19. Fredegunde in Vaudreuil
S. 209 Da sich aber ein großes Gemurre gegen die erhob, die bei König Chilperich in Ansehen gestanden hatten, daß sie Höfe und andere Besitztümer, die ihnen nicht gehörten, an sich gerissen hätten, befahl der König, daß alles herausgegeben würde, was jemand ungerechterweise an sich gerissen hätte, wie dies schon oben erzählt worden ist(1). Auch befahl er der Königin Fredegunde, sich auf den Hof Vaudreuil(2) im Gebiet von Rouen zu begeben. Und es begleiteten sie alle Großen aus dem Reiche König Chilperichs und ließen sie dort mit dem Bischof Melanius zurück, der von seinem Stuhle in Rouen entfernt worden war(3); sodann begaben sie sich zu ihrem Sohne, den sie mit größter Sorgfalt zu erziehen versprachen.