3. Kapitel

Ganz glückselig sind diejenigen unter euch, die, auf dieser Bahn des Ruhmes wandelnd, bereits aus der Welt geschieden und zur Umarmung und zum Kusse des Herrn zu dessen eigener Freude gelangt sind, nachdem sie den Weg des Mutes und des Glaubens glücklich durchmessen hatten. Aber auch euch gebührt kein geringerer Ruhm, die ihr noch auf dem Schlachtfelde steht, die ihr lange schon den Kampf führt, um dem Ruhm eurer Gefährten nachzustreben, und standhaft in festem und unerschütterlichem Glauben Gott täglich mit eurem Heldenmute ein Schauspiel bietet. Je langwieriger euer Kampf ist, desto erhabener ist die Krone. Nur ein Wettkampf ist es, aber er setzt sich aus einer mannigfachen Zahl von Gefechten zusammen. Den Hunger überwindet ihr, des Durstes spottet ihr und über den starrenden Schmutz des Kerkers und den Greuel der Stätte eurer Pein setzt ihr euch mit Heldenkraft hinweg. Da wird die Pein bewältigt, die Marter zuschanden gemacht, und auch der Tod wird nicht gefürchtet, sondern ersehnt. Bringt ja doch der Sieg über ihn den Lohn der Unsterblichkeit, und der Sieger wird mit dem ewigen Leben ausgezeichnet. Welcher Geist beseelt euch jetzt, S. 122 wie hebt und weitet sich euere Brust, wo solch edle und große Gedanken gehegt werden, wo man nur an Gottes Gebote und Christi Belohnungen denkt! Da herrscht nur Gottes Wille, und obwohl ihr noch im Fleische wandelt, so ist doch das Leben, das ihr führt, nicht mehr das der gegenwärtigen, sondern das der zukünftigen Welt.