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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Cyprien de Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
57. Brief

3. Kapitel

Man muß einen Unterschied machen, teuerster Bruder, einerseits zwischen solchen, die abtrünnig geworden sind und nach ihrer Rückkehr zur Welt, der sie entsagt hatten, ein heidnisches Leben führen oder die zu den Ketzern übergegangen sind und nun täglich gegen die Kirche ihre hochverräterischen Waffen schwingen, und andererseits zwischen denen, die nicht von der Schwelle S. 201 der Kirche gewichen sind und beständig und reumütig um die göttlichen und väterlichen Tröstungen flehen und beteuern, jetzt zum Kampfe bereit zu sein und für den Namen ihres Herrn sowie für ihr eigenes Heil tapfer einstehen und streiten zu wollen. In dieser schweren Zeit gewähren wir den Frieden nicht zum Schlafen, sondern zum Wachen, wir erteilen ihn nicht zum Genießen, sondern zum Kämpfen, wir geben ihn nicht zum Ausruhen, sondern zum Ringen. Wenn sie nun, wie wir von ihnen hören und wie wir wünschen und glauben, tapfer standhalten und mit uns vereint den Widersacher im Kampfe niederringen, dann bereuen wir nicht, solchen Helden den Frieden zugestanden zu haben, vielmehr ist es für uns Bischöfe eine hohe Ehre und ein gewaltiger Ruhm, Märtyrern den Frieden gewährt zu haben, indem wir Priester, die wir täglich Gottes Opfer feiern, Gott wirkliche Opfer zuführen1. Sollte aber, was Gott von unseren Brüdern abwenden wolle, irgendeiner der Gefallenen uns getäuscht haben, indem er nur hinterlistig um Frieden bittet und sich angesichts des drohenden Kampfes die Gemeinschaft gewähren läßt, ohne daß er vorhat, sich daran zu beteiligen, so täuscht und betrügt er nur sich selbst, wenn sein Mund anders spricht als sein Herz im Geheimen denkt. Uns gestattet unsere Seh- und Urteilskraft lediglich, das Äußere eines jeden zu erkennen; ins Herz zu schauen und die wahre Gesinnung zu erforschen, vermögen wir nicht. Über sie richtet er, der das Verborgene ermittelt und kennt und bald kommen wird, um über die tiefsten Geheimnisse des Herzens zu Gericht zu sitzen. Aber die Bösen dürfen den Guten keinen Schaden bringen, sondern die Guten müssen vielmehr den Bösen helfen. Man darf also auch denen, die zum Martyrium bereit sind, nicht etwa deshalb den Frieden versagen, weil vorauszusehen ist, daß einige leugnen werden, denn allen Kampflustigen muß der Friede schon aus dem Grunde gewährt werden, damit nicht einer, dem im Kampfe die Krone winkt, durch unseren Unverstand Gefahr läuft, übergangen zu werden.


  1. Wenn sie den Märtyrertod erleiden. ↩

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