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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Grégoire de Tours (538-593) Historiarum libri x Zehn Bücher fränkischer Geschichte
Sechstes Buch.

22. Vom Bischof Cartherius

König Chilperich setzte in den Städten, die er seinem Bruder entrissen hatte(3) neue Grafen ein und befahl, daß ihm alle Steuern aus diesen Städten überschickt würden. Dies wurde auch ausgeführt, wie ich vernommen habe. Es wurden aber in diesen Tagen von Nonnichius, dem Grafen der Stadt Limoges, zwei Leute ergriffen, die einen Brief bei sich trugen, der angeblich von dem Bischof der Stadt Perigueux,Cartherius(4), herrührte und in dem viele Schmähungen gegen den König standen. Unter anderm fand sich darin, daß der Bischof klagte, er sei vom Himmel in die Hölle geraten, da er von Gunthramns S. 143 Herrschaft unter die Botmäßigkeit Chilperichs gekommen sei. Diesen Brief samt den Überbringern schickte der genannte Graf unter strenger Bewachung an den König. Dieser aber nahm die Sache ruhig auf und sandte Boten nach dem Bischof aus, die ihn zu ihm führen sollten, indem er mindestens untersuchen wollte, ob das wahr sei, was dem Bischof vorgeworfen wurde, oder nicht. Der Bischof kam an, der König legte ihm den Brief vor, ließ ihm die Leute vorstellen und fragte ihn, ob der Brief von ihm abgesandt sei. Er leugnete es. Darauf wurden die Leute befragt, von wem sie den Brief erhalten hätten. Sie nannten den Diakon Frontonius. Der Bischof wurde über diesen befragt und gab zur Antwort, er sei sein Hauptgegner und man könne nicht daran zweifeln, daß von ihm diese Nichtswürdigkeit stamme, der schon öfters ihm ungerechte Prozesse angehängt habe. Sofort wurde auch der Diakon herbeigeholt und vom König befragt. Er sagte aber gegen den Bischof folgendes aus: „Ich habe den Brief auf Befehl des Bischofs geschrieben." Da rief der Bischof aus, jener habe schon öfters solche Schliche versucht, um ihn vom Bistum zu bringen. Der König fühlte Mitleid mit ihm, stellte die Sache Gott anheim und stand von der Untersuchung gegen beide ab. Er legte sogar huldreich bei dem Bischof für den Diakon Fürbitte ein und bat ihn, für ihn, den König, zu beten. So wurde der Bischof mit allen Ehren nach der Stadt zurückgesandt. — Zwei Monate nachher starb der Graf Nonnichius, der diesen ärgerlichen Handel angerichtet hatte, vom Schlage gerührt. Seine Güter wurden, da er ohne Kinder war, vom König unter verschiedene Personen verteilt.

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