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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Innocent Ier, pape (402-417) Epistulae Briefe (BKV)
29. Brief 5 africanischer Bischöfe an den P. Innocentius v. J. 416

7. Die Gnade ist nicht die Natur, sondern sie erlöst die Natur, wenngleich man auch die menschliche Natur gewissermaßen eine Gnade nennen kann.

Wenn er aber dieses Buch oder jene Stellen darin als seine Ansicht verleugnet, so streiten wir nicht; er verwerfe sie und bekenne dann ganz offen jene Gnade, wie sie die christliche Lehre darstellt und als den Christen eigenthümlich verkündigt, welche nicht die Natur ist, sondern durch welche die Natur erlöst wird, welche die Natur nicht mit einer (nur) den Ohren klingenden Lehre oder durch irgend ein äusseres Hilfsmittel unterstützt, sowie etwa der, welcher pflanzt und gießt, von aussen (wirkt), sondern durch die Mittheilung des (hl.) Geistes und verborgene Erbarmung, gleichwie Jener, welcher das Gedeihen gibt, Gott.1 Denn obschon auf eine gewisse nicht zu mißbilligende Weise das Gnade Got- S. 147 tes genannt wird, wonach wir erschaffen sind, so daß wir nicht ein Nichts sind noch etwas Derartiges sind, wie ein lebloser Leichnam oder ein fühlloser Baum oder ein unvernünftiges Thier, sondern Menschen, welche Dasein und Leben, Gefühl und Verstand haben, und wir für eine so große Wohlthat unserem Schöpfer Dank sagen können, weil sie uns nicht nach den Verdiensten etwaiger vorhergegangener Thaten, sondern durch die reine Güte Gottes erwiesen wurde, so ist es doch eine andere (Gnade), durch welche wir als Auserwählte berufen, gerechtfertigt und verherrlichet werden, so daß wir sagen können:2 „Wenn Gott für uns ist, wer ist gegen uns? Er, der selbst seines eigenen Sohnes nicht geschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat."


  1. I Cor. 3, 7. ↩

  2. Röm. 8, 31—32. ↩

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