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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Zénon de Vérone (300-371) Sermones seu Tractatus Predigten und Ansprachen (BKV)
Buch 1
Traktat XII. Über Geist und Körper.

2.

Brüder! Gott hatte bereits unsere Welt sozusagen als Wohnung für das kommende Menschengeschlecht nach vielen Seiten hin zweckmäßig ausgestaltet, mit den Elementen, Bodenschätzen, lebenden Wesen, Nahrungsmitteln, mit den verschiedensten nützlichen Dingen, großen und kleinen, ausgestattet, so daß für ihren Bewohner auch nicht der geringste Anlaß zur Klage bestand, und sie so mit wunderbarer Kunst vollendet: da schuf er sich selbst nach seinem Bild und Gleichnis 1 ein Abbild mit Sinneswahrnehmung und Verstandeskraft.2 Er nahm nämlich Lehm von der Erde und bildete den Menschen und hauchte ihm aus dem Quell seines eigenen Geistes die Seele ein, durch die wir leben;3 von dem Erdboden (humus) gab er ihm den Namen Erdmann (homo);4 wie der Vorgang selbst lehrt, wohl deshalb, damit derselbe durch die Betrachtung des Schöpfers 5 und des Stoffes allezeit seinen Schöpfer fürchte und verehre. Und er unterstellte ihm darnach alle Güter der Welt. Und weil er bereits mit Weisheit ausgerüstet, mit dem Sinnesvermögen ausgestattet war, dazu noch eine eindringliche Belehrung empfangen hatte über das Gebot, zwischen Tod und Leben zu wählen, überließ er ihn seinem eigenen freien Willen. Aber der mißgünstige Verleumder, der deshalb, S. 149 weil er unvermerkt schleicht (sensim serpat), den Namen Schleicher (Serpens, Schlange) erhalten hat, wußte in seinem abscheulichen Neid, da er's in seiner eigenen Gestalt nicht vermochte, ihm in fremder Gestalt zu schmeicheln, verleitete ihn durch das Weib zur Übertretung des Gebotes Gottes und brachte ihm so auf elendigliche Weise den Tod. Und mit ihm verfiel in gleicher Weise das ganze Menschengeschlecht, durch die Vererbung des Zustandes zugrunde gerichtet, dem Untergang. Und nicht eine Stätte blieb für irgendeinen Trost. Wie es bis zur Stunde ist, zehrte an dem Menschen, solang er lebte, harte Arbeit, Kummer, Ruhelosigkeit, Schmerz, Krankheit, Elend; und den Leib des Toten und seine so blühende Gestalt zerstörte die in Ewigkeit gefräßige Erde. Seine Seele aber, in die Todesnacht verbannt, peinigte die unversöhnliche Unterwelt mit ewiger Strafe ewigen Kerkers. Nicht Himmel und nicht Hölle hatten Schonung für das Abbild Gottes: der Herrscher Tod hatte es ganz in seine Gewalt genommen.


  1. Gen. 1, 27. ↩

  2. Vgl. Lact. div. inst. II, 10, 3: Fecit sibi ipse simulacrum sensibile atque intelligens, id est ad imaginis suae formam. ↩

  3. Gen. 2, 7. ↩

  4. Vgl. Lact. div. inst. II, 10, 3: Hominem figuravit ex limo terrae: unde homo nuneupatus est, quod sit Actus ex humo. ↩

  5. Nach der Lesart der Ballerini: opificis (Giuliari: opificii). ↩

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Predigten und Ansprachen (BKV)

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