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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Denys l'Aréopagite, ps. (520)

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Kirchliche Hierarchie (Edith Stein)

§ 4.

Nun ist aber die Gottheit der Urquell aller heiligen Lehre, wodurch die geheiligten Geister zur Erkenntnis ihrer selbst gelangen; wer nun auf das ihm von Natur eingepflanzte Licht zurückkommt, der wird im Anfang endlich einmal sehen, wer er selbst ist, und wird dies als erstes Geschenk aus der Erneuerung am Licht (dem Hinzutreten zum Licht) empfangen. Wer nun seine eigene Natur gerade ins Auge faßt, der wird sich zwar von der versteckten Dunkelheit seiner Unwissenheit abwenden; da er aber noch nicht zur vollkommenen Vereinigung und zum Teilhaben an Gott gelangt ist, wird er noch nicht von selbst dadurch von Verlangen danach erfaßt werden; sondern allmählich wird er erst von seiner eigenen Natur zu Besserem, von da zum Besten und schließlich, wenn er die ganze Ordnung durchlaufen hat, zur ursprünglichen Erhabenheit Gottes auf heiligem Wege emporgeführt werden.

Ein Bild dieser schönen und heiligen Ordnung ist die ehrfürchtige Scheu des Neulings und seine Erkenntnis dessen, was ihn angeht, nachdem er jenen gefunden hat, der sich seiner annehmen und ihn zum Bischof geleiten will. Ist er so herbeigeführt worden, so gibt ihm die selige Gottheit Zutritt zur Gemeinschaft mit sich selbst und gewährt ihm, wie ein Zeichen, Anteil am eigenen Licht, macht ihn zum vertrauten Freund Gottes, zum Mitarbeiter an den göttlichen Aufgaben und dem heiligen Stand; heiliges Kennzeichen dessen ist das Kreuzzeichen, das der Bischof dem Ankommenden macht, und das heilsame Einschreiben, wodurch die Priester ihn in das Verzeichnis derer, die gerettet werden sollen, einreihen und ihn mit dem Paten in die heiligen Gedenkbücher eintragen wie für einen Heilsweg zur Wahrheit: jenen als aufrichtigen Liebhaber und Gefährten des göttlichen Führers; diesen als einen nicht irrenden Führer für den, der den gottgegebenen Unterweisungen folgt.

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Kirchliche Hierarchie (BKV)

§ 4.

1) Die erste Frucht des Aufblickens zum Lichte ist, gemäß der von Gott begründeten Ordnung, die Selbsterkenntnis. 2) Mit der fortschreitenden Zunahme der Kenntnis wird der Mensch allmählich und stufenweise zu immer Höherem und zuletzt zum obersten Gipfel des Göttlichen aufsteigen. 3) Der sinnbildliche Ausdruck für diese fromme Scheu und Zurückhaltung ist gegeben in dem Brauche, daß der Täufling sich einen Paten aussucht, der ihn zum Bischof geleitet. 4) Die Bezeichnung des Täuflings mit dem Siegel des Kreuzes und die Eintragung seines Namens in das Taufregister hat den mystischen Sinn, daß er an der Glückseligkeit Gottes Anteil gewinnt und unter die Zahl der Geretteten eingereiht ist.

Weil das Göttliche die Quelle der heiligen, guten Ordnung ist und ihr gemäß die heiligen Geister sich selbst erkennen, so wird derjenige, welcher sich dem erkennbaren Gebiet der eigenen Natur zuwendet, zuerst sich selbst erkennen, wer er immer sein mag, und zuerst diese heilige Frucht von der Hinneigung zum Lichte gewinnen. Hat er dann den eigenen Zustand mit leidenschaftslosem Blick gut ins Auge gefaßt, so wird er zunächst aus den lichtlosen Winkeln der Unwissenheit heraustreten. Weil aber noch nicht reif für die vollkommenste Einigung und Gemeinschaft mit Gott, so wird er nicht ohne weiteres nach ihr begehren, in kurzem aber wird er durch den sehr guten Erfolg, den er erreicht hat, zu noch Besserem und durch dieses zu dem Allerbesten und, der Vollendung teilhaftig geworden, zur Höhe des Urgöttlichen in heiligem Stufengange emporsteigen. Ein Bild dieses schönen und heiligen Stufen- S. 112 ganges ist die fromme Scheu und Selbsterkenntnis des Taufkandidaten, welche auf dem Wege zum Hierarchen den Paten zum Geleitsmann nimmt. Nach diesem Aufstieg läßt die göttliche Glückseligkeit den Menschen zu ihrer Gemeinschaft zu und gewährt ihm Anteil an ihrem eigenen Lichte, mit dem er gleichwie mit einem Siegel bezeichnet ist1, und macht ihn endlich gotterfüllt und zum Mitinhaber der Erbschaft, welche den Gotterfüllten bestimmt ist, und reiht ihn in die Schar der Heiligen ein. Das sinnbildliche Zeichen hiefür ist das Siegel des Kreuzzeichens, welches der Hierarch dem Täufling aufdrückt, und die segensreiche Einregistrierung durch die Priester, welche ihn unter die Zahl der Geretteten einreiht und neben ihm auch seinen Paten in die heiligen Gedenktafeln einträgt, den einen als den aufrichtigen Liebhaber und Jünger des gotterfüllten Führers auf dem lebenspendenden Wege zur Wahrheit, den andern als den nicht fehl gehenden Führer des Jüngers in den gotteingegebenen Weisungen.


  1. Vgl. Ps. 4, 7 ἐσημειώθη ἐφ’ἡμᾶς τὸ φῶς τοῦ προσώπου σου, κύριε. ↩

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Traductions de cette œuvre
Kirchliche Hierarchie (BKV)
Kirchliche Hierarchie (Edith Stein)
Traité de la Hiérarchie Ecclesiastique Comparer
Commentaires sur cette œuvre
Einleitung zur Himmlischen und Kirchlichen Hierarchie

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