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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Jean Cassien (360-435) Sieben Bücher über die Menschwerdung Christi (BKV)
Siebentes Buch

28. Da er nun die Zeugnisse der griechischen oder orientalischen Bischöfe vorführen will, hebt er an erster Stelle den hl. Gregor von Nazianz hervor.

Aber vielleicht dürften dir die Männer, welche ich aufgezählt habe, deßhalb von etwas weniger annehmbarer Autorität erscheinen, weil sie in andern Theilen der Welt wohnen. Es wäre Dieß zwar lächerlich, weil ja der Glaube durch den Ort nicht verliert, und weil es sich darum handelt, was Einer sei, nicht wo er sei; besonders da die Religion alle eint und Jene, welche in einem Glauben sind, auch, wie wir erkennen sollen, in einem Leibe sind; aber wir wollen dir doch Einige von den Orientalen vorführen die du nicht verachten dürftest. Da ist Gregor, das so, strahlende Kleinod der Wissenschaft und Gelehrsamkeit, der auch jetzt noch, obwohl er längst aus dem Leben geschieden ist, durch sein Ansehen und den Glauben lebt und, obwohl er längst dem Leibe nach von den Kirchen fern, doch mit seiner Stimme und Lehre noch gegenwärtig ist. Er sagt:1 S. 626 „Als nun Gott in jener menschlichen Natur, die er angenommen hatte, aus der Jungfrau hervorgegangen war, als ein einziges, aus zwei sich wechselseitig Entgegengesetzten Bestehendes, nemlich aus Leib und Geist:2 da wurde das Eine in Gott aufgenommen, das Andere verlieh die Gabe der Gottheit. O neue und unerhörte Vermischung! O wunderbare, unerforschliche Verbindung! Der da war — wird, der Schöpfer — wird geschaffen; der Unermeßliche wird umschlossen, indem die Seele zwischen Gott und dem Fleische vermittelt; und Jener, der Alle reich macht, wird arm.“ So heißt es wieder über die Epiphanie:3 „Aber was geschieht? Was geht mit uns vor oder für uns? Ein neuer und unerhörter Wechselverkehr der Naturen, und Gott wird Mensch!“ Ebendort: „Und der Sohn Gottes fieng an auch Menschensohn zu sein, nicht umgewandelt aus Dem, was er war, denn er ist unwandelbar, sondern annehmend, was er nicht war, denn er ist barmherzig — ; so daß also der Unermeßliche umfaßt werden konnte.“ Siehst du nun, wie trefflich und großartig er die Majestät der Gottheit so verkündet, daß er dadurch die Herablassung in der Menschwerdung nahe legt? Es wußte ja der wundervolle Lehrer des Glaubens wohl, daß mit Allem, was der in die Welt kommende Gott uns verleiht, seine Wohlthaten sich häufen, nicht aber seine Ehre sich mindere; denn was immer Gott den Menschen schenkt, muß in uns die Liebe zu ihm mehren, nicht seine Würde mindern.


  1. Orat. 38 in Christi nativitatem juxta edit. ↩

  2. Hier ist wieder Leib = Menschheit, Geist = Gottheit zu verstehen. ↩

  3. In festum sanct. Luminum, orat. 39. edit. Billii. ↩

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