3. Kapitel
Aber auch darin, geliebteste Brüder, kann man keinerlei Einbuße für die Frömmigkeit oder den Glauben erblicken, daß sich jetzt dort den Priestern Gottes keine Möglichkeit bietet, das göttliche Opfer darzubringen und zu feiern. Im Gegenteil, das Opfer, das ihr feiert und Gott darbringt, ist ebenso kostbar wie ruhmvoll, und es wird euch von größtem Nutzen sein, um die himmlischen Belohnungen zu erlangen; denn die göttliche Schrift spricht und sagt: „Ein Opfer für Gott ist ein zerknirschter Geist; ein zertretenes und gedemütigtes Herz verachtet Gott nicht1.“ Dieses Opfer bringt ihr Gott dar, dieses Opfer feiert ihr ohne Unterlaß Tag und Nacht, indem ihr selbst Schlachtopfer für Gott geworden seid und euch selber als heilige und unbefleckte Opfer erweist, wie der Apostel mahnt und sagt: „Ich bitte euch also, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, daß ihr euren Leib hergebt als lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer und nicht gleich werdet dieser Welt, sondern euch umändert in der Erneuerung eures Sinnes, um zu prüfen, welches der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes sei2.