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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Cyprien de Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
36. Brief

2. Kapitel

Mögen sie also zusehen, was sie mit diesem Beginnen eigentlich bezwecken wollen! Denn wenn sie sagen, das Evangelium habe zwar einen Grundsatz aufgestellt, die Märtyrer aber einen anderen, dann kommen sie auf beiden Seiten in Gefahr, indem sie die Märtyrer gegen das Evangelium ausspielen. Denn einerseits erscheint die Majestät des Evangeliums als bereits gebrochen und vernichtet, wenn es durch einen anderen, S. 116 neuen Beschluß außer Kraft gesetzt werden konnte, und andererseits wird von dem Haupte der Märtyrer die ruhmvolle Bekennerkrone herabgerissen, wenn sich herausstellt, daß sie diese nicht durch die Beobachtung des Evangeliums erlangt haben, wodurch man gerade zum Märtyrer wird. Daher ziemt es sich wahrlich für keinen weniger, etwas gegen das Evangelium zu beschließen, als für einen, der den Namen eines Märtyrers auf Grund des Evangeliums zu erlangen sich bemüht. Außerdem sollten wir auch noch folgendes bedenken: Die Märtyrer werden doch nur deshalb Märtyrer, um durch die Verweigerung des Opfers bis zum Vergießen ihres Blutes den Frieden mit der Kirche zu erhalten und um sich nicht durch den Schmerz der Marter überwältigen zu lassen und so des Friedens und damit zugleich auch des Heiles verlustig zu gehen. Wie können sie also annehmen, man dürfe das Heil, das sie im Falle der Opferung zu verlieren glaubten, solchen verleihen, von denen es heißt, daß sie wirklich geopfert haben? Müssen sie nicht dasselbe Gesetz, das sie doch offenbar für sich selbst aufgestellt haben, auch auf andere anwenden? Wir sehen also, wie in dieser Frage gerade das Verfahren, das sie in ihrem eigenen Interesse einzuschlagen glaubten, sich gegen sie selbst richtet. Denn wenn die Märtyrer es für angebracht hielten, ihnen den Frieden zu gewähren, warum haben sie ihn dann nicht selbst gegeben? Warum erachten sie es für nötig, sie nach ihren eigenen Worten erst an den Bischof zu verweisen? Denn wer etwas anordnet, der kann doch gewiß das, was er anordnet, auch selber tun. Aber, wie wir sehen, oder vielmehr, wie die Sache selbst laut und deutlich verkündigt, haben die hochheiligen Märtyrer geglaubt, in bescheidener Zurückhaltung und mit Rücksicht auf die Wahrheit einen Mittelweg einschlagen zu sollen. Denn weil sie von so vielen bedrängt wurden, glaubten sie es der eigenen Ehrerbietung schuldig zu sein, die Bittsteller an den Bischof zu verweisen, um nicht weiter belästigt zu werden; und dadurch, daß sie selbst nicht mit ihnen in Gemeinschaft traten, zeigten sie, daß man die Reinheit des evangelischen Gesetzes unbefleckt erhalten muß.

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