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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Cyprien de Carthage (200-258) Epistulae Briefe (BKV)
75. Brief

25. Kapitel

Wie gewissenhaft hat doch Stephanus diese heilbringenden Gebote und Mahnungen des Apostels erfüllt und in erster Linie die Demut der Gesinnung und die Milde bewahrt! Denn was gibt es Demütigeres oder Milderes, als sich mit so vielen Bischöfen in der ganzen Welt zu entzweien und mit den einzelnen auf verschiedene Art der Zwietracht den Frieden zu brechen, bald S. 391 mit uns Christen des Ostens, was auch euch sicherlich nicht unbekannt ist, bald mit euch, die ihr im Süden wohnt! Recht geduldig und milde hat er die von euch abgeordneten Bischöfe aufgenommen, indem er sie nicht einmal zu einer gemeinsamen Besprechung und Unterredung zuließ, ja sogar, eingedenk der Anhänglichkeit und Liebe, den gesamten Brüdern befahl, es solle sie ja niemand in seinem Haus aufnehmen, so daß man ihnen bei ihrer Ankunft nicht nur den Frieden und die Gemeinschaft, sondern auch Obdach und Gastfreundschaft verweigerte! Das heißt: „die Einheit des Geistes in der Verbindung des Friedens bewahren1“, wenn man sich von der Einheit der Liebe losreißt und in allem den Brüdern entfremdet und gegen das Geheimnis und das Band des Friedens mit der Raserei der Zwietracht sich empört! Kann bei einem solchen Menschen ein Leib und ein Geist sein, bei dem vielleicht nicht einmal die so schlüpfrige, bewegliche und unsichere Seele eins ist?

Doch was ihn betrifft, wollen wir lieber schweigen! Laßt uns vielmehr das untersuchen, um was sich die Frage hauptsächlich dreht! Diejenigen, die behaupten, man müsse die von den Ketzern Getauften ebenso aufnehmen, wie wenn sie die Gnade der rechtmäßigen Taufe erlangt hätten, erklären damit, wir und sie hätten eine Taufe, die sich in nichts unterscheide. Doch was sagt der Apostel Paulus? „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott2.“ Ist die Taufe der Ketzer und die unsrige ein und dieselbe, so ist ohne Zweifel auch der Glaube eins. Ist aber der Glaube eins, dann ist sicherlich auch der Herr eins. Ist der Herr eins, so muß man folgerichtig sagen, daß auch Gott eins ist. Wenn aber diese Einheit, die sich nun und nimmer trennen und scheiden läßt, auch bei den Ketzern zu finden ist, was streiten wir dann noch weiter? Oder warum nennen wir sie Ketzer und nicht Christen? Haben hingegen die Ketzer mit uns weder den einen Gott noch den einen Herrn noch die eine Kirche noch den einen Glauben, ja nicht einmal den einen Geist und den einen S. 392 Leib, so ist offenbar, daß wir mit den Ketzern auch die Taufe nicht gemeinsam haben können, weil sie auch sonst gar nichts mit uns gemeinsam haben. Und dennoch schämt sich Stephanus nicht, solchen Leuten wider die Kirche seinen Schutz zu gewähren und wegen der Verteidigung der Ketzer die Brüder zu spalten, ja sogar Cyprian einen falschen Christen und falschen Apostel und Ränkeschmied zu nennen. Er, der recht wohl weiß, daß dies alles auf ihn zutrifft, wollte nur zuvorkommen und machte einem anderen lügnerischerweise all das zum Vorwurf, was er selbst mit Recht zu hören bekommen müßte.

Wir wünschen insgesamt uns allen, es möge dir nebst sämtlichen afrikanischen Bischöfen und dem ganzen Klerus und allen Brüdern in Afrika wohlergehen, damit wir beständig einmütige und gleichgesinnte Freunde haben, die mit uns auch in der Ferne vereint sind!


  1. Eph. 4, 3. ↩

  2. Ebd. [Eph.] 4, 5. 6. ↩

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