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Œuvres Léon Ier (pape) (400-461) Epistulae Die (echten) Briefe v. J. 440–450 (BKV)
Erste Abteilung. Die (echten) Briefe v. J. 440-450.
58. Brief der Galla Placidia an die Kaiserin Pulcheria,

Text

Galla Placidia, die gottesfürchtigste und berühmteste,1 ewige Kaiserin, (sendet) der Älia Pulcheria, der gottesfürchtigsten, ewigen Kaiserin (und) Tochter (ihren Gruß).

Dass auch wir Rom durch häufige Besuche zu sehen wünschen, hat vorzugsweise den religiösen Grund, dass wir den Orten2 der Heiligen unsere Gegenwart schenken, von S. 302 welchen es wahr ist, dass sie, obwohl sie wegen ihrer Tugend im Himmel sind, dennoch die irdischen Angelegenheiten nicht verachten. Wir hielten es also gewissermaße für einen Gottesraub, wenn wir die Ordnung der Festtage verabsäumen würden. Nachdem wir also dem seligsten Apostel Petrus unsere Gegenwart geschenkt hatten, trat daselbst, von einer Menge von Bischöfen umgeben, der hochwürdigste Papst Leo der Würde seines Amtes gemäß uns als der Erste entgegen, welcher vor Trauer und Seufzen fast ausser Stande war, uns seinen Wunsch mitzuteilen. Doch es siegte die Standhaftigkeit und Weisheit des Bischofs so dass er die Tränen ein wenig zurückhielt und uns die Angelegenheit der Glaubensverletzung als dessen Verteidiger mit deutlicher Stimme vorbrachte. Aus dieser Rede erfahren wir, dass in unseren Zeiten der katholische Glaube verwirrt worden, welchen von unserem göttlichen Vater Constantinus an die Ahnen unseres Stammes bisher bewahrten. Denn nach dem Willen eines gewissen (Mannes) soll etwas Böses gegen den Bischof von Constantinopel verübt worden sein. Wir hörten also, dass aus dem ephesinischen Concil, welches keine Ordnung des Bischofsamtes, kein Maß beobachtete,3, alles ohne Rücksicht auf die Gottheit geschah, da, wie es heißt, Anmaßung und Ungerechtigkeit die Verurteilung Einiger durchsetzte, was in unseren Tagen erschrecklich ist. Es soll demnach der Glaube eigentlich herrschen, heiligste und ehrwürdige Tochter (und) Kaiserin! Deshalb wolle deine Milde dem katholischen Glauben gemäß, wie sie es stets im Vereine mit uns getan, so jetzt (mit uns) dahin trachten, dass alles, was aus jenem gewalttätigen und so unseligen Concil angeordnet wurde, mit aller Kraft beseitiget werde. Alles unversehrt bleibe und die Angelegenheit der Bischofswürde4 an den apostolischen S. 303 Stuhl5 gebracht werde, auf welchem der erste der Apostel, der seligste Petrus, nachdem er die Himmelschlüssel empfangen, das Hohepriestertum bekleidete. Denn wir müssen wohl in allem der unsterblichen Stadt die größte Ehrfurcht bezeugen, welche durch die ihr eigene Kraft, die Welt zu gewinnen, sich die Herrschaft errang und unserem Reiche den Erdkreis zur Regierung und Beschützung übergab.6


  1. Im Latein. fehlt dieses Epitheton. ↩

  2. τοῖς ὅροις, terminis = liminibus. ↩

  3. Im Latein.: auf welchem Niemand die Ordnung u. s. w. beobachtete ↩

  4. Im Griech.: τοῦ ἐπὶ (κληρωσαμένῃ, wie die Ballerini am Rande ergänzen) ὑπόθεσις, im Latein.:episcopatus causa. ↩

  5. Im Latein, ist zu Ad apostolicae Sedis zu ergänzen: judicium. ↩

  6. Finden sich, wie schon Cotelerius bemerkte, an mehreren Stellen dieses Briefes Fehler und Lücken, so ist der Schluss gar schwer verständlich, weil verstümmelt; er lautet: Ὀφείλομεν γὰρ τῇ ἀθανάτῳ πόλει ἀπονέμειν ἐν πᾶσι τὰ πρωτεῖα, τῇ διὰ τῆς ἰδίας ἀρετῆς, τοῦ κόσμου κληρῶσαι μὲν, ἢ τὴν δεσποτείαν, καὶ τῇ ἡμετέρᾳ βασιλείᾳ τὸν κύκλον καὶ διοικητέον καὶ φυλακτέον ἐπιτρεψάσῃ ; im Latein.:Debemus enim primatum in omnibus immortali conversationi (sic!) tribuere, que totum mundum propriae virtutis dominatione complevit, et nostro imperio orbem gubernandum servandumque commisit. - Bezüglich der überschwenglichen Titel, welche sich die kaiserlichen Personen beiderseits geben, bemerkt Rohrbacher mit Recht, dass sie politische Abgötterei atmen. ↩

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Die (echten) Briefe v. J. 440–450 (BKV)

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