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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Cyprien de Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
63. Brief

12. Kapitel

Welche Verkehrtheit und welcher Widerspruch ist es fürwahr, daß wir aus Wein Wasser machen, obwohl doch der Herr bei der Hochzeit aus Wasser Wein gemacht hat! Dieser geheimnisvolle Vorgang muß uns doch mahnen und lehren, beim Opfer des Herrn vielmehr Wein darzubringen. Denn weil es bei den Juden an der geistlichen Gnade gefehlt hat, fehlte es auch an Wein. Der Weinberg des Herrn der himmlischen Heerscharen ist nämlich das Haus Israel. Indem aber Christus lehrte und zeigt, daß das Volk der Heiden nachfolgt und daß wir in Zukunft durch das Verdienst des Glaubens an die Stelle gelangen würden, die die Juden verloren hatten, hat er aus Wasser Wein gemacht, das heißt: er hat gezeigt, daß zu der Hochzeit Christi und der Kirche infolge des Säumens der Juden vielmehr das Volk der Heiden zusammenströmen und sich einfinden solle. Denn daß mit dem Wasser die Völker gemeint sind, das S. 265 beweist die göttliche Schrift in der Offenbarung, indem sie sagt: „Die Gewässer, die du gesehen hast, an denen jene Buhlerin sitzt, sind Völker und Scharen und Nationen der Heiden und Zungen1.“ Das gleiche sehen wir auch im heiligen Geheimnis des Kelches bestätigt.


  1. Offenb. 17, 15. ↩

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