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Schriften über "Göttliche Namen" (BKV)
§ 1.
Nunmehr müssen wir zum Gottesnamen übergehen, der vom Wesen Gottes hergenommen ist, einem Namen, der im eigentlichsten Sinne dem wahrhaft Seienden zukommt. Es sei aber daran erinnert, daß unsere Abhandlung nicht den Zweck verfolgt, die überwesentliche Überwesenheit, soferne sie überwesentlich ist, zu erklären (denn dies ist unaussprechlich und unerkennbar und durchaus nicht zu erklären und übersteigt sogar die Einigung (mit Gott).1 Wir wollen nur das wesenschaffende Hervortreten der urgöttlichen Urwesenheit in die ganze (äußere) Seinswelt feiern. Die Benennung Gottes „der Gute“ besagt ja auch alle Ausgänge der Allursache und erstreckt sich auf alles, was ist und was nicht ist, und ist über alles Seiende und Nichtseiende erhaben. Der Name „der Seiende“ dagegen erstreckt sich (nur) über alles Seiende und ist über alles Seiende erhaben. Der Name „Leben“ erstreckt sich auf alles, was Leben hat, und ist über die Lebewesen erhaben. Der Name „Weisheit“ erstreckt sich auf alle Wesen, welche geistig, vernünftig und mit den Sinnen erkennen, und ist über alle diese Wesen erhaben.
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Excedit ipsam copulationem iutellectus beatorum, qui essentiam Dei vxdent per copulationem (S. Thomas). ↩
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Von den göttlichen Namen (Edith Stein)
1. Gott kann nicht erklärt werden, wie Er in sich selbst ist
Nun müssen wir übergehen zu dem wahrhaft seienden Gottesnamen des wahrhaft Seienden. Wir werden ihn aber nur so weit in Erinnerung bringen, als das Ziel der Untersuchung erfordert: nicht das überwesentliche Wesen erklären, sofern es überwesentlich ist (denn dieses ist unaussprechlich und unerkennbar, vollkommen unaufweisbar und die Einigung [kraft des Geistes] selbst übersteigend), sondern das Seiendes schaffende Herausgehen der göttlich-wirkenden Seinsursache zu allem Seienden preisen. Zwar erklärt schon der Gottesname »das Gute« alle Hervorgänge des Urhebers alles Guten und erstreckt sich auf das Seiende und auf das Nichtseiende und übersteigt das Seiende und das Nichtseiende. Der Name »das Seiende« aber erstreckt sich auf alles Seiende und ist über alles Seiende. Der Name »Leben« erstreckt sich auf alles Lebendige und übersteigt alles Lebendige. Der Name »Weisheit« erstreckt sich auf alles, was geistig erfaßbar, was vernunft- und sinnenbegabt ist, und übersteigt all dies.