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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Grégoire de Tours (538-593) Historiarum libri x Zehn Bücher fränkischer Geschichte
Sechstes Buch.

4. Wie Lupus aus Childeberts Reich betrieben wurde

Der Herzog Lupus(4) von der Champagne wurde schon lange von seinen Gegnern hart bedrängt und unaufhörlich beraubt, besonders von Ursio und Bertefred; zuletzt machten sie sogar einen Bund, ihn zu tötm und boten ihre Scharm gegen ihn auf. Da das die Königin Brunichilde sah, dauerte sie die ungerechte Bedrängnis ihres Getrmen; sie gürtete sich mannhaft(5), warf sich mitten zwischen die feindlichen Scharen S. 112 und rief: „Lasset ab, ihr Männer, lasset ab davon, ein solches Unrecht zu begehen, lasset ab davon, einen Unschuldigen zu verfolgen, auf daß nicht um eines Mannes willen Blut fließe und das Glück dieses Landes zugrunde gehe!" Und da sie solches sprach, antwortete ihr Ursio: „Hebe dich hinweg von uns, Weib! Genug, daß du die Herrschaft führtest unter deinem Gemahl, jetzt aber herrscht dein Sohn — und nicht du, sondern wir schützen seine Herrschaft. Hebe dich also hinweg von uns, daß nicht die Hufe unserer Rosse dich zu Boden treten." Da sie diese und andere Worte lange Zeit unter sich gewechselt hatten, erwirkte der Eifer der Königin es dennoch zuletzt, daß es nicht zum Kampfe kam. Als sie aber von dannen zogen, brachen sie in die Häuser des Lupus ein, nahmen ihm alle seine Habe, und obschon sie sagten, sie wollten alles in des Königs Schatz niederlegen, brachten sie es doch in ihre eigenen Häuser. Sie ließen auch Drohungen gegen ihn hören und sprachen: „Lebend wird er unserer Macht nicht entrinnen." Da jener aber die Gefahr ermaß, in der er schwebte, brachte er sein Weib nach der festen Stadt Laon in Sicherheit und floh zu König Gunthramn. Hier wurde er freundlich ausgenommen und hielt sich heimlich daselbst auf. indem er die Zeit erwartete, da Childebert großjährig würde.

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