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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Zénon de Vérone (300-371) Sermones seu Tractatus Predigten und Ansprachen (BKV)
Buch 2

Traktat LV. Von dem Auszug.1

Brüder, nur wer das heilige Gesetz geistig nimmt, kommt zum Genuß seiner Frucht. Die Juden verstehen es nur fleischlich und suchen so das Lamm, das aus einer zweifachen Natur zusammengesetzt sein soll,2 unter ihren Schafherden, wo sie es nicht finden können: und so haben S. 315 sie auch das wahre Lamm, das sie schon gefunden hatten, wieder verloren. Sie begriffen nicht, daß mit dem Ausdruck „aus den Böcken11 seine menschliche Natur, die mit ihren Sünden belastet ist, gemeint war; mit dem Ausdruck „aus den Schafen„ der Geist seiner Majestät. Beides, in Christus vermischt, bildet das „gesetzmäßige“3 Lamm. Er ist das Lamm, Brüder, von dem das Gesetz sagt: „Das ist das Pascha (Osterlamm) des Herrn“,4 von dem ebenso der Apostel Paulus bemerkt: „Unser Osterlamm Christus ist geopfert worden.„5 Weshalb er sich aber zu seiner Opferung herbeiließ, hat Johannes der Täufer vorherverkündigt mit den Worten: „Sehet das Lamm Gottes, sehet, das hinwegnimmt die Sünden der Welt!“6 Er ward das „Erstlingslamm„ genannt, weil er allein um das Alter des Vaters weiß.7 Er ist das „jährige“ (ausgewachsene) Lamm, weil nach ihm keines mehr kommt. Er ist das „ewige„ Lamm, weil er getötet ward und doch wieder lebendig sich fand. Er ist das „unbefleckte“ Lamm, weil er allein rein ist von Sünde. Er ist das Lamm des Heiles, weil wir durch ihn den Tod überwinden. Er ist das „männliche„ Lamm, weil er die Kraft Gottes ist. Ja, er ist, sag ich, das vollkommene Lamm, weil in ihm der große Hohepriester als in seinem eigenen Opferlamm durch das Geheimnis seiner Liebe eingeschlossen ist und heute den Menschen, den er durch sein Opfer sühnte, zu Gott gemacht hat. S. 316


  1. Exod. 12. Die Rheimser Handschrift enthält die Randbemerkung: In pascha coram pontifice in cubiculo recitanda post diaconorum ingressionem ipso die paschatis. ↩

  2. Wie die folgenden Sätze erkennen lassen, faßte Zeno die Bestimmung, Exod. 12,5: erit autem agnus, absque macula, masculus, anniculus; iuxta quem ritum tolletis et ho e dum, so, daß das auszuwählende Lamm zugleich Ziegenbock sein sollte. ↩

  3. Exod. 12, 24. ↩

  4. Ebd. 12, 11. 27. ↩

  5. 1 Kor. 5, 7. ↩

  6. Joh. 1, 29. ↩

  7. Nach dem Text der Ballerini: Hie itaque dictus est primi-tivus, quia paternae antiquitatis solus est conscius. Hie ma-turus, quia post ipsum non est ullus. Giuliaris Text lautet: Hie itaque dictus est primitivus, quia post ipsum non est ullus. Hie unicus, quia paternae antiquitatis solus est conscius. Zeigt auch der Text der Ballerini Verderbnis, so verdient er doch den Vorzug. Sinnentsprechender wäre die Lesart: Hie unicus, quia post ipsum non est ullus: „Er ist das .einzige' Lamm, weil nach ihm keines mehr kommt.“ ↩

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