Traduction
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Dialog gegen die Pelagianer (BKV)
27.
Welcher Christ kann die folgende unter deinen Aufstellungen anhören: „Alles steht unter der Herrschaft des eigenen Willens“? Denn wenn nicht bloß einer oder wenige oder auch viele, nein wenn alle von ihrem eigenen Willen geleitet werden, wo bleibt dann die Hülfe Gottes? Wie willst du folgende Stellen auslegen: „Vom Herrn werden die Schritte des Menschen gelenkt“1; „Der Mensch hat sein Tun nicht in der Gewalt“2; „Niemand kann etwas besitzen, wenn es ihm nicht von oben her gegeben wäre“?3 An einer anderen Stelle lesen wir die Worte: „Was besitzest du, ohne es empfangen zu haben? Und wenn du es empfangen hast, warum rühmst du dich, gleich als hättest du es nicht empfangen?“4 Unser Herr und Erlöser sagt: „Ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um S. 380 meinen Willen zu tun, sondern den Willen desjenigen, der mich gesandt hat, des Vaters“5. „Vater, wenn es möglich ist, dann möge dieser Kelch an mir vorübergehen. Doch nicht mein Wille geschehe, sondern der deinige“6. Im Gebet des Herrn heißt es: „Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden“7. Was für eine Kühnheit liegt nicht in deiner Behauptung, welche jede göttliche Hilfe ausscheidet? Aus ihr ergibt sich, in welchem Sinne du die Worte „nicht ohne Gottes Gnade“ aufgefaßt wissen willst, welche du vergeblich an anderer Stelle einzufügen suchst. Du überträgst den Einfluß der Gnade Gottes nicht auf die einzelnen Werke, sondern du suchest sie in der natürlichen, gesetzmäßigen Veranlagung und in der Fähigkeit des Willens, sich frei zu entscheiden.
Edition
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Dialogos contra Pelagianos Admonitio
27.
Omnia Dei voluntate regi. — Illud vero quod in alio ponis loco (Tit. XXXI), Omnes voluntate propria regi, quis Christianorum potest audire? Si enim non unus, nec pauci, nec multi, sed omnes reguntur propria voluntate, ubi erit auxilium Dei? Et quomodo illud exponis? A Domino gressus hominis diriguntur (Psal. XXXVI, 23); et, Non est in homine via ejus (Jerem. X, 22); et, Nemo potest quidquam accipere, nisi datum fuerit ei desuper. Et in alio loco, Quid enim habes quod non accepisti? Et si accepisti, quid gloriaris, quasi non acceperis (I Cor. IV, 7)? dicente Domino Salvatore: Non descendi de coelo, ut faciam voluntatem meam, sed voluntatem ejus qui me misit Patris (Joan. V, 30). Et in alio loco: Pater, si fieri potest, transeat a me calix iste. Verumtamen non quod ego volo, sed sicut tu (Luc. XXII, 42). Et in Oratione Dominica: Fiat voluntas tua, sicut in coelo et in terra (Matth. VI, 10). Qua sententiae temeritate aufers Dei omne praesidium? Et quod in alio loco frustra conaris adjungere, Non absque Dei gratia, quomodo sentiri velis, ex hoc loco intelligitur, dum gratiam ejus non ad singula refers opera, sed ad conditionis ac legis et liberi arbitrii potestatem.