11. Kapitel
Denn auch mit Trofimus1, über den du schriftliche Auskunft wünschtest, verhält es sich nicht so, wie das Gerücht und mißgünstige Lüge es dir zugetragen hat. Denn unser teuerster Bruder Cornelius hat sich, wie auch unsere Vorgänger schon des öfteren getan haben, S. 179 lediglich der Notwendigkeit gefügt, unsere Brüder wieder zu sammeln. Und nachdem zugleich mit Trofimus der größte Teil des Volkes abgefallen war, so haben jetzt, als Trofimus wieder zur Kirche zurückkehrte und Genugtuung leistete und in reumütiger Abbitte seinen früheren Irrtum bekannte und die Brüder, die er jüngst der Kirche entfremdet hatte, in tiefster Demut und Genugtuung wieder zurückführte, seine Bitten Gehör gefunden, und man hat nicht so sehr Trofimus als vielmehr die überaus große Zahl der zu Trofimus stehenden Brüder wieder aufgenommen, die allesamt nicht wieder zur Kirche zurückgekehrt wären, wenn sie nicht in Begleitung des Trofimus sich eingefunden hätten. Nachdem man also dort (in Rom) mit einer großen Zahl von Amtsgenossen den Fall behandelt hatte, wurde Trofimus wieder aufgenommen, und die Rückkehr der Brüder und das wiederhergestellte Heil einer so großen Zahl rechtfertigte dies. Jedoch wurde Trofimus nur als Laie in die Gemeinschaft zugelassen, nicht aber so, daß er etwa, wie mißgünstige Leute dir in einem Schreiben mitteilten, die Stellung eines Bischofs innehätte.
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Näheres über die Persönlichkeit des Trofimus ist uns nicht überliefert. Bayard vermutet, er habe zu den Bischöfen gehört, die dem Novatianus die Weihe erteilten (vgl. Eusebius, Kirchengesch. VI, 43, 10). ↩