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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Cyprien de Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
56. Brief

2. Kapitel

Was nun meine innere Überzeugung anlangt, so glaube ich, die Verzeihung des Herrn wird ihnen nicht fehlen. Ist doch von ihnen bekannt, daß sie feststanden im Kampfe, daß sie den Namen des Herrn bekannten, daß sie die Gewalttätigkeit der Behörden und den Ansturm des wütenden Volkes durch die Beharrlichkeit ihres unerschütterlichen Glaubens besiegten, daß sie die Kerkerhaft erduldeten und daß sie trotz der Drohungen des Prokonsuls, trotz des Tobens der sie umringenden Menge lange genug den Foltern standhielten, von S. 197 denen sie zerfleischt und immer wieder von neuem gepeinigt wurden. Wenn wir sie also ganz zuletzt infolge der Schwachheit des Fleisches doch noch besiegt sehen, so wird diese Niederlage durch die vorhergehenden Verdienste entschuldigt und gemildert, und es ist für solche Christen Strafe genug, daß sie ihres Ruhmes verlustig gegangen sind, aber wir dürfen ihnen meines Erachtens weder den Weg zur Verzeihung verschließen noch etwa sie der väterlichen Liebe und unserer Gemeinschaft berauben. Denn um die Milde des Herrn zu erflehen, kann es nach unserer Meinung für sie genügen, daß sie, wie ihr schreibt, drei Jahre lang ununterbrochen und schmerzerfüllt unter herzlichem und reuevollem Wehklagen getrauert haben. Wenigstens halte ich es nicht für unvorsichtig und leichtfertig, solchen den Frieden zu gewähren, die, wie wir sehen, als tapfere Krieger sich früher schon dem Kampfe keineswegs entzogen haben und ihren Ruhm wiederherstellen können, wenn es von neuem zum Treffen kommen sollte. Denn nachdem man in der Versammlung1 beschlossen hat, den Bußfertigen in gefährlicher Krankheit zu Hilfe zu kommen und den Frieden zu erteilen, so müssen doch jedenfalls diejenigen zuerst den Frieden empfangen, die offensichtlich nicht aus Mangel an Mut gefallen sind, sondern in den Kampf zogen und verwundet wurden und nur wegen der Schwachheit des Fleisches die Krone ihres ruhmreichen Bekenntnisses nicht vollends zu erringen vermochten. Vielmehr hat man ihnen, die zu sterben wünschten, den Tod nicht gegönnt, sondern die Ermatteten so lange mit Foltern zerfleischt, bis zwar nicht ihr unbesiegbarer Glaube bezwungen, aber ihr schwaches Fleisch erschöpft war.


  1. Frühjahrssynode 251 (vgl. Band I, S. XXI). ↩

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