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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Cyprien de Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
59. Brief

7. Kapitel

Auch darf es, teuerster Bruder, keinen Gläubigen, der eingedenk des Evangeliums an den Geboten des S. 225 warnenden Apostels festhält, etwa beunruhigen, wenn in den letzten Zeiten einzelne hochmütige und trotzige Feinde der Priester Gottes entweder von der Kirche abfallen oder gegen die Kirche sich betätigen, denn nicht nur der Herr, sondern auch die Apostel haben es schon vorausgesagt, daß es solche Menschen in unserer Zeit geben werde. Ebensowenig darf man sich darüber wundern, wenn einige den an die Spitze gestellten Knecht verlassen, da ja der Herr selbst, der so große und gewaltige Wunder vollbrachte und durch das Zeugnis seiner Taten die Herrlichkeit Gottes, des Vaters, bekundete, von seinen Jüngern treulos verlassen wurde. Und dennoch überschüttete er die Abtrünnigen keineswegs mit Scheltworten oder schweren Drohungen, sondern sprach vielmehr, zu seinen Aposteln gewandt: „Wollt etwa auch ihr gehen1?“ Damit hielt er eben an dem Gesetze fest, nach dem der Mensch, seiner Freiheit überlassen und vor die eigene Entscheidung gestellt, sich selbst entweder den Tod wählt oder das Heil. Einer für alle jedoch, nämlich Petrus, auf dem von demselben Herrn die Kirche erbaut worden war, ergriff das Wort und antwortete mit der Stimme der Kirche und sprach: „Herr, zu wem gehen wir? Du hast das Wort des ewigen Lebens, und wir glauben und haben erkannt, daß du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes2.“ Er will damit offenbar andeuten und zeigen, daß diejenigen, die von Christus abfallen, durch ihre eigene Schuld zugrunde gehen, daß jedoch die Kirche, die an Christus glaubt und das Erkannte ein für allemal festhält, nie und nimmer sich von ihm trennt und daß nur diejenigen, die im Hause Gottes verbleiben, die Kirche bilden, während solche, die uns nicht als festgewurzeltes Getreide, sondern als Spreu erscheinen, die der Anhauch des zerstreuenden Feindes hin und her weht, nimmermehr eine Pflanzung Gottes, des Vaters, darstellen. Von ihnen sagt auch Johannes in seinem Briefe: „Von uns sind sie ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wären sie von uns gewesen, so S. 226 wären sie bei uns geblieben3.“ Ebenso mahnt uns Paulus, wir sollten uns nicht beunruhigen, wenn schlechte Christen der Kirche verloren gehen, und sollten uns durch den Abfall von Ungläubigen in unserem Glauben nicht beeinträchtigen lassen. „Denn was tut es,“ sagt er, „wenn einige von ihnen vom Glauben abgefallen sind? Wird etwa ihr Unglaube Gottes Glauben vernichten? Das sei ferne! Denn Gott ist wahrhaftig, jeder Mensch aber ein Lügner4.“


  1. Joh. 6, 67. ↩

  2. Ebd. [Joh.] 6, 68. 69. ↩

  3. 1 Joh. 2, 19. ↩

  4. Röm. 3, 3. 4. ↩

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