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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Hilaire de Poitiers (315-367) Commentarius in Matthaeum Kommentar zum Evangelium des Matthäus (BKV)
Vierundzwanzigstes Hauptstück

1.

Inhalt.

Von dem Stuhle des Moses, auf welchem die Schriftgelehrten und Pharisäer sitzen, von dem Himmelreiche, welches von diesen verschlossen wird, und davon, daß von ihnen die Häuser der Wittwen verprasset werden, indem sie zu Wasser und Land umherziehen, und sagen: „Wenn Jemand bei dem Tempel schwört, das ist nichts;“ und indem sie Münze und Anis verzehnten, und die Gräber der Propheten bauen; von Jerusalem, welches die Propheten mordet, und diejenigen steiniget, welche zu ihm gesandt worden sind.

„Dann redete Jesus zu dem Volke und zu seinen Jüngern, indem er sprach: Auf des Moses Stuhl sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer,“ u. s. w. Er trug die Herrlichkeit des Gesetzes vor, welches von ihm Zeugniß gab, und das Vorbild der in ihm kommenden Wahrheit darstellte. Denn überall zielte es auf die Ankunft Christi hin. Denn Alles, was darin enthalten war, wurde nur aufgenommen, S. 263 um die Offenbarung der Erkenntniß desselben zu bewirken. Daher gebot er, den Vorschriften der Pharisäer zu gehorchen, weil sie auf des Moses Stuhl saßen; er befahl, allen Geboten des Gesetzes Folge zu leisten, aber sich von ihren Thaten und Werken zu enthalten, so daß das Betragen und der Unglaube dieser Menschen, nicht aber die Lehre des Gesetzes vermieden werde. Denn sie legen dem ihnen untergebenen Volke die schwersten Lasten des Gesetzes auf, ohne selbst auch nur einen Finger zur Berührung derselben zu nähern. Ja, sie befehlen sogar, den Herrn aus ganzem Herzen zu lieben, und den Nächsten wie sich selbst zu lieben; sie selbst aber verfolgen gegen das Zeugniß des ihnen gegebenen Gesetzes Gott in Christo mit Leiden. Auch breiten sie ihre prahlenden Worte wie1 Denkzettel aus, da sie doch Gott, den Urheber des ewigen Lebens, in Christo nicht erkennen, und sich als aus der Ehre des Gesetzes Hervorgegangene wie die Säume am Kleide groß machen, sie, welche des ganzen Gesetzes unkundig sind, und weder die Werke, noch die Bedeutung des Gesetzes selbst kennen; sie lieben den ersten Platz bei Gastmählern, da sie doch zum ewigen Feuer (während vielmehr die Heiden mit Abraham zu Tische sitzen,) verdammt werden; sie lieben den Vorsitz in den Synagogen, obwohl sie selbst ihren Lehrer nach dem Zeugnisse des Gesetzes und der Propheten nicht kennen; aber sie S. 264 lassen sich auch gerne auf öffentlichem Platze Komplimente machen, da ihnen doch Demuth des Herzens und Dienstfertigkeit gegen Jedermann geboten ist. Auch wollen sie von den Leuten Lehrer genannt werden, da sie doch der Lehre des Gesetzes unkundig sind, und den Lehrer des ewigen Heiles verachten. Weil nun dieses alles unheilig und verkehrt ist, wird es hinsichtlich der Nachahmung in den Handlungen verworfen. Die Anhörung des Gesetzes aber und Befolgung der Worte wird, weil sie Christum verkündigten, gefordert.


  1. Diese Denkzettel oder Religions-Amulete waren Stücke von Pergament oder Leinwand, die mit gewissen Stellen des Gesetzes, als 2. Moses, 13, 3—10. 11—16. 5. Mos. 6, 4—9, beschrieben waren. Diese rollten sie zusammen und steckten sie in eine lederne Kapsel; dann banden sie dieselben bei dem Gebete mit einem Riemen auf die Stirne und auf die linke Hand, um sich dadurch an die Beobachtung des Gesetzes zu erinnern und vor Fehlern zu bewahren. Noch jetzt ist dieses bei den Juden üblich. Durch die Größe dieser Denkzeichen wollten nun die Pharisäer ihre ausnehmende Frömmigkeit den Leuten zu erkennen geben! ↩

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Kommentar zum Evangelium des Matthäus (BKV)

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