argumentum et homiliae 1-34 Homilien über den Brief an die Hebräer (BKV)
Zwanzigste Homilie.

IV.

Siehst du, daß auch der böse Geist weiß, welch großer Nachtheil hierin liegt? Daher siehst du auch, daß er durch das Weib die Nachstellung bereitet. Höret es, ihr Männer alle, die ihr Weiber habt, welche das Geld lieben und euch Zwang anthun, Gott zu lästern: denket an Job! Aber betrachten wir, wenn es beliebt, seine Sanftmuth, und wie er sie zum Schweigen gebracht: „Warum,“ spricht er, „redest du wie eines von den thörichten Weibern?“1 In Wahrheit „verderben böse Reden gute Sitten“.2 Sie schaden zwar immer, am meisten aber im Unglück, da haben die bösen Rathgeber Gewalt. Denn wenn die Seele schon aus sich selber zum Überdrusse geneigt ist, um wie viel mehr wird sie demselben verfallen, wenn Jemand mit seinem Zureden dazu hilft? Wird sie nicht bis zum Abgrund gestoßen? Ein großes Gut ist ein Weib, so wie es auch ein großes Übel ist. Denn da ihn der Verlust der Reichthümer nicht überwand, - dieser Schaden brachte Nichts von Bedeutung zu Stande - sondern auch die Worte: „ob er dich nicht segne3 in’s Angesicht“ sich als eitel erwiesen, so bewaffnet er deßhalb das Weib gegen ihn. Siehst du, wohin er zielte? Aber auch von diesem S. 312 Kunstgriffe hatte er keinen bessern Erfolg. Wenn daher auch wir mit dankbarem Gemüthe Alles ertragen, wird uns gegeben werden, und wenn wir nicht empfangen, wird unser Lohn noch größer sein. So ist es auch jenem diamantfesten Manne ergangen. Denn nachdem er muthig gekämpft hatte, wurden ihm auch diese Dinge gegeben, und nachdem er dem Teufel gezeigt hatte, daß er nicht dieser halber dem Herrn diene, da wurden ihm auch diese zu Theil. So ist Gott. Wenn er sieht, daß wir an die Dinge dieses Bebens nicht gefesselt sind, so gibt er sie uns; wenn er sieht, daß wir dem Geistigen den Vorzug schenken, so verzeiht er auch, was da fleischlich ist, aber er theilt Solches nicht früher zu, damit wir von dem Geistigen nicht losgetrennt werden. Also um uns zu schonen, gibt er uns das fleischliche nicht, damit er uns auch wider Willen davon abziehe. Nein, sagt man, sondern wenn ich solche Güter empfange, so erfreue ich mich eines reichen Besitzes und sage mehr Dank. Du lügst, o Mensch! denn gerade dann wirst du am meisten leichtsinnig sein. Wie kommt es denn, heißt es, daß er sie Vielen schenkt? Und woraus erhellt denn, daß er sie gibt? Aber wer anders, sagt man, ist denn der Geber? Ihre Habsucht und ihr Raub. Wie läßt er denn aber, sagt man, diese Dinge zu? Geradeso, wie Mord, Diebstahl und Gewaltthätigkeit. Was aber sagst du, heißt es, in Bezug auf Diejenigen, welche von ihren Vätern ein Erbe überkommen und selbst von jeglicher Missethat strotzen? Wie läßt nun Gott diese, sagt man, solches genießen? Wie er auch Diebe und Mörder und die übrigen Missethäter gewähren läßt; denn jetzt ist nicht die Zeit des Gerichtes, sondern jetzt gilt es, nach vollendeter Tugend zu streben. Was ich aber schon früher ausgesprochen habe. Das sage ich auch jetzt: daß sie nämlich einem strengeren Strafgerichte anheimfallen werden, wenn sie, nachdem sie alle Güter genossen haben, nicht einmal so besser werden. Denn nicht Alle werden gleichmäßig gestraft werden; sondern welche nach empfangenen Wohlthaten schlecht geblieben sind, werden schwerer gezüchtiget werden; S. 313 die aber mit Armuth zu kämpfen hatten, nicht so. Und damit du dich von der Wahrheit des Gesagten überzeugest, so höre, was er dem David sagt: „Habe ich dir nicht Alles, was deines Herrn ist, gegeben?“4 Wenn du daher siehst, daß ein Jüngling ohne Arbeit ein väterliches Erbe bekommen hat und böse bleibt, so wisse, daß die Strafe für ihn sich mehrt, und die Strafgerichte über ihm schweben. Eifern wir also nicht Diesen nach, sondern Denjenigen, welche Tugend gewonnen und geistigen Reichthum erworben haben; „denn wehe Jenen,“ heißt es, „die da vertrauen auf ihren Reichthum!“5 Und: „Glückselig Alle, die den Herrn fürchten!“6 Sage mir, zu welchen willst du gehören? Gewiß zu Denen, die selig gepriesen werden. Diesen also eifere nach, nicht Jenen, damit auch du der Güter theilhaftig wirst, die für dieselben aufbewahrt werden, welche uns Allen zu Theil werden mögen durch die Gnade und Menschenfreundlichkeit unseres Herrn Jesus Christus, welchem mit dem Vater und dem heiligen Geiste sei Ruhm, Macht und Ehre jetzt und alle Zeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. S. 314


  1. Job 2,10 ↩

  2. 1 Kor 15,33 ↩

  3. d.h. dir entsage ↩

  4. 2 Kön 12,8 ↩

  5. Ps 48,7 ↩

  6. Ps 127,1 ↩

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Traductions de cette œuvre
Commentaire de Saint Jean Chrysostome sur l'épître de Saint Paul aux Hébreux Comparer
Homilien über den Brief an die Hebräer (BKV)
Commentaires sur cette œuvre
Einleitung: Homilien über den Brief an die Hebräer

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