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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Zénon de Vérone (300-371) Sermones seu Tractatus Predigten und Ansprachen (BKV)
Buch 1
Traktat III. Die Gerechtigkeit.

7.

Einer sagt: Ich habe Kinder und darf sie nicht um ihre Habe bringen. Das ist so die Entschuldigung des Unglaubens, die der Heilige Geist nicht gelten läßt, wenn er durch Propheten spricht: „Ich war jung und bin alt ge- S. 90 worden: und niemals habe ich gesehen, daß ein Gerechter verlassen war und daß seine Kinder um Brot bettelten“1 Und ein andermal: „Die Reichen sind arm geworden und haben Hunger gelitten; aber diejenigen, die den Herrn suchen, werden keinen Mangel haben an irgendeinem Gute."2 Und das läßt sich an einem Beispiel sehr leicht nachweisen. Wir erinnern uns an die Erzählung im Buch der Könige:3 Zur Zeit einer Hungersnot, in der allenthalben das ganze Volk dahinstarb, 4 gab eine berühmt gewordene Witwe dem Elias auf sein Bitten um Brot den letzten Rest ihrer für sie und ihre Kinder bestimmten Lebensmittel nicht nur zum Teil, sondern ganz und wollte lieber mitsamt ihren Kindern Hungers sterben als gegen die Gerechtigkeit verstoßen; aber für die herrliche Tat erhielt sie von Gott niemals ausgehende Speisevorräte, die stärkster Hunger nicht aufzuessen vermochte: um das Maß, um das sie jeweils verringert wurden, wurden sie wieder vermehrt. Der Stand in den vollen Gefäßen blieb immer unverändert; und alles, was das Bedürfnis für den täglichen Gebrauch wegnahm, ward immer wieder zur früheren Fülle ersetzt. Wenn du also ein guter, ein sorgender, ein die Sache der Kinder fördernder Vater sein willst, so mußt du, wie Abraham,5 Gott mehr lieben als die Kinder; dadurch verdienst du es, sie gesund, wohlbehalten und glücklich dein eigen zu nennen. Eine Torheit dagegen ist's, wenn du sie mit einem Vermögen fürs Leben versorgen willst, nachdem du ihnen weder die Geburt gegeben, noch ihnen die Seele eingehaucht hast, noch ihnen Gesundheit verbürgen kannst. Laß also, wenn's auch spät ist, ab von gotteslästerlicher Rede, im Bewußtsein der Gebrechlichkeit des Menschen: du weißt ja in dem Augenblick, da wir sprechen, nicht, was passieren kann; gib die eitle Entschuldigung auf, die S. 91 nur Trug ist! Es ist vergeblich, wenn du mit Liebe Habsucht deckst: in Gottes Macht allein steht es, für das Glück der Zukunft zu sorgen.


  1. Ps. 36, 25. ↩

  2. Ps. 33,11 ↩

  3. Zeno schreibt; in libro Regnorum. 3 Kön. 17. ↩

  4. Nach der Lesart der Ballerini: Famis tempore, quo totus passim populus moriebatur. (Giuliari: feriebatur.) ↩

  5. Vgl. Gen. 22,12 ↩

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Predigten und Ansprachen (BKV)

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