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Œuvres Tertullien (160-220) De fuga in persecutione

Edition Masquer
De Fuga in Persecutione

X.

[1] Sed omissis quidam divinis exhortationibus illum magis Graecum versiculum saecularis sententiae sibi adhibent: 'Qui fugiebat, rursus sibi proeliabitur'. Ut et rursus forsitan fugiat? Et quando vincet, qui, cum fugerit, victus est? Bonum militem Christo imperatori suo praestat, qui tam plene ab apostolo armatus, ut tubam perseoutionis audit, a diem deserit persecutionis! [2] Respondebo et ego de saeculo aliquid: 'Usque adeone mori miserum est?' Moriatur quoquo modo, aut victus aut victor; nam etsi negando ceciderit, cum tormentis tamen proeliatus. Malo miserandum quam erubescendum; pulcrior est miles in pugna proelio amissus quam in fuga salvus. [3] Times hominem, Christiane, quem timeri oportet ab angelis, siquidem angelos iudicaturus es? quem timeri oportet a daemoniis, siquidem et in daemonas accepisti potestatem? quem timeri oportet ab universo mundo, siquidem et in te mundus iudicatur? [4] Christum indutus es ---- siquidem in Christum tinctus es ----, qui fugis diabolum? Depretiasti Christum, qui in te est, fugitivum cum diabolo te reddidisti. Sed dominum fugiens exprobras omnibus fugitivis sui[s] vanitatem consilii: fugerat et quidam animosus prophetes dominum, traiecerat ab Ioppen Tarsum, quasi et a deo transfretaret; sed illum, non dico in mari et in terra, verum in uterum etiam bestiae invenit, in quo nec mori per triduum potuit nec vel sic deum evadere. [5] Quanto melius servus, qui sive iniquitatis dominum timens non fugit eum, sed potius contemnit, confidens scilicet de tutela domini, sive deum reformidat, quanto magis sub oculis eius astitit, dicens: 'Dominus est, potens est; omnia illius sunt; ubi fuero, in manu illius sum; faciat quod vult, non discedo, et si perire me volet, ipse me perdat, dum me ego illi servo. Malo invidiam ei facere per voluntatem ipsius pereundo quam bilem per meam evadendo'.

Traduction Masquer
Über das Fliehen in der Verfolgung. (BKV)

10. Cap. Andere Gründe, warum man nicht fliehen soll. Halb gekämpft zu haben, ist immer noch besser, als geflohen zu sein. Man muss doch einmal sterben, und seiner Bestimmung kann man nicht entrinnen.

Manche lassen aber die göttlichen Ermahnungen beiseite und wenden lieber den bekannten griechischen Vers weltlicher Weisheit für sich an: „Wer geflohen ist, wird abermals kämpfen.“1 Ja, und — er S. 390 wird vielleicht auch abermals fliehen. Und wann soll er denn einmal siegen? er, der ja besiegt ist, wie seine Flucht beweist. Der ist mir ein schöner Soldat seines Feldherrn, Christus, wer, so vom Apostel vollständig mit Waffen ausgerüstet, sobald er die Trompete der Verfolgung vernimmt, am Entscheidungstage der Verfolgung davonläuft! Ich will dir nun auch einmal aus der weltlichen Wissenschaft eine Antwort geben. „Ist das Sterben denn etwas so klägliches?2 Sterben würde man in jedem Falle, als Besiegter oder als Sieger. Denn fällt man wirklich auch als Leugner, so hat man doch mit den Folterqualen gekämpft. Mir ist aber einer, den man beklagen muss, lieber, als einer, dessen man sich zu schämen hat. Besser ist ein Soldat, der im Kampfe verloren geht,3 als einer, der auf der Flucht unverwundet bleibt. Du fürchtest dich vor einem Menschen, o Christ, du, den die Engel fürchten müssen, da du sie richten wirst; dich müssen die Dämonen fürchten, da du über die Dämonen Gewalt bekommen hast; dich muss die ganze Welt fürchten, denn in dir wird die Welt gerichtet werden. Du hast Christum angezogen, denn du bist auf Christus getauft worden, und fliehest dennoch vor dem Teufel. Du hast Christum, der in dir ist, herabgewürdigt, indem du dich vor dem Teufel zu einem Ausreisser erniedrigtest.“

Wenn es aber der Herr ist, vor dem du fliehst, so rückst du damit allen Flüchtlingen ihre vergebliche List vor. Es gab einmal auch einen mutigen Propheten, der vor dem Herrn geflohen und von Joppe nach Tarsus übergesetzt war, als ob er damit das Meer zwischen sich und Gott gebracht hätte. Statt dessen finde ich ihn, ich sage nicht auf dem Meere oder zu Lande, sondern im Bauche eines Ungetüms wieder, wo er während dreier Tage nicht zu sterben vermochte, und auch so nicht einmal Gott zu entfliehen imstande war. Wie viel besser thut der Knecht Gottes, der, obwohl er den Widersacher Gottes fürchtet, doch nicht entflieht, sondern ihn vielmehr verachtet, im Vertrauen nämlich auf den Schutz Gottes, und wenn er sich vor Gott fürchtet, vor seinen Augen umsomehr stand hält und denkt: Der Herr ist es; er ist mächtig; alles gehört ihm; wo ich auch bin, ich bin in seiner Hand; mag er thun, was er will, ich gehe nicht fort; oder wenn er will, dass ich untergehe, so würde er mich auch verderben, wenn ich mich für ihn aufspare; ich will ihn lieber in Misskredit bringen, indem ich seinem Willen entsprechend umkomme, als ihn erzürnen, indem ich nach meinem Willen entweiche.


  1. Ἀνὴρ ὁ φεύγων καὶ πάλιν μαχήσεται [Anēr ho pheugōn kai palin machēsetai] sagte Demosthenes, als er in der Schlacht bei Chäronea floh. ↩

  2. Vers des Virgil, Än. 12, 646. ↩

  3. Praelio amissus. Die andere Lesart pilo transmissus scheint mir nicht in den Zusammenhang zu passen. Eine dritte Lesart ist pilo missus. Der Zusammenhang verlangt: Wer den Kampf halb mitmacht, ist besser, als wer ihm durch die Flucht ausweicht. ↩

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