Traduction
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Antonini Placentini itinerarium
36.
Während wir durch die Wüste wandern, bringen uns etwa alle sechs Tage die Kameele Wasser; wir erhielten einen Sextarius morgens und einen abends der Mann. Da dies Wasser in den Schlauchen bitter ward wie Galle, thaten wir Sand hinein und es ward süss. Die Familien der Saracenen aber und ihre Frauen, aus der Wüste kommend und am Wege mit S. 55 Klagen, mit vor sich gelegtem groben Kleide sitzend, baten die Vorüberziehenden um Brot;1 ihre Männer kamen, brachten Schläuche mit kühlem Wasser aus dem inneren Theil der Wüste und empfingen für sich Brote; sie brachten Blattstengel mit Wurzeln, deren angenehmer Geruch über alle Arome (ging),2 nichts feilbietend, weil sie unter einem Bann standen und ihre Festtage feierten. Das Volk aber, welches durch die grössere Wüste (zu der Feier) einherzog, war an Zahl zwölftausendsechshundert.
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Es mag immer auf diesen kleinen Zug aufmerksam gemaoht werden, der in seiner Unbedeutendheit, wenn es nöthig wäre, den Augenzeugen verräth. Auch spätere Reisende schildern gelegentlich die heisse Begierde der armen Beduinen nach Brot, mit dem man „die Herzen dieser Araber bricht" (Fabri II 246 in derselben Gegend). ↩
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Auf eine Anfrage, ob über diese gepriesene, von sonst keinem Reisenden erwähnte Pflanze etwas zu ermitteln sei, verdanke ich der Güte des Herm Prof. P. ASCHERSON eine ausführliche Auskunft. Den nachsten Anspmch hat Andropogon laniger Desf., das von den Wüsten Nordafricas bis zum Indus verbreitet, zwar in der Tîh-Wüste noch nicht (auch von Boissier Flor. or. V 465 nicht) bestimmt nachgewiesen, aber doch bei einem im Berliner botanischen Museum bewahrten Exemplar mit dem unbestimmteren Fundort Arabia petraea bezeichnet ist. SOHWEINFURTH fand die Wurzel unter den Gräberfunden aus der Zeit der 18 — 21 Dynastie, die 1881 bei Theben aufgedeckt wurden, so dass sie also vor mehr als 3000 Jahren in Aegypten Anwendung fand; der Wohlgeruch war noch zu erkennen. Allerdings haben auch andere Andropogon-Arten ähnliche Eigenschaften. Sollte, was indess unwahrscheinlich, das quarum sich auf resticulae beziehen, so kämen einige aromatische Compositen in Betracht: Santolina fragrantissima Forsk. [῾abaitarân; vgl. auch Burckhardt p. 1073 Gesen.] und Artemisia iudaica L. ↩
Edition
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Antonini Placentini itinerarium
36.
Ambulantibus nobis per eremum dies vel sex cameli S. 26 nobis aquas portantes; sextarium mane et sextarium sero per hominero accipiebamus. Amarescente aqua illa in utribus in [modum] fellis mittebamus in eam arenam et indulcabatur. Familiae autem Saracenorum vel uxores eorum venientes de eremo,ad viam sedentes in lamentatione, sartca missa ante se petebant panem a transeuntibus et veniebant viri ipsarum, adducebant utres cum aqua frigida de interiore parte eremi et accipiebant sibi panes et adducebant resticulas cum radicibus, quarum odor suavitatis super omnia aromata, nihil licentes quia 10 anathema habebant et dies festos suos celebrabant. Populus autem, qui per ipsa*m maiorem eremum ingrediebatur, numero duodecim milia sexcenti.