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Apologétique
XIV.
Venons à vos rites religieux. Je ne parle pas de vos sacrifices où vous n'offrez que des victimes mortes, infectes, rongées par les ulcères. S'en rencontre-t-il de meilleures, d'intactes? vous avez grand soin de n'en donner que les extrémités, tout ce qui n'est bon à rien, et qu'à la maison vous auriez jeté à vos esclaves ou à vos chiens. De la dîme que vous devez à Hercule, il n'en paraît pas le tiers sur ses autels. Sage économie! je dois la louer; elle sauve du moins une partie de ce qui sans elle serait entièrement perdu.
Mais si je détourne les yeux sur les ouvrages où vous puisez des leçons de sagesse et de morale, que je trouve de fables ridicules! Vos dieux, partagés entre les Grecs et les Troyens, combattent les uns contre les autres, comme des couples de gladiateurs. Vénus est blessée d'une flèche lancée par une main mortelle; Mars est dévoré d'ennui pendant treize mois dans les fers; Jupiter, enchaîné par la troupe des dieux, ne doit sa liberté qu'à un monstre; tantôt il pleure la mort de son fils Sarpédon; tantôt brûlé d'un amour incestueux pour sa sœur, il lui nomme toutes ses maîtresses, qui lui sont bien moins chères, s'il faut l'en croire.
D'après l'exemple de leur prince, quels poètes craignent de déshonorer les dieux? L'un envoie Apollon garder les troupeaux d'Admète; l'autre fait de Neptune un maçon, et loue ses services à Laomédon de Troie. Un fameux lyrique, Pindare, chante qu'Esculape fut frappé de la foudre pour avoir exercé la médecine avec une avarice criminelle. Quelle indignité de la part de Jupiter, si la foudre est partie de sa main! Le voilà convaincu d'inhumanité envers son petit-fils, de jalousie envers le talent. Convient-il à des hommes religieux de le dire, si cela est vrai; ou de l'inventer, si cela est faux? Les poètes comiques et tragiques ne ménagent pas plus vos dieux; ils se plaisent à choisir pour sujets leurs malheurs et leurs égarements.
Je ne dis rien des philosophes: je me contente de citer Socrate, qui, pour se moquer des dieux, jurait par un chêne, par un bouc, par un chien. Aussi, répondez-vous, Socrate fut-il condamné comme athée. La vérité fut toujours en butte à la haine. Mais le repentir des Athéniens qui punirent les accusateurs de Socrate, qui lui dressèrent une statue d'or dans un temple après avoir cassé leur premier jugement, l'a, je pense, suffisamment justifié. Dio-gène ne s'est-il pas permis je ne sais quelles railleries envers Hercule? Et le cynique romain, Varron, n'a-t-il pas imaginé trois cents Jupiter sans têtes?
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Apologetikum (BKV)
