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Apologetikum (BKV)
44. Kap. Unter den Christen findet man keine Verbrecher.
Aber freilich, niemand bedenkt jene ebenso unleugbare als große Schädigung des Gemeinwesens, keiner erwägt jene Benachteiligung des Staates, die darin besteht, daß wir, eine solche Anzahl S. 155/501 rechtschaffener Leute, dahin geopfert und so viele Unschuldige zugrunde gerichtet werden! Wir rufen nunmehr eure eigenen Akten zu Zeugen auf, indem ihr ja täglich, um die Gefangenen abzuurteilen, zu Gericht sitzet und die Liste der Angeklagten durch eure Richtersprüche erledigt. Wie viele Verbrecher werden mit den verschiedenen Schuldbezeichnungen von euch heruntergelesen -- aber wer, der dort als Mörder, als Beutelschneider, als Tempelräuber, als Verführer, als Bestehler der Badenden aufgeschrieben steht, wer von diesen wird auch noch unter dein Prädikat Christ aufgeschrieben? Und, was damit zusammenhängt, wenn Christen unter diesem ihrem Titel aufgeführt werden, wer aus ihnen steht da als nur einzig und allein unter jenem Schuldtitel, der durch den Namen Christ ausgedrückt wird?1 Mit Leuten aus eurer Mitte sind stets die Gefängnisse überfüllt, von dem Ächzen der eurigen hallen stets die Bergwerke wieder, mit Leuten aus eurer Mitte werden auch die wilden Tiere gemästet, aus eurer Mitte stammen die Verbrecher, welche die Veranstalter von Gladiatorenspielen wie Herdenvieh mästen. Dort2 findet sich kein Christ, außer nur als solcher, oder wenn auch noch als etwas anderes, dann ist er schon kein Christ mehr3.
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Nach der zweifellos richtigen Lesart in P (nur ist nisi ausgefallen): Proinde cum Christiani suo titulo offeruntur, quis ex illis nisi talis, qualis etiam notatur nomine ? vgl. cap. 2, 20. In P wurde der Text verdunkelt und geändert in: quis ex illis etiam talis, quales tot nocentes, und nun mußte man auch am Anfang „proinde“ in „aut“ verändern. Daß der Text in F der richtige ist, beweist zum Überfluß auch noch das folgende: Nemo illic christianus, nisi hoc tantum; auch diese sicher richtige Lesart wurde in P verändert in: Nemo illic christianus, nisi plane tantum christianus. ↩
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auf den elogiis, in den Gefängnissen u. s.w. ↩
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Dann ist er ein Abtrünniger, oder er wird von uns exkommuniziert. ↩
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The Apology
Chapter XLIV.
Yes, and no one considers what the loss is to the common weal,--a loss as great as it is real, no one estimates the injury entailed upon the state, when, men of virtue as we are, we are put to death in such numbers; when so many of the truly good suffer the last penalty. And here we call your own acts to witness, you who are daily presiding at the trials of prisoners, and passing sentence upon crimes. Well, in your long lists of those accused of many and various atrocities, has any assassin, any cutpurse, any man guilty of sacrilege, or seduction, or stealing bathers' clothes, his name entered as being a Christian too? Or when Christians are brought before you on the mere ground of their name, is there ever found among them an ill-doer of the sort? It is always with your folk the prison is steaming, the mines are sighing, the wild beasts are fed: it is from you the exhibitors of gladiatorial shows always get their herds of criminals to feed up for the occasion. You find no Christian there, except simply as being such; or if one is there as something else, a Christian he is no longer. 1
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[An appeal so defiant that its very boldness confirms this tribute to the character of our Christian fathers, p. 42.] ↩