Edition
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Vita S. Hilarionis
39.
Comburit serpentem boam dictum. – Duxit itaque eum ad Epidaurum Dalmatiae oppidum, ubi paucis diebus in vicino agello mausitans, non potuit abscondi. Si quidem draco mirae magnitudinis, quos gentili sermone boas vocant, ab eo quod tam grandes sint, ut boves glutire soleant, omnem late vastabat provinciam, et non solum armenta et pecudes; sed agricolas quoque et pastores tractos ad se vi spiritus absorbebat. Cui cum pyram iussisset praeparari, [0049B] et oratione ad Christum emissa, evocato praecepisset struem lignorum scandere, ignem supposuit. Tum itaque cuncta spectante plebe, immanem bestiam concremavit. Unde aestuans, quid faceret, quo se verteret, aliam parabat fugam; et solitarias terras mente perlustrans, moerebat [al. mirabatur] quod tacente de se lingua, miracula loquerentur.
Traduction
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Leben des hl. Einsiedlers Hilarion (BKV)
39.
Daher führte er ihn nach Epidaurus1, einer Stadt in Dalmatien, wo er aber auch nicht verborgen bleiben konnte, obwohl er nur wenige Tage in einem in der Nähe liegenden Landgute Aufenthalt genommen hatte. Eine außergewöhnlich große Schlange, welche man in der Volkssprache Boa nennt, weil die Art so groß ist, daß sie Ochsen verschlingen, hatte die ganze Landschaft weithin verwüstet. Aber nicht nur das Groß- und Kleinvieh fiel ihr zum Opfer, sondern auch Landleute und Hirten zog sie durch die Kraft ihres Atems an sich heran und verschlang sie. Hilarion ließ für sie einen Scheiterhaufen errichten und sandte ein Gebet zu Christus empor. Alsbald rief er sie aus ihrem Versteck heraus, befahl ihr, den Holzstoß hinauf zu kriechen und legte dann Feuer darunter. So verbrannte er vor den Augen des staunenden Volkes das schreckliche Untier. Infolge dieses Vorganges überlegte er, was er tun und wohin er sich wenden solle; von neuem sann er auf Flucht. Wie er nun einsame Gegenden im Geiste an sich vorüberziehen ließ, überkam ihn Trauer, weil ihn, wenn auch die Zungen schwiegen, so doch die Wunder verrieten.
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Das heutige Ragusa. ↩