5.
„Hierauf kam Jesus von Galiläa zu Johannes an den Jordan, um sich von ihm taufen zu lassen, u. s. w.“ Es war in Christo Jesu1 der ganze Mensch; und darum hat der zum Dienste des Geistes2 angenommene Leib das ganze Geheimniß unseres Heiles erfüllt. Zum Johannes kam also der aus dem Weibe Geborene, dem Gesetze Unterworfene, und3 durch das Wort Fleisch Gewor- S. 63 dene. Er selbst zwar war des Bades nicht bedürftig, weil von ihm gesagt ist:4 „Er hat keine Sünde begangen;“ und wo keine Sünde ist, da ist die Nachlassung derselben überflüssig. Aber von ihm wurde sowohl der Leib, als auch der Name unserer Schöpfung angenommen; und demnach hatte nicht er nöthig, abgewaschen zu werden, sondern durch ihn mußte in dem Wasser unserer Abwaschung die Reinigung geheiliget werden. Endlich wird er auch, weil er Gott ist, von Johannes abgehalten, sich taufen zu lassen; und er erklärt als Mensch, daß dieses an ihm geschehen müsse. Denn durch den mußte alle Gerechtigkeit erfüllt werden, durch welchen allein das Gesetz erfüllt werden konnte. Und so bedarf er theils nach dem Zeugnisse des Propheten des Bades nicht, theils vollendete er durch sein ehrwürdiges Beispiel die Geheimnisse des menschlichen Heiles, indem er den Menschen sowohl durch die Annahme, als auch durch die Taufe heiligte.
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Vergl. hiemit Psalm 13, § 4, und II. B. v. d. Dreieinigkeit, Hptstk. 25. ↩
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D. i. des Wortes, so daß alles, was er thut, der Person des Wortes zugetheilt wird. ↩
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Hilarius versteht nämlich die Worte des Engels zu Maria: „Der heilige Geist wird über dich kommen,” so, daß der heilige Geist das Wort selbst ist. Sieh II. Buch von der Dreieinigkeit, Hauptst. 24. ↩
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I. Petr. II, 22. ↩