Traktat LXII. Von dem Auszug. IX.¹

Die Pharisäer behaupten, daß sie das gesetzmäßige Pascha feiern. Dabei haben sie mit dem Tempel, der ihnen als der höchste galt, auch das Hohepriestertum verloren. Auch des Hornes zur Salbung (des Königs) wurden sie beraubt. Die Beschneidung, das Zeichen eines unreinen Geistes,² birgt in der Zufügung einer daraufhin kenntlich gemachten Wunde die Drohung in sich, daß ihnen schon sehr bald das Strafgericht bevorstehe. Jede Gattung von Opfervieh mitsamt ihrem Opfer wird verworfen. Ihre Fasten, ihre Feste, alle ihre Feierlichkeiten sind ein Greuel vor Gott. Wenn nun dem so ist — von wem, wie, weshalb wird noch Pascha gefeiert?³ Und weiter: Das gesetzmäßige Lamm, das sie gefunden hatten, haben sie durch ihre Schuld verloren. Die Schrift hat es charakterisiert in den Ausdrücken: „aus den Schafen und aus den Böcken": „aus den Böcken" sicher wegen der Bekleidung mit dem sündhaften Fleisch, „aus den Schafen" wegen des Geistes der Majestät. Erstlingslamm wird es genannt, weil außer dem Vater vor ihm niemand der erste ist. Einjährig (ausgewachsen), weil es ewig ist. Unbefleckt, weil es allein keine Sünde hat. Lamm des Heiles, weil es den Tod wandelte in Leben. Denn um unsertwillen ward es getötet und lebt, ward es begraben und ist auferstanden. Für einen Menschen ward es angesehen, und als Gott ist es erfunden worden, glorreich in alle Ewigkeit.