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The Ecclesiastical History of Theodoret (CCEL)
Chapter XXVIII. Of the letter written by Valens to the great Valentinianus about the war, and how he replied.
The Lord roused the Goths to war, and drew on to the Bosphorus him who knew only how to fight against the pious. Then for the first time the vain man became aware of his own weakness, and sent to his brother to ask for troops. But Valentinian replied that it were impious to help one fighting against God, and right rather to check his rashness. By this the unhappy man was filled with yet greater infatuation, yet he did not withdraw from his rash undertaking, P. 130 and persisted in ranging himself against the truth. 1
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On this Valesius remarks that Valentinian was already dead (†375) when the Goths crossed the Danube and ravaged Thrace (376). Theodoretus should have written “Gratianus” for “Valentinianus,” and “nephew” for “brother.” ↩
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Kirchengeschichte (BKV)
15. Eifer der Samosatener
Ich will nun auch erzählen von dem warmen und unverfälschten Glauben dieser Leute, da ich meine, ich würde ein Unrecht begehen, wenn demselben nicht in dieser Geschichte ein dauerndes Andenken gesichert würde. Nachdem die Arianer der Herde ihren allerbesten Hirten genommen, setzten sie an dessen Stelle S. 224 einen anderen Vorsteher. Da war nun keiner von allen Bewohnern jener Stadt, keiner, der in Armut lebte, keiner, der im Reichtum schwelgte, kein Sklave, kein Handwerker, kein Landmann, kein Gärtner, kein Mann, kein Weib, kein Jüngling, kein Greis, der wie sonst in die kirchliche Versammlung gekommen wäre. Jener blieb ganz allein, da niemand ihn sehen noch mit ihm reden wollte. Doch soll er sehr menschenfreundlich gewesen sein. Ich will auch hierfür ein Beispiel anführen.
Als er einmal baden wollte, schlossen die Badediener die Türe, um andere, die etwa auch eintreten wollten, zurückzuhalten. Da er aber das draußen harrende Volk bemerkt hatte, befahl er, die Türe zu öffnen, und forderte alle auf, ohne Scheu an dem Bade teilzunehmen. Ganz dasselbe tat er auch drinnen in dem Badehause. Als er sah, daß, während er badete, einige zur Seite standen, lud er sie ein, gemeinsam mit ihm das warme Wasser zu gebrauchen. Doch diese blieben schweigend stehen. Da er dieses Stehenbleiben für ehrfurchtsvolle Scheu hielt, stieg er rascher als sonst aus dem Wasser und entfernte sich. Jene aber, in dem Glauben, auch das Wasser habe von dem Greuel der Häresie etwas an sich genommen, gossen es in die Abflußkanäle und ließen sich dafür neues mischen. Als er dieses erfuhr, verließ er eilends die Stadt, da er es für töricht und ganz unvernünftig erachtete, eine Stadt zu bewohnen, die Haß und allgemeine Abneigung gegen ihn hegte.
Nachdem Eunomius — so hieß er nämlich — Samosata verlassen hatte, stellten die Arianer anstatt seiner den Lucius als Bischof auf, der ganz offen ein Wolf1 und Feind der Schafe war. Aber wenn die Schafe auch ihres (rechtmäßigen) Hirten beraubt waren, sie übernahmen nunmehr selbst die Aufgabe, die sonst den Hirten obliegt: sie wachten fortgesetzt über die Reinerhaltung der apostolischen Lehre. Wie aber auch diesen (arianischen Bischof) alle verabscheuten, zeigt uns eine andere Geschichte.
S. 225 Knaben vergnügten sich auf dem Marktplatze an einem kindlichen Spiel, indem sie sich einander einen Ball zuwarfen. Da geschah es nun, daß eben, während der Bischof vorüberritt, der abgeschleuderte Ball zwischen den Füßen des Esels hindurchfuhr. Da brachen die Knaben in lautes Klagen aus, weil sie meinten, ihr Ball sei dadurch befleckt worden. Der Bischof, der das bemerkte, gab einem seiner Begleiter den Auftrag, zurückzubleiben und zu beobachten, was weiter geschehen würde. Da zündeten die Knaben ein Feuer an und warfen den Ball durch die Flammen, in der Meinung, ihn so wieder reinigen zu können. Nun weiß ich ja wohl, daß dies ein Kinderstreich war und ein Überbleibsel der früheren Sitten; aber es ist doch bezeichnend für den tiefen Haß, den jene Stadt gegen die arianische Sekte im Herzen nährte.
Indessen ahmte Lucius keineswegs die Milde des Eunomius nach, vielmehr bewog er die Gewalthaber, noch viele andere aus dem Klerus zu verbannen; diejenigen aber, die in hervorragender Weise für die göttlichen Lehren stritten, schickte er an die äußersten Grenzen des römischen Reiches, so den Diakon Euolkius in die Oase in der vielgenannten Wüste und den Antiochus, der mit dem großen Eusebius verwandt war — er war ein Neffe desselben — und durch viele persönliche Tugenden glänzte und mit der priesterlichen Würde geschmückt war, bis an die entlegenste Grenze von Armenien. Mit welchem Eifer dieser letztere für die göttliche Lehre eintrat, zeigt folgendes Ereignis aus späterer Zeit.
Als der heilige Eusebius nach seinen zahlreichen Kämpfen und ebenso zahlreichen Siegen auch das Ende der Martyrer gefunden hatte2, trat wie gewöhnlich die Synode der Provinz zusammen. Da kam auch Jovinus, der damals Bischof von Perre (in Syrien) war. Er hatte sich kurze Zeit zur Gemeinschaft der Arianer gehalten. Da nun alle den Antiochus zum Nachfolger seines Oheims wählten, ihn an den heiligen Tisch führten und nötigten, niederzuknien, da bemerkte dieser, wie er sich S. 226 umwandte, daß ihm Jovinus die rechte Hand auf das Haupt legte; sofort schüttelte er diese Hand ab und verlangte, daß Jovinus aus der Zahl der Weihenden ausgeschieden werde, weil er, wie er sagte, sich nicht eine Hand auflegen lassen könnte, welche gottesräuberisch konsekrierte Geheimnisse getragen hatte. Doch ereignete sich dieser Vorfall kurze Zeit später. Damals aber wurde er in das Innere von Armenien abgeführt. Der heilige Eusebius aber hielt sich an der Donau auf, während die Gothen Thrazien plünderten und die Städte belagerten, wie seine Briefe bezeugen.