14. Kap. Die verschiedenen Zweige der Literatur haben das gemein, daß sie vieles Unwürdige von diesen Göttern enthalten.
Auch eure Religionsgebräuche will1 ich durchgehen. Ich verbreite mich nicht über eure Verfahrungsweise beim Opfern, wie ihr nämlich alles, was abgerackert, hinfällig oder räudig ist, als Opfer schlachtet, wie ihr von dem fetten und gesunden Vieh nur das abschneidet, was entbehrlich ist, die Köpfe und Klauen, die ihr zu Hause wohl auch euren Kinflern oder den Hunden bestimmt haben würdet, daß ihr vom Zehnten des Herkules nicht einmal den dritten Teil auf seinen Altar legt -- sondern ich will vielmehr eure Weisheit loben, womit ihr von dem, was sonst doch verloren ist, etwas rettet -- aber indem ich mich zu eurer Literatur wende, wodurch ihr euch zur Wissenschaft und zu höheren Berufsarten heranbildet, wieviel Verächtliches finde ich dal Die Götter sollen wegen der Trojaner und Achiver, wie Gladiatorenpaare kämpfend, aneinander geraten, Venus soll von einem menschlichen Pfeile verwundet worden sein, als sie ihren Sohn Äneas dem Untergang entreißen wollte; Mars sei, dreizehn Monate lang gefesselt, beinahe umgekommen; Jupiter nur durch Hilfe eines gewissen Ungeheuers2 davon gerettet worden, daß ihm die übrigen Himmelsbewohner dasselbe Schicksal bereiteten; dann weine er wegen des Sarpedon und fröne mit seiner Schwester der schnöden Lust, wobei er an seine früheren Freundinnen denkt, die er nicht so heftig geliebt habe. Welcher Dichter hat sich nicht in der Folge nach dem Vorgange seines Meisters3 als ein Beschimpf er der Götter gezeigt? Der eine läßt den Apollo dem Könige Admet zum Viehweiden in S. 81/427 Schuldhaft gegeben werden, der andere den Neptun sich dem Laomedon zu Frondiensten beim Bauen verdingen. Unter den Lyrikern gibt es einen, Pindar, meine ich, der da singt, Äskulap sei um seiner Habsucht willen, weil er die Heilkunde zum Schaden ausübte, durch den Blitz gezüchtigt worden. Das war niederträchtig von Jupiter, wenn er es nämlich ist, dem der Blitz gehört, hart war er gegen seinen Enkel und neidisch gegen den Heilkünstler. Dergleichen hätte, wenn es wahr, nicht mitgeteilt, wenn es falsch ist, von religiösen Leuten nicht einmal ersonnen werden sollen. Auch die Tragiker und Komiker üben keine Schonung, sondern machen die Sorgen oder Verirrungen in der Familie irgendeines Gottes zum Gegenstand des Prologs4, Von den Philosophen schweige ich und begnüge mich mit Sokrates, der -- zur Verachtung der Götter -- bei der Eiche, beim Bocke und beim Hunde zu schwören pflegte. Aber Sokrates ist doch deswegen verurteilt worden, weil er den Götterglauben untergrub! Ja seit lange, d. h. immer, ist die Wahrheit verhaßt gewesen. Da jedoch die Athener später ihr Urteil bereuten, so daß sie die Verleumder des Sokrates später bestraften und sein Bild, aus Gold verfertigt, im Tempel aufstellten, so haben sie durch den Widerruf der Verurteilung dem Sokrates seinen guten Ruf zurückgegeben. Auch Diogenes verspottet, ich weiß nicht was, am Herkules, und der römische Zyniker Varro führt dreihundert Joves, die richtiger Jupiters heißen müßten, ohne Köpfe auf. S. 82/428
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Man vermißt aber die Ausführung über die Riten, und er wendet sich der Literatur zu. Wie Heinze (3581) vermutet, hat T. „volo“ gleich „velim“ gebraucht, „ich hätte wohl Lust … aber.“ ↩
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des Briareus. ↩
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des Homer. ↩
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„ut non aerumnas vel errores domus alicuius dei praefarentur (oder praefentur)“. T. denkt an den Prolog in der Tragödie und Komödie. Für den Gebrauch von praefor und die Übersetzung dieses vielgequälten Satzes zitiere ich bloß den Satz adv. Marc. I, cap. l hunc opusculi sui exitum neoessario praefatur = muß dieses Schicksal seines Werkes zum Gegenstand der Vorrede machen, in der Einleitung berühren. Damit erledigen sieh die von Schrörs (S. 109) zur Übersetzung dieses Satzes gemachten Bemerkungen. Die von ihm gebrachte Übersetzung „daß die Götter nicht das Unglück oder die Irrungen einer Familie voraussagen“ ist vollständig verfehlt. „dei“ ist Genitiv, nicht Subjekt, wie dies der Sinn fordert und der Paralleltext ad nat. I, 10 (79/14) beweist. ↩