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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Grégoire de Tours (538-593) Historiarum libri x Zehn Bücher fränkischer Geschichte
Fünftes Buch.

35. Von der Königin Austrechilde

In diesen Tagen wurde auch Austrechilde1, die Gemahlin König Gunthramns, von derselben Krankheit hin- S. 69 gerafft(1). Ehe sie aber ihre schändliche Seele aushauchte, und als sie unter schwerem Seufzen sah, daß sie nicht mehr dem Tode entrinnen könne, verlangte es sie noch, Genossen auf dem Totenbette zu haben; denn sie wollte, daß bei ihrem Leichenzuge mindestens auch andere beweint werden sollten. Sie soll deshalb, wie einst Herodes, dem König mit solcher Bitte angelegen haben: „Noch hätte ich Hoffnung gehabt, länger zu leben, wenn ich nicht unter den Händen verruchter Ärzte umgekommen wäre. Denn die Tränke, die sie mir gaben, nahmen mir mit Gewalt alle Lebenskraft und haben gemacht, daß ich so schnell von der Welt scheiden muß. Und darum bitte und beschwöre ich dich, damit mein Tod nicht ungerächt bleibe, daß du mir mit einem Eide versprichst, sie sogleich mit dem Schwerte hinrichten zu lassen, wenn ich abgeschieden bin, auf daß, so wie ich nicht länger leben kann, so auch sie nicht mehr nach meinem Tode sich brüsten mögen. Wie unsere Freunde, sollen auch ihre trauern." Nach diesen Worten gab sie ihre elende Seele auf. Der König ließ ihr das Leichenbegängnis nach der Sitte ausrichten und erfüllte dann, durch den Eid gebunden, den er seinem schändlichen Weibe geleistet hatte, ihren ruchlosen Befehl. Denn er ließ die zwei Ärzte, die ihr Beistand geleistet hatten, mit dem Schwerte hinrichten. Daß er dadurch Sünde auf sich lud, ist manches Verständigen Meinung(2).


  1. B. IV. Kap. 25 und oben Kap. 17. ↩

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