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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Ambroise de Milan (340-397) De virginibus ad Marcellinam sororem Über die Jungfrauen (BKV)
Zweites Buch.
II. Kapitel.

10.

So hat der Evangelist sie gezeichnet, so hat der Engel sie angetroffen, so hat der Heilige Geist sie S. 349 erwählt1. Was soll ich bei Einzelheiten stehen bleiben? Daß die Eltern sie lieb hatten, Außenstehende voll des Lobes über sie waren? War sie doch würdig, daß Gottes Sohn aus ihr geboren wurde. Beim Eintritt des Engels ward sie zu Hause angetroffen, im inneren Gemach, ohne Gesellschafterin: niemand durfte ihre Beschaulichkeit unterbrechen, niemand sie stören; denn sie verlangte sich keine Frauen zu Gesellschafterinnen, nachdem sie gute Gedanken zu Gesellschaftern hatte. Ja sie fühlte sich gerade dann, wenn sie allein war, am wenigsten vereinsamt. Wie denn vereinsamt? Waren ihr doch so viele Bücher, so viele Erzengel, so viele Propheten zur Stelle.


  1. Luk 1, 26 ff. ↩

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