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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Grégoire de Tours (538-593) Historiarum libri x Zehn Bücher fränkischer Geschichte
Sechstes Buch.

43. Von den Königen von Galicien

S. 176 Auch in Galicien traten damals neue Ereignisse ein, von denen wir im Zusammenhänge mit Früherem erzählen wollen. Als nämlich Hermenegild(1) , der, wie wir oben erzählt haben, mit seinem Vater in Hader geraten war, in einer Stadt Spaniens mit seiner Gemahlin seinen Sitz genommen und sich mit dem Kaiser und dem Könige Miro(2) von Galicien in Verbindung eingelassen hatte, erfuhr, daß sein Vater mit einem Heere gegen ihn anrücke, hielt er Rat, wie er ihn bei seinem Anzuge zurückschlagen oder töten könne. Der Unglückliche bedachte nicht, daß er Gottes Gericht herausforderte, wenn er gegen seinen Vater, ob dieser auch im Irrglauben war, solches im Sinne führte. Nach gepflogenem Rate wählte er aus den vielen Tausenden seiner Leute dreihundert Bewaffnete aus und warf sie in die feste Burg Osset, in deren Kirche sich die Quellen auf wunderbare Weise füllen(3) Sein Vater sollte von dieser Schar beim ersten Angriff in Furcht gehalten und geschwächt werden, so daß ihn dann um so leichter die geringere Mannschaft, die sehr zahlreich war, besiegen könnte. Als Leuvigild diesen schlauen Plan in Erfahrung gebracht hatte, war er lange in Ungewißheit, was er tun sollte. „Wenn ich", sagte er, „gegen jene Feste mit meinem ganzen Heere aufbreche, so wird mein auf eine Stelle zusammengedrängtes Heer von den Geschossen der Feinde auf das schrecklichste zugerichtet werden; greife ich sie aber mit wenigen an, so kann ich jene tapferen Männer nicht überwinden. Dennoch will ich mit meiner ganzen Macht ausziehen." Er rückte vor den Ort, rieb die Mannschaft auf und steckte die Burg in Brand, wie schon oben erzählt worden ist(4).

S. 177 Nachdem er so den Sieg gewonnen hatte, erfuhr er, daß König Miro gegen ihn mit einem Heere im Felde liege. Es gelang ihm aber, ihn zu umzingeln, und er nahm ihm einen Eid ab, daß er es in Zukunft mit ihm halten werde. Darauf gaben sie sich gegenseitig Geschenke, und jeder kehrte in seine Heimat zurück. Miro legte sich aber, als er wieder zu Hause an-gelangt war, wenige Tage nachher zu Bett und starb. Denn er war von dem schlechten Wasser und der ungesunden Luft Spaniens erkrankt. Nach seinem Tode bewarb sich sein Sohn Eurich um die Freundschaft König Leuvigilds, leistete denselben Eid wie sein Vater und erhielt das Reich von Galicien.

In diesem Jahre nun zog sein Verwandter Audica — er war nämlich mit Eurichs Schwester verlobt — mit Heeresmacht gegen ihn aus, bemächtigte sich seiner Person, machte ihn zum Geistlichen und ließ ihm die Weihe als Diakon und Priester erteilen. Audica selbst vermählte sich dann mit der Gemahlin seines Schwähers(1) und gewann die Herrschaft über Galicien.

Leuvigild nahm aber seinen Sohn Hermenegild gefangen, führte ihn mit sich nach Toledo und verurteilte ihn zur Verbannung(2), seine Gemahlin jedoch konnte er »den Händen der Griechen nicht entreißen.

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