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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Ambroise de Milan (340-397) De virginibus ad Marcellinam sororem Über die Jungfrauen (BKV)
Zweites Buch.
II. Kapitel.

12.

Wie ehrerbietig sie aber gegen die Verwandten war, bezeugt die göttliche Schrift. Denn noch demütiger wurde sie, sobald sie ihre Auserwählung von Gott vernommen hatte1, und eilte sogleich zu ihrer Base ins Gebirge2. Nicht als ob sie eines Vorbildes zum Glauben bedurft hätte. Sie hatte bereits dem (Engels-) Worte geglaubt; denn „selig“, heißt es, „die du geglaubt hast!“3 Und drei Monate blieb sie bei ihr4. In der so langen Zwischenzeit aber kann es sich nicht um die Erlangung des Glaubens, sondern nur um die Betätigung der Liebe handeln. Und dies, nachdem das S. 350 im Mutterschoße aufhüpfende Knäblein sie bereits als die Mutter des Herrn begrüßt hatte, der Ehrfurchtsbezeugung eher denn des Naturgebrauches fähig.


  1. Vgl. Luk. 1, 38. ↩

  2. Luk. 1, 39. ↩

  3. Luk. 1, 45. ↩

  4. Luk. 1, 56. ↩

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