28. Kapitel

Ach, welch höhnischer Betrug an den Brüdern, welch nichtige Täuschung der jammernden Unglücklichen, welch wirkungslose und eitle Verkündigung ketzerischer Lehre ist es, zur genugtuenden Buße aufzufordern und doch das Heilmittel der Genugtuung zu entziehen, unseren Brüdern zu sagen: „Wehklage nur und vergieße Tränen und seufze Tag und Nacht und übe reichlich und häufig Wohltätigkeit, um dein Vergehen abzuwaschen und zu sühnen! Aber trotz alledem wirst du außerhalb der Kirche sterben. Alles, was zur Erlangung des Friedens dient, sollst du tun, aber — niemals wirst du den Frieden finden, den du suchst!“ Wer sollte da nicht sofort verloren gehen, wer sollte da nicht schon aus Verzweiflung abfallen, wer sollte da nicht seinen Sinn von dem Vorsatz der Buße abwenden? Glaubst du denn, ein Bauer könne tätig sein¹, S. 194 wenn du ihm sagst: „Bestelle du nur dein Feld auf Grund deiner ganzen landwirtschaftlichen Erfahrung und verwende alle Sorgfalt auf deine Pflanzungen, aber — du wirst keine Ernte einheimsen, (keine Trauben keltern,) keine Früchte aus deinem Olivenhain beziehen, kein Obst von deinen Bäumen pflücken?“ Oder kannst du einen dazu überreden, ein Schiff bauen und fahren zu lassen, wenn du sagst: „Bruder, kaufe Holz zusammen aus den herrlichsten Waldungen, laß den Kiel mit den stärksten und erlesensten Eichenbohlen verkleiden und sorge dafür, daß das Schiff mit Steuerruder, Tauen und Segeln versehen und ausgerüstet wird, aber — wenn du mit alledem fertig bist, wirst du von seinen Leistungen und Fahrten nichts zu sehen bekommen?“