• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Zénon de Vérone (300-371) Sermones seu Tractatus Predigten und Ansprachen (BKV)
Buch 1
Traktat IV. Die Keuschheit.

5.

Ich komme nun zu Beispielen, die für die Behandlung des Gegenstandes gar sehr notwendig sind. Denn mehr als die Rede bedeutet die Tat, damit das Laster der Unkeuschheit und die Tugend der Keuschheit an ein und demselben vorgeführten Beispiel sich erkennen läßt. Joseph,1 ein hebräischer Jüngling, berühmt durch seine Abkunft, berühmter durch seine Schönheit, am berühmtesten durch seine Sittenreinheit, war unter den Söhnen Jakobs dem Alter nach der Jüngste,2 dem Geiste nach der Älteste. Er wurde durch den Neid seiner Brüder nach Ägypten gebracht und von den Brüdern verkauft. Aber dort begann die Gattin seines Herrn ihn zu lieben, was noch schlimmer für ihn war als der Haß seiner Brüder. Denn da dieses Weib in wahnsinniger glühender Leidenschaft entbrannte, hatte sie eine Fülle von Gründen sich zurechtgelegt, um ihn zu einer schändlichen Tat zu überreden, suchte ein Alleinsein mit ihm, suchte auch einen einsamen Ort auf, wo oftmals auch eine Jugend, die nicht gereizt wird, Frauen gegen ihren Willen Gewalt anzutun pflegt. Aber als sie ihre Absicht verwirklichen wollte und sehen mußte, daß weder Liebkosungen noch Verheißungen sie zum Ziele führten, suchte sie in Umkehrung des Verhältnisses den Jüngling mit der Hand festzuhalten und mit aller Kraft in ihm an ihrer eigenen Glut das Feuer der Leidenschaft zu entzünden. Aber er ließ sein Kleid, das ihm bei seinem Widerstand gewaltsam entrissen war, zurück und floh nackt aus der Höhle der Unkeuschheit. Doch er war bekleidet mit dem Glanz der Keuschheit, und nach einer auf Verleumdung hin erfolgten Verurteilung wurde er von Gott befreit und zu Ehren gebracht. Denn schließlich wurde S. 99 er gerechtermaßen zweiter König des Reiches, er, der schon vorher ausgezeichneter König war im Reiche der Schamhaftigkeit.


  1. Gen. 37; 39 – 41. ↩

  2. Benjamin wurde erst später geboren. ↩

pattern
  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Download
  • docxDOCX (244.80 kB)
  • epubEPUB (228.68 kB)
  • pdfPDF (831.08 kB)
  • rtfRTF (672.52 kB)
Traductions de cette œuvre
Predigten und Ansprachen (BKV)

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité