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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Cyprien de Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
63. Brief

11. Kapitel

Da also weder der Apostel selbst noch ein Engel vom Himmel etwas anderes verkündigen oder lehren kann, als was Christus ein für allemal gelehrt und seine Apostel verkündigt haben, so wundere ich mich sehr, wie man sich erlauben kann, im Widerspruch mit der evangelischen und apostolischen Lehre an manchen Orten Wasser im Kelche des Herrn darzubringen, da es allein das Blut Christi nicht darstellen kann. Das Geheimnisvolle hiebei verschweigt der Heilige Geist auch in den Psalmen nicht, indem er den Kelch des Herrn erwähnt und sagt: „Dein berauschender, über die Maßen herrlicher Kelch1.“ Ein Kelch aber, der berauscht, ist doch sicherlich mit Wein gefüllt. Denn das Wasser kann niemand berauschen. Der Kelch des Herrn jedoch S. 264 berauscht ebenso, wie auch Noe in der Genesis durch Weingenuß sich berauscht hat. Weil aber die durch den Kelch und das Blut des Herrn hervorgerufene Trunkenheit nicht von der gleichen Art ist wie die vom irdischen Wein verursachte, so fügte der Heilige Geist, als er im Psalm sagte: „Dein berauschender Kelch“, noch die Worte hinzu: „über die Maßen herrlich“. Denn der Kelch des Herrn berauscht eben in der Weise, daß er nüchtern macht, daß er die Herzen zur geistlichen Weisheit leitet, daß ein jeglicher seinen Geschmack von dieser Welt ablenkt und der Erkenntnis Gottes zuwendet. Und wie dieser gewöhnliche Wein das Herz löst und die Seele lockert und alle Traurigkeit verscheucht, so wird auch durch das Trinken von dem Blute des Herrn und dem Becher des Heils die Erinnerung an den alten Menschen vertrieben; man vergißt den früheren weltlichen Wandel, und das traurige und betrübte Herz, das zuvor von Sündenangst bedrückt war, atmet voll Freude über die göttliche Gnade wieder auf. Diese beseligende Wirkung des Trinkens innerhalb der Kirche des Herrn ist nur dann möglich, wenn man vom wahren Kelche des Herrn trinkt.


  1. Ps. 22, 5 [hebr. Ps. 23, 5]. ↩

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