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Œuvres Tertullien (160-220) De anima

Edition Masquer
De Anima

XLVIII.

[1] Certiora et colatiora somniari affirmant sub extimis noctibus, quasi iam emergente animarum uigore prodacto sopore. Ex temporibus autem anni uerno magis quieta, quod aestas dissoluat animas et hiems quodammodo obduret et autumnus, temptator alias ualetudinum, succis pomorum uinosissimis diluat. [2] Item ex ipsius quietis situ, si neque resupina neque dextero latere decumbat neque conresupinatis internis, quasi refusis loculis, statio sensuum fluitet aut conpressa iecoris sagina sit mentis. Sed haec ingeniose aestimari potius quam constanter probari putem, etsi Plato est qui ea aestimauit; et fortassean casu procedant. Alioquin ex arbitrio erunt somnia, si dirigi poterunt. [3] Nam quod et de cibis distinguendis uel derogandis nunc praesumptio nunc superstitio disciplinam somniis praescribit, examinandum est: superstitio, ut cum apud oracula incubaturis ieiunium indicitur, ut castimoniam inducat, praesumptio, ut cum Pythagorici ob hanc quoque speciem fabam respuunt onerosum et inflatui pabulum. Atquin trina illa cum Daniele fraternitas legumine solo contenti, ne regiis ferculis contaminarentur, praeter sapientiam reliquam somniorum praecipue gratiam a deo redemerunt et impetrandorum et disserendorum. [4] Ieiunus autem nescio an ego solus plurimum ita somniem, ut me somniasse non sentiam. Nihil ergo sobrietas, inquis, ad hanc partem? Immo tanto magis ad hanc, quantum et ad omnem; si et ad superstitionem, multo amplius ad religionem. Sic enim et daemonia expostulant eam a suis somniatoribus ad lenocinium scilicet diuinitatis, quia familiarem dei norunt, quia et Daniel rursus trium hebdomadum statione aruit uictu, sed ut deum inliceret humiliationis officiis, non ut animae somniaturae sensum et sapientiam strueret, quasi non in ecstasi acturae. Ita non ad ecstasin summouendam sobrietas proficiet, sed ad ipsam ecstasin commendandam, ut in deo fiat.

Traduction Masquer
Über die Seele. (BKV)

48. Cap. Auch körperliche Zustände sind von Einfluss darauf.

Zuverlässiger und geläuterter sollen, wie man behauptet, diejenigen Träume sein, die man gegen Ende der Nacht hat, wo nach andauerndem Schlafe gleichsam die Munterkeit der Seele bereits anhebt. Was die Jahreszeiten angeht, so sind im Frühling die Träume am ruhigsten, weil der Sommer die Seelen auflöst, der Winter sie gewissermassen verdichtet und der Herbst, der sonst auch die Gesundheit gefährdet, sie durch die sehr weingeisthaltigen Säfte des Obstes betäubt. Ähnlich kommt auch die Lage während der Ruhe in Betracht, ob man nicht auf dem Rücken oder der rechten Seite liege, ob nicht bei ebenfalls rückwärtsliegenden Eingeweiden, gleichsam wie geöffneten Kanälen, der Sitz der Sinne1 in Fluss geraten sei oder die Zusammendrückung der Leber eine Beängstigung des Gemütes bewirkt habe. Über solche Dinge, glaube ich, kann man eher geistreiche Ansichten aussprechen, als etwas bestimmtes beweisen, wenn es gleich Plato ist, der diese Ansichten hat; vielleicht mögen diese Dinge auch zufällig vor sich gehen. Denn sonst würden die Träume dem freien Willen unterworfen sein, wenn man sie leiten könnte.

Auch die Vorschriften in betreff der Unterscheidung und Vermeidung von Speisen, welche teils Wahn, teils der Aberglaube als Anleitung zu Träumen vorgeschrieben hat, ist noch zu prüfen. Der Aberglaube z. B. schreibt denen, die bei den Orakeln schlafen wollen, ein Fasten vor, um Keuschheit zu bewirken; Wahn dagegen ist es z. B., wenn die Pythagoräer aus dieser Rücksicht die Bohnen verschmähen, als eine beschwerende und blähende Nahrung. Nun aber haben die drei Brüder, die wie Daniel mit blossem Gemüse zufrieden waren, um sich nicht an den königlichen Speisen zu verunreinigen, dafür ausser der sonstigen Weisheit gerade die Gnade, Träume zu erlangen und auszulegen, von Gott erhalten. S. 362 Was das Fasten angeht, so weiss ich nicht, ob ich es allein bin, der dann in der Regel so träumt, dass er nichts davon gewahr wird.

Sollte also, fragt man, die Massigkeit in dieser Beziehung nichts bewirken? Ja freilich, in dieser Beziehung weit mehr wie in jeder andern, und wenn schon beim Aberglauben, dann noch viel mehr in der Religion. Denn die Dämonen fordern gerade darum von ihren Träumern, um sich die Sehergabe erschwindeln zu können, Nüchternheit, weil sie wissen, dass man durch sie Gott näher tritt und weil auch Daniel in einem Stationsfasten von drei Wochen2 nur Trockenes genoss, allerdings in der Absicht, Gott durch Leistungen der Verdemütigung herabzurufen, nicht um der Seele, da sie träumen sollte, Empfindung und Wahrnehmung dafür zu verschaffen, als wenn sie nicht in der Ekstase handeln würde. Daher ist die Nüchternheit kein Mittel, um der Ekstase Platz zu schaffen, sondern um sie wohlgefälliger zu machen, damit sie in Gott stattfinde.


  1. Das pericardium oder sanguis circumcordialis, oben c. 43. ↩

  2. Dan. 10, 2–—4. ↩

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Über die Seele. (BKV)

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