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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Jean Cassien (360-435) Von den Einrichtungen der Klöster (BKV)
Erstes Buch: Von der Kleidung der Mönche.

9. Der Stab.

Daß jene Männer des alten Bundes einen Stab zu führen gewohnt waren, das zeigt uns z. B. Elisäus, wenn er seinen Diener Giezi ausschickt, um den Sohn eines Weibes zum Leben zu erwecken, und zu ihm spricht: „Nimm meinen Stab, geh’ eilig hin und lege ihn auf das Angesicht des Knaben, auf daß er lebe.“1 Er hätte Dieß gewiß nicht thun können, wenn er nicht die Gewohnheit gehabt, den Stab in seiner Hand zu tragen. Das Führen des Stabes aber hat den geistigen Sinn, daß die Mönche in so S. 24 vielen Versuchungen, welche sie wie Hunde anbellen, und unter so viel geistiger Bosheit, welche sie gleich wilden Thieren unsichtbar umlagert, niemals unbewaffnet erscheinen dürfen. Darauf nimmt der König David Bezug, wenn er betet: „Gib, o Herr, den wilden Thieren nicht preis die Seele, die dich bekennt!“2 Daher muß ein Mönch auf dieselben losgehen, sie mit dem Zeichen des Kreuzes zurückweisen und weit von sich treiben und durch die stete Erinnerung an das Leiden des Herrn und die Nachahmung seiner Abtödtung sie verscheuchen, wenn sie auf ihn losstürmen.


  1. IV. Kön. 4, 29 [= 2. Könige]. ↩

  2. Ps. 73, 19 [Hebr. Ps. 74, 19]. ↩

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