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Kirchliche Hierarchie (Edith Stein)
§ 1.
Nun halte ich es noch für notwendig, über das zu sprechen, was wir mit den Toten heilig vornehmen. Denn auch das ist nicht gemeinsam für Heilige und Unreine; sondern wie beider Lebensform verschieden ist, so richten, wenn es zum Tode geht, diejenigen, die ein heiliges Leben geführt haben, ihren Blick auf die wahren Verheißungen Gottes, deren Wahrheit sie gewissermaßen schon in der Auferstehung erschaut haben, und brechen mit fester und wahrer Hoffnung und mit göttlicher Freude zum Ziel des Todes wie zum Ende der Kämpfe auf, denn sie haben die Gewißheit, daß wegen der künftigen Auferstehung all das Ihre in Sicherheit sei in jenem vollkommenen, ewig seligen Leben.
Denn die heiligen Seelen können zwar in diesem Leben noch fallen, in jener Wiedergeburt aber gelangen sie zu einer unwandelbaren und höchst gottähnlichen Seinsverfassung. Jene reinen Körper aber, die mit den heiligen Seelen verbunden waren, mit ihnen wandelten, sich mit ihnen als Bewerber einschrieben und mit ihnen kämpften, erlangen für ihren heiligen Schweiß auch die ihnen eigene Auferstehung bei der Befestigung der Seelen in einem göttlichen Leben: Den heiligen Seelen verbunden, mit denen sie in diesem Leben eins waren, als Glieder Christi, werden sie eine gottähnliche, unverderbliche, unsterbliche und selige Ruhe erlangen. Darum entschlafen die Heiligen in Freude und sicherer Hoffnung, da es zum Ende der göttlichen Kämpfe geht.
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Kirchliche Hierarchie (BKV)
§ 1.
1) Nach Erledigung des eigentlichen Themas der Abhandlung soll (als Anhang) noch eine Darstellung des Beerdigungsritus folgen. 2) Der Tod der Gläubigen ist von dem Sterben der Unheiligen verschieden, wie auch das beiderseitige Leben verschieden war. 3) Die Frommen sehen dem Tode freudig entgegen und erkennen in ihm den Beginn ihres wahren Glückes. 4) Die Seelen der Gerechten werden nämlich für immer in der Gnade befestigt, ihre Leiber, die Gehilfen und Werkzeuge des guten Lebens, erwartet eine glorreiche Auferstehung.
Nachdem wir die vorausgehenden Punkte klargestellt haben, müssen auch noch, wie ich denke, die heiligen Zeremonien geschildert werden, die von uns nach heiliger Gepflogenheit bei den Entschlafenen vorgenom- S. 190 men werden. Denn auch hierin besteht keine Gemeinschaft zwischen den Heiligen und Unheiligen, sondern wie die Art des beiderseitigen Lebens verschieden ist, so werden die einen, welche ein heiliges Leben geführt haben, beim Gang zum Tode, im Hinblick auf die Untrüglichkeit der Verheißungen der Urgottheit, welche sie in der Auferstehung derselben bereits geschaut haben, mit fester und begründeter Hoffnung in göttlicher Freudigkeit an das Ziel des Todes gleichwie an ein Endziel heiliger Kämpfe gelangen. Denn sie wissen mit aller Sicherheit, daß in Folge der künftigen allgemeinen Auferstehung all ihr Sein in einem vollkommenen und nie endenden Leben und Heil bestehen werde. Es werden ja die frommen Seelen, welche während des irdischen Lebens noch einem Rückfall ins Böse ausgesetzt sind, bei der Wiedererstehung von den Toten die gottähnlichste Versetzung in den unveränderlichen Zustand erlangen. Die reinen Leiber der heiligen Seelen aber, welche mit das gleiche Joch getragen, die gleichen Wege gewandelt, mit (in die Liste der Getauften) eingetragen sind und bei den göttlichen Kämpfen der Seelen mitgestritten haben, werden in der unerschütterlichen Sicherheit, welche die Seelen im göttlichen Leben besitzen, ihre eigene Auferstehung erlangen. Denn als Glieder Christi mit den heiligen Seelen, mit welchen sie in diesem Leben verbunden waren, vereinigt, werden sie die gottähnliche, unzerstörbare, ewige und glückselige Ruhe finden. Unter solchen Umständen erfolgt das Entschlafen der Heiligen in Freude und unerschütterlichen Hoffnungen, es ist ein Anlangen am Ziel heiliger Kämpfe1.
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Die Lehre von der künftigen Auferstehung und der Verherrlichung, welche die Leiber der Gerechten erfahren werden, trägt D. gegenüber den Irrlehren der Heiden mit großer Zuversicht und Glaubensfreudigkeit vor, wobei er die heiligen Väter zum Vorbilde nimmt. ↩