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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Cyprien de Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
62. Brief

2. Kapitel

Denn da der Apostel Paulus abermals sagt: „Wisset ihr nicht, daß ihr ein Tempel Gottes seid und daß der Geist Gottes in euch wohnt1?“ so müßte man, selbst wenn die Liebe noch nicht genügend zur Hilfeleistung für die Brüder antriebe, in diesem Falle bedenken, daß es Tempel Gottes sind, die man gefangennahm und daß wir es nicht durch langes Zaudern und durch Mitleidlosigkeit zulassen dürfen, daß Gottes Tempel lange in S. 252 der Gefangenschaft schmachten, sondern daß wir mit allen uns zu Gebote stehenden Kräften darauf hinarbeiten und schleunigst dafür sorgen müssen, daß wir uns durch unsere Hingebung bei Christus, unserem Richter, Herrn und Gott, Verdienste erwerben. Denn da der Apostel Paulus sagt: „Ihr alle, die ihr in Christus getauft seid, habt Christus angezogen2“, so müssen wir in unseren gefangenen Brüdern Christus erblicken und ihn, der uns aus der Gefahr des Todes erlöst hat, aus der Gefahr der Gefangenschaft befreien. Ihn also, der uns aus dem Rachen des Teufels herausgezogen hat, der jetzt selbst in uns bleibt und wohnt, ihn müssen wir den Händen der Barbaren entreißen und durch eine Geldsumme auslösen, wie er uns durch sein Blut am Kreuze erlöst hat. Denn dies alles läßt er einstweilen nur deshalb geschehen, um unseren Glauben zu prüfen und zu sehen, ob ein jeder für seinen Nächsten das tut, was er für sich getan wissen möchte, wenn er selbst bei den Barbaren gefangen gehalten würde. Muß denn nicht jeden das Gefühl der Menschlichkeit daran erinnern und die gegenseitige Liebe dazu ermahnen, jetzt in ihnen dort, wenn er Vater ist, seine Söhne zu erblicken, wenn er Gatte ist, sich voll Schmerz und voll ehelicher Liebe vorzustellen, die eigene Gattin schmachte dort in der Gefangenschaft? Mit welcher gemeinsamen Trauer und Qual muß uns alle gar erst die Gefahr der Jungfrauen erfüllen, die dort gefangen gehalten werden! Sie sind ja nicht nur wegen des Verlustes der Freiheit, sondern auch der Ehre zu beklagen und nicht so sehr deshalb zu beweinen, weil die Barbaren sie in Fesseln legen, als darum, weil sie der Unzucht von Kupplern und Buhlerinnen ausgesetzt sind und ihre Christus geweihten und durch die Tugend der Keuschheit zur ewigen Ehre der Enthaltsamkeit bestimmten Glieder durch die Berührung lüsterner Wüstlinge befleckt werden.


  1. 1 Kor. 3, 16. ↩

  2. Gal. 3, 27. ↩

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