Kap. 11. Im Neuen Testament wird der Neidische sogar einem Mörder gleichgestellt und der Haß als ein Werk der Finsternis bezeichnet, das sich mit der Nachfolge Christi keineswegs verträgt.
Was stürzest du dich in die Finsternis der Eifersucht, was hüllst du dich in die Wolke des Neides, was bringst du durch das Dunkel der Mißgunst alles Licht des Friedens und der Liebe zum Verlöschen, was kehrst S. 323 du zu dem Teufel zurück, dem du entsagt hattest, und warum zeigst du dich dem Kain ähnlich? Denn daß sich jeder des Verbrechens des Mordes schuldig macht, der seinen Bruder mit Eifersucht und Haß verfolgt, das verkündigt der Apostel in seinem Briefe mit den Worten: „Wer seinen Bruder haßt, ist ein Mörder, und ihr wißt, daß kein Mörder das Leben bleibend in sich hat"1 , und wiederum: „Wer sagt, er sei im Lichte, und seinen Bruder haßt, ist noch in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht; denn die Finsternis hat seine Augen geblendet"2 . Wer seinen Bruder haßt, sagt er, der wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht. Er geht nämlich, ohne es zu wissen, in die Hölle, ahnungslos und blindlings stürzt er in die Pein, da er sich ja von dem Lichte Christi entfernt, der da mahnt und sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben"3 . Dem Herrn aber folgt nach, wer sich an seine Gebote hält, wer auf dem Wege seiner Lehre dahinschreitet, wer seinen Fußtapfen und seiner Bahn folgt, wer das, was Christus gelehrt und getan hat, nachahmt, wie auch Petrus ermuntert und mahnt mit den Worten: „Christus hat gelitten für euch, indem er euch ein Vorbild hinterließ, damit ihr nachfolget seinen Fußtapfen4 .