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Œuvres Grégoire Ier, pape (540-604) Dialogi de vita et miraculis patrum Italicorum Vier Bücher Dialoge (BKV)
Viertes Buch

XXXVII. Kapitel: Was das bedeutet, daß auf jenen schönen Gefilden ein Haus gebaut wurde; und von Deusdedit, dessen Haus an einem Sabbat errichtet wurde; und von der Strafe der Sodomiter

Gregorius. Welcher vernünftige Mann wird aber auch das darunter verstehen? Vielmehr wird durch das Geschaute angezeigt, was derjenige auf Erden für Werke tat, für den diese Wohnung bereitet wird, mag er nun sein, wer er will. Denn wer durch reichliches Almosen den Lohn des ewigen Lichtes sich verdient, der baut sich ohne Zweifel seine Wohnung mit Gold. Ich habe nämlich vorher vergessen, zu sagen, daß nach der Erzählung des Soldaten, der dies sah, Greise und Jünglinge, Mädchen und Knaben die goldenen Steine zum Bau des Hauses herbeitrugen. Daraus erkennt man, daß diejenigen, denen er hier Gutes erwies, dort als seine Bauleute erschienen.

Hier in unserer Nähe wohnte ein frommer Mann namens Deusdedit, der ein Schuhmacher war. Ein anderer hatte das Gesicht, daß dessen Haus gebaut werde, aber man sah die Bauleute nur am Samstag daran arbeiten. Er forschte dann später in dem Leben dieses Mannes nach und erfuhr, daß er alles, was er an den einzelnen Arbeitstagen an Nahrung und Kleidung erübrigte, am Samstag zur Kirche des heiligen Petrus trug und dort den Armen austeilte. Entnimm daraus, daß an seinem Hause nicht ohne Grund an den Samstagen gebaut wurde.

Petrus. Über diesen Punkt bin ich hinreichend zufrieden gestellt; aber ich bitte dich, wie erklären wir es, daß einige Wohnungen von dem übelriechenden Nebel erreicht wurden, andere dagegen nicht? Und was bedeutet es, daß er eine Brücke, und was, daß er einen Strom gesehen hat?

Gregorius. Aus dem Bild, Petrus, wird uns die Bedeutung einer Sache klar. Er sah die Gerechten über S. 241 eine Brücke an den Ort der Freude wallen, weil der Weg sehr schmal ist, der zum Leben führt.1 Einen übelriechenden Strom sah er, weil hier auf Erden täglich die Fäulnis des Lasters dem Abgrunde zuströmt. Die Wohnungen der einen wurden von dem übelriechenden Nebel erreicht, die der andern nicht, weil es viele gibt, die zwar schon viel Gutes tun, aber in ihren Gedanken noch an fleischlichen Gelüsten Gefallen haben. Es ist ganz gerecht, daß sich dort über jene ein übelriechender Nebel lagert, die hier die Fäulnis des Fleisches ergötzt. Deshalb sah der heilige Job, daß die Fleischeslust mit widerwärtigem Gerüche verbunden sei, indem er von dem Wollüstigen und Unzüchtigen das Urteil fällte: „Seine Süßigkeit sind Würmer.”2 Die aber ihr Herz vollkommen vor aller Fleischeslust bewahren, deren Wohnstätten werden erklärlicherweise von dem übelriechenden Nebel nicht berührt. Dabei ist zu beachten, daß der üble Geruch und der Nebel als dasselbe erscheinen, weil die Fleischeslust den Geist verdunkelt, der mit ihr behaftet ist, so daß er den Glanz des wahren Lichtes nicht sieht, sondern durch die von unten stammende Lust gegen oben hin blind wird.

Petrus. Läßt sich das wohl durch das Ansehen der Heiligen Schrift beweisen, daß die Fleischessünden durch üblen Geruch bestraft werden?

Gregorius. Allerdings; denn nach dem Zeugnis der Genesis wissen wir, daß der Herr Feuer und Schwefel über die Sodomiter regnen ließ,3 so daß sie das Feuer in Brand setzte und der Schwefelgeruch tötete. Denn weil sie von unerlaubter Liebe zum verweslichen Fleische entbrannten, fielen sie dem Feuer und dem Verwesungsgeruch anheim, damit sie in ihrer Pein erkennen sollten, wie sie sich durch ihre Lust an dem üblen Geruch dem ewigen Tode überliefert hätten.

Petrus. Ich gestehe, es bleibt mir zu den Zweifeln, die ich hatte, nichts mehr zu fragen übrig. S. 242


  1. Mt 7,14 ↩

  2. Job 24,20 ↩

  3. Gen 19,24 ↩

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